Ich bin per PN gefragt worden, ob ich ein bisschen über meine Erfahrungen als Van Dweller erzählen und die eine oder andere Frage beantworten kann. Da ich denke, dass es vielleicht auch ein paar Lurker interessiert, ich selbst womöglich noch Tipps und Hilfen abgreifen kann, würde ich gern öffentlich auf die Fragen antworten. Da ich den/die Fragesteller/in nicht gefragt habe, stelle ich seine/ihre Fragen hier anonym rein; hole aber die Namensnennung auf seinen/ihren Wunsch gern nach.
Zitat:
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Das war ein "Glückskauf". Mittlerweile sind die Preise ja durch die Decke geschossen, weil in diesen Corona-Zeiten "Van-Life" das neue Reisen - und für so manchen Kerl das neue Bastel-Hobby - geworden zu sein scheint. Aber ich habe für meinen just 10 Jahre alt gewordenen Ducato noch "nur" eine noch nicht ganz fünfstellige Summe abdrücken müssen. Dabei handelt es sich um ein "Ultra-Hochdach" (H3), weil ich nun mal 2 Meter groß bin. Und er ist "mittlerer Länge" (L3), was für mich bedeutet, dass ich 3,70m Langstrecke laufen kann. Der Wagen lief als Firmenwagen in einem mittelgroßen Werbeunternehmen und war Chef-Handgepflegt, als ich ihn übernahm. Vorher war er in seiner, dann in der Werkstatt meines Vertrauens. Beide hatten Gelegenheit, ihn gründlich zu prüfen und haben ihn für gut befunden, was ich nach einem Jahr mit wenig Liebe für ihn durchaus bestätigen kann: Bisher ist nix, wirklich gar nix, kaputt gegangen. Nicht mal ein Lämpchen.
Ach ja: Trotz der 10 Jahre hatte er gerade die 100.000 genullt, als ich ihn übernahm. Damit hat er sich theoretisch eher kaputtgestanden, als dass er kaputt gefahren wurde. Ist ja bei Firmen-Vans nicht unbedingt die Regel. Aktuell steht das Taxameter bei launigen 133300 (wie gesagt: Ich bin Van Dweller; nicht Van Lifer. Reisen als Selbstzweck entspricht nicht meinen Lebenszielen.)
Zitat:
Fiat Ducato, Citroen Jumper, Peugeot Boxer, Ford Transit usw. oder ein Wohnmobil?
Das kann dir niemand sagen; außer du selbst.
Im Grunde kannst du da aber wenig falsch machen; außer "zu groß". Denn das Hochdach macht manche Exkursion anstrengend oder sogar unmöglich; genauso, wie der lange Radstand; oder eben, je nach Situation, der kurze Radstand. Kompromisse bleiben also nicht aus. Gleiches gilt für die Fenster. Klar bringen die Licht; aber eben auch Kälte ins Auto und das unvermeidliche Kondenswasser an spannende Stellen. Wenn du also "Schweden im Winter" nicht ausschließen willst, sollten es möglichst wenige Fenster sein; wenn es Spanien im Sommer wird; können es gar nicht genug (bewegliche) Fenster (und Dachluken) sein, damit drinnen wenigstens nur Außentemperaturen herrschen.
Ducato, Jumper, Boxer sind untereinander austauschbar und (fast) identisch. Der Ducato gilt als besonders beliebt und robust; was die Teilebeschaffung vereinfacht; doch Jumper und Boxer halten da gut mit, sind meist für denselben Preis deutlich besser ausgestattet. Einzig der Transit gilt als "Werkstatt-Kind" und rostanfällig. Und Rost ist ein Problem, das wir im Van IMMER im Auge haben müssen.
Ob es nun ein voll- oder teilintegriertes Wohnmobil, ein Wohnwagen, ein "Reisemobil-Van" oder ein "selbstgebauter Van" sein soll, hängt maßgeblich davon ab, wie man leben will. Wer auf offensichtlichen Camper (Wohnmobil, Wohnwagen, Reisemobil-Van) setzt, lebt meist komfortabler, ist aber bei der Stellplatz-Auswahl zumeist auf Campingplätze beschränkt. Ich selbst ziehe den "Stealth-Mode" vor: Meinem Van sieht man von außen nur an, dass es ein Dienst-/Firmenwagen ist. Nur wer ziemlich genau hinschaut, sieht, dass er wohl nicht nur zum Transport von Werkzeugen dient. Das schränkt mich im Komfort deutlich ein (beispielsweise habe ich keine Seitenfenster; außer im Fahrerraum, was den Wohnraum ziemlich dunkel macht); eröffnet mir aber auch die Möglichkeit, mitten in der Stadt völlig unerkannt und unbehelligt zu "campen": Ich fahre einfach auf den Parkplatz und gehe nach hinten. Wer das nicht direkt mitbekommt, sieht nur einen x-beliebigen unauffälligen Transporter auf einem Parkplatz.
Andere Dweller, die in Reisemobil-Vans unterwegs waren, berichteten durchaus schon mal davon, dass sie nachts von Polizei und Ordnungsamt geweckt wurden: Die funzelten einfach in das Auto rein ... und klopften sie dann geduldig raus, nur, um ihnen zu sagen, dass sie hier mit ihrem Camper nicht stehen dürfen. Ich kann derartiges aus eigener Erfahrung nicht sagen. Ich weiß schlicht nicht, ob sie um mein Auto geschlichen sind. Und falls ja, bin ich eher beruhigt, als beunruhigt. Ich schlafe selig durch und die netten Ordnungskräfte achten darauf, dass ich das ungestört kann.
