Hallo. Mein Name ist Martin. Baujahr '79, also 33 Jahre alt. Verheiratet und 1 Kind. Folgend erstmal die Kurzform über meinen Werdegang und danach der Grund, warum es mich in dieses Forum "getrieben" hat:
Vorab muss man wissen, dass ich seit meiner Kindheit unter der sogenannten "anankastischen / zwanghaften Persönlichkeitsstörung" leide.
Das äußerst sich wie folgt:
Übermäßiger Zweifel und Vorsicht, ständige Beschäftigung mit Details, Regeln, Listen, Ordnung, Organisation und Planungen, Perfektionismus, überzogene Gewissenhaftigkeit, unverhältnismäßige Leistungsbezogenheit unter Vernachlässigung von Vergnügen und zwischenmenschlichen Beziehungen, übermäßige Pedanterie und Befolgung von Konventionen, ... (danke an Wikipedia, aber jeder Punkt trifft ins Schwarze) - mit dieser Störung ist man übrigens der Traum eines jeden Arbeitgebers
Nun aber zum Werdegang:
Ganz klassisch Abi, dann Bund und dann Ausbildung. Danach Lehrfirma verlassen und konsequent in Konzern hochgearbeitet bis mittlere Einkaufsleitung. Ziele: Erfolg und Geld, Haus, Auto, ... das übliche Halt.
Konsequenz:
Äußerst begünstigt durch meine "Störung" habe ich 2010 einen derben körperlichen und psychischen Absturz erlitten - neudeutsch Burnout / Depression - der mich direkt ein halbes Jahr in die geschlossene Anstalt katapultiert hat. Zurück auf dem Boden der Tatsachen musste ich also erkennen, dass Geld und Erfolg nicht alles sind. Daher habe ich mich aus dem Beruf zurückgezogen und bin nun simpler Verkäufer in einem Fachmarkt. Aber auch da merke ich, dass ich das so in der Form nicht mehr weitermachen kann. Mir fehlt einfach ein gewisser Sinn an dem "deutschen Leben", was eigentlich nur auf Leistung, Rente und Tod ausgelegt ist.
Und jetzt?
Jetzt bin ich hier. Träume von einem glücklichen Leben - nicht in Deutschland - wo ich das Ergebnis meiner Arbeit direkt sehen kann (vielleicht Selbstversorger) und wo ich vorallem frei von Technik, Geld und sozialen Zwängen und Verpflichtungen leben kann. Aber wohin soll es gehen? Wo kann man noch so ungezwungen mit Familie leben? Also wirklich "leben" und nicht wie in good old germany "überleben"?!
Kann vielleicht 3000 - 5000 Euronen aufbringen für den Aufbruch und das wars dann. Hat jemand vielleicht Empfehlungen, ähnliche Absichten oder gleiches schon durchlebt? Seit drei Jahren hänge ich diesem Gedanken minütlich hinterher .... auch um vielleicht etwas meiner Störung zu entkommen, aber hauptsächlich um glücklich und frei zu leben.