Aussteiger und Selbstversorger Forum

Hallo zusammen,

wer kennt das nicht das einem die Gesellschaft in der Wir leben regelrecht krank macht. Das Gefühl fehl am Platz zu sein weil man mit all dem gerenne nach Geld, Erfolg & Macht um sich herum einfach nicht mehr mithalten will/kann. Den Eindruck zu haben das die Menschen denen man Tag für Tag begegnet nur noch oberflächlich sind und sich verstellen um für sich den größt möglichen Vorteil zu erzielen.
Wo findet man denn noch ehrliche Hilfsbereitschaft? Oder ein offenes Ohr das nicht nur vorgibt zu zuhören? Wo gibt es noch Menschen denen Geld, Herkunft, sozialer Status, Ausbildung, Wissen und Einfluss egal sind und denen der Mensch als Person wichtiger ist als alles das was um ihn herum ist?

Ich denke wenn man sich diese Fragen stellt und wirklich nach Antworten sucht, ist man an einem Punkt im Leben angelangt an dem man entweder sich anpasst und mit dem Strom schwimmt, oder man tritt sich selber in den Hintern und sagt STOP! Ich selber bin schon viel zu lange mit dem Strom geschwommen und habe für mich selber erkannt das es so nicht weiter gehen kann.

Vom Aussteigen träumen viele. Auch ich selber träume seit vielen Jahren davon dieser Gesellschaft den Rücken zu kehren und an einem Ort mit Menschen zusammen zu leben denen es wie mir geht. Allein der Mut diesen Schritt wirklich zu wagen, alles hinter sich zu lassen und ein neues Kapitel im Leben auf zu schlagen, an dem fehlt es dann in der letzten Konsequenz doch bei vielen. So auch bei mir, jedenfalls bis her.

Ich habe für mich selber erkannt das ich seit Jahren einfach in die falsche Richtung laufe und wenn ich jetzt nicht anhalte, mich neu orientiere und dann eine anderen Weg gehe, werde ich es wahrscheinlich nie tun.
Deshalb habe ich all meinen Freunden, Bekannten und Verwandten nun gesagt das ich kein Bock mehr hab. Das ich Aussteige und das ich endlich anfange zu leben. Denn bis her hab ich nur funktioniert, wie so viele von uns. Ich habe mir gesagt "Mach was Du hast nur dieses eine Leben (warscheinlich ) also nutze es endlich so wie Du es gerne möchtest und nicht wie man es immer von dir erwartet.

Also hab ich meinen Job an den Nagel gehängt, meine Vermieter die Kündigung zukommen lassen und bin nun dabei mein Hab und Gut nach und nach jenen zu geben die es brauchen können. Ich habe mir selber einen Termin gesetzt an dem quasi der Tag Null kommt und ich dann einen Neubegin starten kann. Im Frühjahr (Mitte/Ende April) wird es soweit sein. Bis dahin hab ich mich von all dem gesellschaftlichen Balast befreit und bin wieder Herr meiner selbst.

Und aus diesem Grunde suche ich hier nun nach Menschen denen es ähnlich geht. Egal ob sie vor Jahren ausgestiegen sind und aussteigen wollen. Ich suche eine Gemeinschaft von Gleichgesinnten. Die größe spielt dabei keine Rolle. Wichtig ist das man ein gemeinsames Fundament hat auf dem man eventuell etwas neues aufbauen kann. Nicht nur reden sondern auch was tun.

Ich selber heiße Daniel bin 36 Jahre jung und lebe derzeit noch in Berlin. Ich habe weder Frau, Kinder oder Haustiere die mich in irgend einer Weise binden würde. Ich bin handwerklich geschickt, lerne schnell und scheue mich nicht davor mir die Hände dreckig zu machen. Ich bin ein geduldiger Mensch, offen für Neues und helfe gerne wenn hilfe von Nöten ist.
Ich erwarte kein Paradies, kein gemachtes Nest oder dergleichen. Was ich erwarte ist Ehrlichkeit und Offenheit. Denn nur so kann man zusammen leben und anfallende Probleme auch lösen.

So ich denke das sollte für den Anfang an Infos erstmal reichen. Ich danke jedem der diese Textwand bis zum ende gelesen hat für die Zeit die er mir damit geschenkt hat.
Sollte sich der eine oder andere in dem geschrieben selber wieder erkennen...zögere nicht..lass es mich wissen.

