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BeitragVerfasst: Mo 9. Nov 2020, 15:29 
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Tourist

Registriert: Mo 9. Nov 2020, 13:36
Beiträge: 4
:daumen
Hallöle,

ich suche Kumpel, der sich in Mittelamerika verlieben könnte und zunächst auf Zeit (Wochen / Monate) das deutsche Wetter und die deutschen Quadratschädel hinter sich lassen will.

Damit es keine Mißverständnisse gibt, hier mal die Fakten:

Biete: Kostenlose Unterkunft (einfachst), mit Dusche und gerne auch mit kostenlosem Tee / Kaffee.
Kostenlosen personal guide (mich) mit Erfahrung. Ich bin kein Experte für alles! Nach insgesamt über 3 Jahren Aufenthalt in Guatemala und etlichen Ausflügen in die umliegenden Länder (fließend Spanisch) kenn ich mich aber ein bißchen aus. Vom Slum in der Großstadt bis zum Dorf am A. der Welt hab ich schon einiges gesehen. Ich quatsche gerne, kann aber auch länger die Klappe halten.

ICH BIETE NICHT: Übernahme von Flug oder sonstigen Reisekosten.
Ich biete keine Vollpension.
Ich bin kein Babysitter. Wenn die Chemie stimmt, würde ich gerne länger und öfter Zeit mit einem guten Kumpel verbringen. Aber natürlich muss ich mich auch um anderen Kram, "Projekte" und meine Familiy kümmern. Du solltest als auch mal ohne mich klarkommen.

Die GROSSEN Nachteile von Mittelamerika sind:
1. Kein funktionierendes Rechtssystem. D.h. hohe Kriminalität, Korruption, man muss aufpassen, dass einem nichts passiert.
2.Null Sozialstaat. Wenn du in eine Notlage gerätst, gibt es keine Institution die dir hilft.
3. Gefährliche Umwelt: Mit Hurricans, tropischen Regengüssen, Vulkanausbrüchen und Erdbeben muss man rechnen und leben können.

Die GROSSEN Vorteile von Mittelamerika sind:
1. Kein funktionierendes Rechtssystem. D.h. viele Gesetze die du aus Deuschland kennst existieren nicht oder werden einfach ignoriert. Zum Beispiel gibt es kein Meldegesetz, man kann Handys unter falschen Namen anmelden und zehntausende Mittelamerikaner, sowie hunderte von Amys und Europäern arbeiten ohne Arbeitserlaubnis im Land. Polizei und Gerichte sind korrupt, aber die Menschen machen eben babal gesagt: "was sie wollen"
2. Man kann in Guatemala genau so viel Geld ausgeben wie in Deutschland. Aber wer es schafft wie ein Einheimischer, der unteren Mittelschicht oder gar der Unterschicht zu leben, wird nicht mehr als 200-400 Euro im Monat brauchen. Wenn du etwas mehr im Monat auf den Kopf hauen kannst, kannst du sehr gut leben.
3. Die gefährliche Umwelt, Naturkatastrophen, Krankheiten sind nur für die ein Nachteil, die die deutsche Vollkaskomentalität verinnerlicht haben. Wer für alles eine Versicherung braucht, wird in Mittelamerika keinen Spass haben.

Falls der unwahrscheinliche Fall eintritt, das jemand eine Zeit in Mittelamerika aussteigen will. Ich bin für alle Fragen offen!

Bis dann

Graf_Dracula


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 Betreff des Beitrags:
Verfasst: Mo 9. Nov 2020, 15:29 


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BeitragVerfasst: Di 10. Nov 2020, 11:42 
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Weltreisender
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Registriert: Di 10. Nov 2020, 10:45
Beiträge: 112
Wohnort: Mitteldeutschland
Hi, ein echt großzügiges Angebot.

Das mit der Vollpension ist schon klar... ;).

Mittelamerika interessiert mich persönlich ja auch irgendwie. Die Sache mit der Korruption. Naja, Deutschland also die BRD soll ja zu den Ländern gehören mit einer vergleichsweise niedrigen Korruption.

Allerdings ist es auch hierzulande nicht immer einfach staatliche Zuwendung von Bestechungsgeldern zu unterscheiden.
Es gibt ja dieses Konzept von Ying und Yang. Das übertragen auf staatliche Korruption... also sozusagen sauber und dreckig. Würde ich sagen am besten man ist sozusagen irgendwo dazwischen.

