hallo,
möchte hier mal versuchen zusammen zu fassen, um was es mir geht.
Bin jetzt 72 Jahre jung. Versuche, meine Vergangenheit in die Zukunft zu bringen. Meine Vergangenheit ist wohl real fast gescheitert, aber im Geiste und im Feeling bleibe ich heiss, immer wieder- sagen wir mal - mit möglichst immer weniger Fehlern - zu versuchen, meine zu fast allem queer liegende Einstellung ins richtige Leben umzusetzen. Ganz aktuell gibt es mich also noch und vor allem einen Platz mit viel Platz (mit 30 Obstbäumen, mehreren Hunden und Katzen), an dem vieles möglich wäre, wenn ich nur die "richtigen" Aktivistlichen dafür finden könnte.
Frage mich, ob der Grund dafür, daß ich sie nicht finden kann, an anderen liegt oder an mir selbst. Habe mich mein Leben lang engagiert, weiss gar nicht genau, ob nur für mich selbst oder für andere. Ist iwie sowieso das gleiche, wenn man es ehrlich meint, und nicht bereit ist, zum "Wohlergehen" des "eigenen" Schicksals, andere auszugrenzen oder regelrecht drauf gehen zu lassen. Zugegeben, ich halte es "seltsamer Weise" nicht aus, wenn es anderen Sch... geht. Damit bin ich schon raus aus dem Normalo-Mainstream.
Und da bin ich schon bei meinen Interessen: ich bin für eine Gesellschaft ohne Gefängnisse aller Art, auch gegen als solche nur subjektiv Empfundene, ohne es vielleicht real zu sein. Ich bin gegen Abschiebung von Menschen in solche Gefängnisse, also in alles, was als Gefangenschaft empfunden wird, wie z.B.: Heime, auch "Pflegeheime", andere Betreuungsgefängnisse, Psychiatrien, aber auch Schulzwang, (mit Aussicht auf eine "Ausbildung" zu noch mehr Naturzerstörung), egal, welche Ursachen und mehr oder weniger triftige oder vorgeschobene Gründe es dafür gibt, Menschen auszubeuten, einzusperren und vielfältig zu unterdrücken.
Es gibt wohl fast immer eine Verantwortlichkeit für die Lage von Einzelnen in der gesamten Gesellschaft. Also kann nur jede/r, die/der sich gegen eine solche Gefängnisgesellschaft wendet, versuchen, die jenigen aufzufangen, die normaler Weise dorthin abgeschoben werden, meistens, weil die Vorbeugung, oder das Vonvornhereinandersdraufkommen mangels Interesse der lieben Mitbürger innen Welt Menschen nicht klappt. Jede-r hat nur mit den Liebsten zu tun, aber diese Selektion könnte schon der Fehler sein. Bei den sich selbst Liebsten ist eben für andere kaum Platz. Der Feind der Natur ist die Gleichgültigkeit der Menschen. Wo ein menschenfreundliches Engagement als Zwang empfunden wird, ist die LUST schon abgezogen oder tot. Die, die nicht gleichgültig sind, haben sich längst aus der Ursachenforschung verabschiedet und bekämpfen meistens nur noch die Symptome. Um am Ende doch wieder auf irgend einer Karriereleiter oder einer Familiengruft zu enden. Fragt man genauer nach, warum ist der Mensch so egoistisch drauf, herrscht oft betretenes Schweigen.
Ja,ja, der Kapitalismus. aber WARUM Kapitalismus? Irgendwann habe ich auch aufgehört, öffentlich WARUM zu fragen, weil die Prügel für meine tabuangreifenden Äußerungen waren einfach zu hart. Da stehe ich nun, ziemlich unverstanden und auch mit Angst vor meiner eigenen Courage mit einer ziemlich großen Verzweiflung und Wut auf diese Gesellschaft da und versuche trotzdem, iwie weit möglichst da raus zukommen, ohne selbst dabei drauf zu gehen.
Ich suche nach einer Form, mich mit meinen alternativen Lebensvorschlägen an die Öffentlichkeit zu wenden, und habe mich für ein größeres Musikprojekt entschieden, mit vielen Songs, Texten, Kollagen und Karikaturen. Das ganze Ding könnte mit etwas Unterstützung irgendwann vielleicht schon 2021 fertig werden.
Nun zum Bücherprojekt: das hilft paar wenigen hier zum Überleben. Die anderen, die hier sind, sind soweit vom Leben gezeichnet, daß sie für eine Beteiligung an der täglichen "Arbeit" hier völlig überfordert sind. Die Leute bringen täglich Bücher vorbei, was ich als Spende für mein Engagement verstehe, das sie selbst aus vielfältigen Gründen nicht leisten können oder wollen. Die Bücher sind unsere Lebensgrundlage, es gibt derbe viel "Arbeit", sie zu ordnen und zu verkaufen. Das ganze Ambiente hier ist ziemlich einfach, es gibt auch ein Wasserproblem. Auf meinem (wunderschönen) Gelände im Wald, nicht allzu weit vom Meer befindet sich eine kleine Wagenburg, in der schon einige "Binnenflüchtlinge" leben.
Wer sich auskennt, weiss, wie es in manchen Heimen und Obdachloseneinrichtungen etc. zugeht, wird sich nicht wundern, daß manche bis hin in den "Suizid" es vorziehen, lieber auf der Strasse zu erfrieren, als sich irgend einer solchen offiziellen Einrichtung anzuvertrauen.
Die Leute auf der Flucht aus solchen Einrichtungen, die ab und zu vor allem durch Mundpropaganda hierher finden, sollen eine legale Grundlage erhalten, zu leben mit wem und wie sie wollen, ohne dem ständigen Streß und der ständigen Angst vor Behörden , aber auch vor eigenen Angehörigen usw. sich irgendwo verstecken müssen und auf der Straße ausgeliefert zu sein. In einigen Fällen ist mir eine "Legalisierungsaktion" schon gelungen. Mein Anliegen ist, das zu erweitern, weil Anfragen gibt es jede Menge.
Das wars erstmal, vielleicht hat jemand verstanden was und wen ich suche. Es wäre jammerschade, wenn das Projekt hier an Überforderung und mangelnder Mitbeteiligung anderer sterben müßte
Longo
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