Gruß Daniel

Oh, ich denke es erkennen sich unglaublich viele in diesem Text wieder. Aber Realität ist eben, sagen, schreiben und dass dann auch so leben, langfristig, ist ´ne ganz andere Sache. Daran scheitert´s dann eben leider doch zu häufig, aber viel Erfolg, die "Richtigen" zu treffen.

Hey und noch ein Berliner , schön willkommen:-) aus welchem Stadtteil schreibst Du denn? lg

Hast du schon irgendeine Vorstellung was du mit deiner neu gewonnenen Freiheit anstellen willst?
Also realisierbare Vorschläge?

Ich denke fast jeder in diesem Forum ist so weit wie du, aber jetzt geht es um die Frage was du denn statt dem "Hinterhergerenne" machen willst.

@Jägermond: Ich wohne im Stadtteil Bellevue. Also nahe dem Regierungsviertel.

@supertramp:
Nun, ich denke mal soviel Zeit zum nichts tun wie sich die meisten denken wird man nicht haben. Es gibt immer etwas wo man anpacken muss. Grade wenn man als Selbstversorger leben will (sei es allein oder in einer Gemeinschaft) gibt es ne Menge Arbeit.
Die Freizeit die dann noch bleibt würde ich persönlich bevorzugt damit verbringen einfach mit netten Menschen zusammen zu sein. Sei es um mit einander zu reden. Erfahrungen austauschen, über den "Sinn des Lebens" reden oder einfach nur über Gott und die Welt reden. Wir Menschen sind ja im Grunde "Herdentiere" und wenn wir uns in einer Gruppe bewegen in der wir uns verstanden und angenommen fühlen, können wir auch das "Schweigen" ohne Peinlichkeiten teilen.
Aber auch sich mal zurück ziehen und für sich selber sein dürfen ist wichtig. Ich persönlich habe in den letzten Jahren wenig Zeit gefunden mal ein Buch zu lesen. Das wäre was das ich mir dann auch gerne gönnen würde. Oder eine neue Sprache lernen. Endlich mal das Buch schreiben das ich schon immer schreiben wollte oder einfach mit anderen zusammen etwas kreativ schönes erschaffen.
Das mag alles auf den einen oder anderen romantisch verklärt wirken, aber ich denke mal um glücklich zu sein und sich frei zu fühlen bedarf es im Grunde nur weniger Dinge. Und die fangen damit an das man weiß, das man im Grunde zwanglos leben kann. Das hat denke ich auch viel mit der inneren Einstellung zu tun. Allein die Möglichkeit mit anderen das zu teilen das man hat und dies dann auch gerne zu tun, kann schon ne große Freiheit sein.
Ich hab früher viel in der Altenpflege gearbeitet und hab viel und lange (meinen Chefs war das immer ein Dorn im Auge) mit den Menschen gesprochen. Hab ihnen zugehört, mit ihnen über ihr Leben und Ihre Erfahrungen geredet und mir Ihre Sicht der Dinge erzählen lassen. Wir Menschen haben soviel zu geben denke ich und man muss sich einfach nur mal die Zeit nehmen um das heraus zu finden. Was aber in dieser Gesellschaft einfach unmöglich erscheint weil hier Zeit=Geld ist und somit niemand Zeit hat oder sich nimmt. Aber ich schweife ab.

Die Frage ist doch was ein jeder einzelne unter "Freiheit" versteht. Denke das muss man erstmal für sich selber klären.

Du hast mich ein bisschen falsch verstanden.

Meine Frage war eher, ob du schon genaue Vorstellungen hast, was du ab Mitte April machen willst.
Willst du dich selbstversorgen?
Willst du einer Gemeinschaft beitreten?
Willst du eine Gemeinschaft gründen?
Willst du als Nomade leben?

Ich habe bis jetzt aus keinem deiner Beiträge wirklich herauslesen können was du nun vorhast.