Vielleicht hat der ein oder andere schonmal etwas vom Anarchismus gehört. Das sind ja Menschen die glauben oder bzw glauben zu wissen. Das eine Gesellschaft ohne Politik, Justiz und Polizei möglich ist. Solche Menschen werden ja oft als Träumer diskreditiert... aber vielleicht sind es auch eher Realisten?
Weil ist es nicht auch irgendwo eine Illusion zu meinen: Mit Regeln und Gesetzen könnte man alles regeln?

Somit stellt sich die Frage wer den nun der eigentliche Träumer ist?
Was Recht ist und was nicht liegt ja auch irgendwo im Auge des Betrachters.


Beispiel: Der Holocaust.

Die Menschen die dort arbeiteten also ich meine die Wärter usw. Haben ja im Sinne des Systems gar nichts verbotenes getan. Trotzdem wurden sie später dafür angeklagt. Gibt es somit so etwas wie ein universelles ungeschriebenes Menschenrecht?


Anderes Beispiel: Die Cannabisprohibition.

Viele sehen den Konsum von Cannabis als Menschenrecht. Trotzdem begehen natürlich die Polizisten die Cannabiskonsumenten verfolgen keine Straftat. Weil sie ja vom System gedeckt werden.


Aber um zum Anarchismus zurück zukehren. Was Anarchismus also Herrschaftslosigkeit ist liegt natürlich auch irgendwo im Auge des Betrachters. Es kann die individuelle Interpretation des einzelnen Individuums sein. Das es eben seine Interpretation von Herrschaftslosigkeit ist, sich einen Sklaven zu halten. Der für einen putzt und kocht. So jemand möchte sich natürlich nicht von einem anderen seine Version von Herrschaftslosigkeit "aufzwingen" lassen. Sich somit nicht von sogenannten Menschenrechten beherrschen lassen. Bzw es ist seine Version von Herrschaftslosigkeit deiner Version von Herrschaftslosigkeit aber mal zu widersprechen.

Geld gilt ja oftmals als die Wurzel allen Übels. Aber das Geld selbst ist meiner Meinung nach nicht das Problem. Sondern eben wie man damit umgeht.

Was ich damit sagen will ist. Mittelamerika ist eine gute Sache. Da zahlst' einfach dein Schmiergeld und gut ist. Praktisch und unbürokratisch... weniger Papierkram... dafür mehr Regenwald.

Wünsche dir alles Gute verehrter Graf.

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BeitragVerfasst: Di 10. Nov 2020, 20:36 
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Tourist

Registriert: Mo 9. Nov 2020, 13:36
Beiträge: 4
Hallo Backpacker,

das sind ja etliche ungewohnte Gedanken, die du mir um die Ohren haust.
Da gerade Urlaub und ich nichts unternehmen kann, mal sehen was mir dazu einfällt.

Was Korruption, Yin und Yang und die staatliche Unterstützung in Deutschland miteinander zu tun haben, verstehe ich ehrlich gesagt nicht.

Anarchismus ist ne andere Geschichte. Als Theorie ist mir Anarchismus schon ein Begriff. Aber ich beschäftige mich mit politischen Themen und der Gesellschaft eher weniger.
Ich muss mich hier in Deutschland an bestimmte Regeln und Gesetze halten, sonst haut mir Papa Staat auf die Finger. Aber früher galten andere Gesetze. Ständig gibt es neue Gesetze und in jedem Land gelten andere. Also hat ein Gesetz an sich, genau Null moralischen Anspruch beachtet zu werden. Und wenn mich niemand zur Einhaltung zwingt, halte ich mich nur an die Gesetze, die sowieso meinem Gerechtigkeitsgefühl entsprechen.

Dein Beispiel mit dem Holocaust finde ich etwas knifflig.
Einerseits weiß keiner, wie er damals gehandelt hätte, wenn er in dem System hätte leben müssen. Ich glaube nicht das jeder Moralapostel, der es heute besser weiß, damals wirklich Widerstandskämpfer geworden wäre. Andererseits glaube ich schon, dass es so eine Art Universalgesetz gibt. Nicht als detailliertes Gesetz wie das BGB. Eher als diffuses, aber starkes Gefühl was böse ist. Mord, Totschlag, anderen etwas wegnehmen oder Leute verkloppen die man gar nicht kennt ist schlecht. Die Wärter im KZ wußten in ihrem Inneren genau, das sie vorsichtig gesagt „sehr böse Menschen“ waren. Viele haben ja auch ihre Erlebnisse vor ihrer Familie zuhause in Deutschland geheimgehalten. Aus gutem Grund. Außer natürlich den Psychopathen und schwer Gestörten. Die gab es und gibt es immer noch, aber das ist eine Minderheit.