Oh ich dachte ich hätt das in meinem Eingangspost deutlich hervorgehoben. War dann wohl doch nicht so, aber das lässt sich ja ändern:

Ich suche in erster Linie eine bestehende Gemeinschaft (ob neu oder alt eingesessen ist egal) die noch Verstärkung braucht. Ich wäre auch bereit mit anderen eine solche zu gründen.
Umherwandern ist nicht so mein Ding, ich möchte schon eher an einem "festen" Ort leben. Wichtig ist mir einfach das man gemeinsam an einem Strang zieht. Unter dem Motto einer für alle alle für einen. Ohne das irgendwer das Gefühl haben muss er sei was schlechteres oder besseres. Klingt utopisch? Mag der eine oder andere so sehen. Aber ich denke das sowas möglich ist. Auch wenn es nicht immer einfach sein wird, das ist klar.

Nun, wenn ich bis zu dem mir selbst gesetzten Datum nichts konkretes gefunden habe, werde ich genau das machen. Einfach auf "Gut Glück" dort hin reisen wo Gemeinschaften schon bestehen und ich der Meinung bin das ich dort Menschen antreffen werde die zu mir passen und ich zu ihnen (klingt etwas doof aber so ist das). Es sind ja auch nicht alle per Internet oder Telefon erreichbar. Manche kann man echt nur kontaktieren wenn man selber vor Ort ist.

Ich schreibe aus Lichtenrade:-)Stadtrand

Gute,
ja wie schon gesagt, erkennen sich einige hier wieder. Auch ich habe meinen Job an den Nagel gehangen und werde auch so in den nächsten 3 Monaten meine Wohnung, Internet, Strom und Gas gekündigt haben. Zum Amt werde ich nicht hin.
Das Thema Aussteigen ist immer mit sehr viel Energieaufwand verbunden.
Wie soll es denn auch anders sein, wenn man sich mal vorstellt gegen den Strom zu schwimmen. Also ich stelle mir das immer so vor, als würde ich im Ozean gegen die Wellen schwimmen.
Ich hoffe, dass jeder weiß, dass das eventuell mit dem Tod endet.

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Für Heuchelei gibt es genug Geld. Wahrheit geht betteln.

Na das klingt ja fast dramatisch bei Dir. Der Tod steht zwar am Ende eines jeden Lebens, aber das muss noch lange nicht heißen das "aussteigen" potentiell die Sterblichkeitsrate erhöht.

Hallo, lieber Daniel!

Bist du schon fündig geworden? Falls nicht melde dich doch gerne bei mir via Mail dann kann ich dir mehr erzählen und vielleicht wäre es ja etwas für dich hier....

Melde dich gerne- ich freue mich!
liebe Grüße

Meeresleuchten

Nun wir brechen am 8 März Richtung Pyrenäen auf. Ich denke das beantwortet Deine Frage.
Aber ich bin mir sicher das Du hier im Forum Leute findest die gerne mal vorbei kommen und auch länger bleiben wollen wenn die Chemie stimmt.

Gruß Daniel

was macht die reisevorbereitung?
fahrt ihr erstmal ein stück per bahn, wieviele seit ihr?
vg

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nach irdischer größe nur trachtet die falsche gesellschaft der menschen --zitat aus h.d.thoreaus "walden"

Wir fahren am 8 März per Fernbus. Also direkt hier von Berlin los bis Köln. Da Buswechsel und weiter bis nach Tours. Da nochmal Buswechsel und dann gehts bis nach Toulouse weiter. Von da gehts dann entweder per Bahn oder Regiobus weiter bis nach Saint Girons. Wo wir dann abgeholt werden.
Der Fernbus ist ne echte Alternative zur Bahn oder Flieger. Auch wenn man etwas länger unterwegs ist. Kostet aber deutlich weniger Geld und man hat nen garantierten Sitzplatz ohne extra dafür zahlen zu müssen.
Achja und wir sind zu zweit. Es hatten sich zwar in den vergangen Wochen einige Leute per PN gemeldet (nicht grade wenige), aber die meisten davon haben dann doch andere Pläne was Reiseroute oder Tag der Reise ect angeht. Und einige waren dabei die zwar Interesse hatten...aber nie wieder geantwortet haben. Wie so oft eben.
Ansonsten sind wir auch startklar. Jetzt heißt es in den nächsten Tagen Abschied nehmen von alten Freunden und Verwandten und dann gehts auch schon nächste Woche los.