Cannabis ist eine ganz andere Sache
Was ein Mensch macht, solange er anderen nicht schadet ist seine Sache. Punkt. Wir haben bei uns in der Stadt seit Jahrzehnten einen Teeladen. Wenn man da Tee kauft, riecht man of das typische Aroma. Der Inhaber ist dann voll tiefenentspannt und gut drauf. Das ist völlig OK. Ich halte es zwar eher mit Helge Schneider: „Nimm doch lieber die Möhrchen“, und beschränke mich auf Bier und Rotwein, aber das ist am Ende eine persönliche Vorliebe.


Wie du, komme nochmal auf den Anarchismus zurück. Die Idee ist ja wohl für Staaten oder größere Gesellschaften gedacht. Ob es da funktioniert, bin ich mir nicht sicher. So wie du es auf Individuen anwendest funktioniert es aber auf keinen Fall. Das ist, glaube ich, auch der falsche Begriff, so wie du ihn verwendest. Jeder Mensch versucht seine Interessen durchzusetzen. Solange die Leute dabei ihr inneres „Universalgesetz“ berücksichtigen, pendelt sich dann zwischen den Leuten so eine Art Gleichgewicht ein. Die Leute einigen sich unausgesprochen darüber, was geht und was nicht.

Für mich ist Mittelamerika das Paradies. Es kommt jedenfalls meinen Vorstellungen sehr nahe. Korruption und die anderen Sachen hab ich nur am Rand erwähnt. Man kann monatelang in Mittelamerika leben und merkt im Besten Fall überhaupt Nichts von Korruption und Kriminalität. Aber man muss sich auskennen!!!

Ein Beispiel von mir. Es ist 21.00Uhr. Du sitzt in einem Restaurant in Guatemala-City und dein Hotel, deine Pension wo du übernachtest ist 3 Häuserblocks entfernt. Es gibt kein Gesetz, dass dir verbietet zu Fuß zu deinem Hotel zu gehen. Aber die Wahrscheinlichkeit dein Hotel zu erreichen, ohne das du überfallen wirst, ist sehr gering. Mein anarchistischer Verstand sagt mir: Verzichte auf deine Freiheit, Nimm ein Taxi! (kostet vielleicht 2 Euro).

Das war s

Mach s gut Backpacker


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BeitragVerfasst: Di 10. Nov 2020, 21:31 
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Weltreisender
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Registriert: Di 10. Nov 2020, 10:45
Beiträge: 112
Wohnort: Mitteldeutschland
Hallo Backpacker,

Hmmm... alles ist Politik. Dann ist Gesellschaftsanalyse vielleicht eher weniger eine deiner Aufgaben.

Das mit der persönlichen Vorliebe sehe ich nicht so. Kennst du die Definition eines Idioten??? Ein Idiot ist jemand der sich nicht für die Belange der Allgemeinheit interessiert... obwohl er doch ein Teil von ihr ist. Somit geht dich die Sache eigentlich schon etwas an. Beispiel: Kriminalitätsrate.

Bzw... JETZT NICHT MEHR.

Zu der Sache mit dem Taxi. Kommentar überflüssig.

Das war s

Mach s gut Backpacker

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BeitragVerfasst: Do 12. Nov 2020, 14:09 
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Weltreisender
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Registriert: Di 10. Nov 2020, 10:45
Beiträge: 112
Wohnort: Mitteldeutschland
Sorry, für den Doppelpost.

Ergänzend habe ich noch hinzuzufügen. Man könnte diese eben von uns beiden behandelte Thematik des Anarchismus auch auf das Konzept der freien Liebe übertragen.

Für den einen bedeutet freie Liebe, dass man sich seinen Partner frei wählen kann. Also ohne Zwang.

Für den anderen etwas anderes. Nämlich... Prostitution.

Obwohl es ja auch Menschen geben soll die sowas tatsächlich freiwillig machen oder auch Edelprostituierte. Manchen sollen wohl sowas wie einen Geldfetisch besitzen. Es soll ja auch (angeblich) das älteste Gewerbe der Welt sein. Aber woher soll so ein Laie wie ich sowas auch wissen???

Ich persönlich habe grundsätzlich nichts dagegen. Möchte solche Dienste allerdings auch nicht in Anspruch nehmen. Bei manchen soll sowas wohl Tradition sein... zum Junggesellenabschied bspw.

Naja, Deutschland ist ja sowieso das Hurenhaus Europas.

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