Aber, wie gesagt: Das ist eine Frage des individuellen Ziels. Wie viel Kompromisse kann/will ich machen? Wie stealthy soll es sein? Das sind wohl die beiden Hauptfragen, bevor man überhaupt über den Rest nachdenkt. Denn sie schließen ggf. ziemlich viele Modelle per se aus (oder eben nicht).
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Was würdest du raten einzubauen bzw. wegzulassen?
Und auch das ist eine Frage des ganz individuellen Maßes. Ich kenne Dweller, die haben praktisch nix "fest" eingebaut. Einer hat ein paar Sperrmüll-Möbel an die Wände genagelt. Das ist seine ganze Einrichtung. Andererseits können typische Van-Lifer die Ein- und Umbauten bis zum Exzess zelebrieren. Da werden dann auch schon mal Hölzer dampf-geformt, weil es schicker aussieht.
Wer jedoch wirklich darin leben will, dem kann ich nur raten: Weniger ist mehr. Alles, was man einbaut, WIRD irgendwann kaputt gehen. Früher oder später. Und wer nicht gerade Zehntausende Euronen rumliegen hat und sich Sorgen machen muss, dass die verschimmeln, der wird mit Tendenz zu "preisgünstig" bauen, was bedeutet: Es geht früher kaputt. Es wird beim Leben darin und damit ja auch sehr viel intensiver genutzt; als wenn man nur mal ein paar Wochen oder ein, zwei Monate im Hochsommer darin lebt.
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Wasser/Abwasser
Und wieder gilt:
Es hängt extrem vom angepeilten Lebenswandel ab. Wer von Campingplatz zu Campingplatz hoppen will, mag oder kann (ist ja auch eine Preisfrage); der kann das volle Komfortprogramm einbauen: 75-150-Liter-Tank-Frischwasser-Pumpe - Druckspeicher - Druckleitungen - Wasserhahn (mit ausreichend Druck) - 25-75-Liter-Grauwasser-Tank. Frisst viel Platz (und Gewicht), ist aber "wohnungsnah & gewohnt". BTW: Die Entsorgung selbst relativ sauberen Abwassers ist mittlerweile überall saftig kostenpflichtig (zum Teil 7(!) Euronen pauschal; auch wenn es nur 50 Liter sind); schwarze Entsorgung kann sehr, wirklich sehr empfindliche Strafen nach sich ziehen.
Wer, wie ich, die Autarkie bevorzugt, setzt auf Minimallösungen: 2x25-Liter-Frischwasser-Kanister; 1x20-Liter Grau-/Brauchwasser-Kanister; dazu eine kleine elektrische Tauchpumpe, wer mag. Oder eine kleine Fußpumpe, wer auch bei Stromausfall bequem Wasser haben will. Oder, wie ich, man kehrt zu den Ursprüngen zurück: Ich brauche vielleicht 4-6 Mal am Tag ein paar Schlucke Wasser. Die entnehme ich mit meiner manuellen Zwei-Hebel-Bedienung (Arme). Geht schnell ... und vor allem: Es nimmt einem die Sorge, dass mitten in der Fahrt ein Wasserschlauch platzt und man in den nächsten 2 Tagen in alle Ritzen kriechen muss, um das Auto wieder trockenzulegen. Passiert nicht? Passiert öfter als man hören mag!
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Heizung
Oh ja! Das ist ein Thema, das man sehr gut bedenken sollte. Gerade jetzt, wo es draußen wieder eisig wird. Logisch: Standheizung! Aber da bekommt man die volle Palette um die Ohren geschlagen, denn es gibt wirklich ALLES: Gas, Benzin, Diesel, Elektro, und bunte Mischungen daraus. Das Einzige, was ich dazu sagen kann, ist:
4kW müssen es schon sein, wenn es Sinn machen soll. Darunter ist Kinderkacke. Und CE-geprüft sollte es sein, auch, wenn die China-Böller super-preiswert (manche unter 100 Euro) sind; während Webasto & Co da bei gleicher Leistung locker auf das 16-fache kommen. Letztlich ist da Feuer im Spiel. Und dein Auto ist ein paar Zehn Scheine wert. Und wenn die Versicherungen dann im schmorenden Aschehaufen einen China-Böller finden, ist's auch Essig mit der Versicherung.
Ich selbst vertraue den Russen.
"Wenn einer weiß, wie man richtig heizt, dann die Russen!", dachte ich mir, und habe eine Diesel-Planar verbaut, die ihren Saft direkt aus dem Haupttank zieht. Mit tatsächlich ca. 0,4-0,6 Liter/Stunde, wenn sie voll durchbläst; bzw. kaum 0,2-0,4 Liter, wenn sie erst mal die Grundtemperatur aufgebaut hat, kann man da eine ganze Weile heizen. Doch bei dem aktuellen Spritpreis ... naja, da kann Heizen mit Strom durchaus günstiger sein, sofern man eine Stromquelle hat.
Allerdings ... nun ja, wer kälteempfindlich ist, wird die Nase rümpfen: Es braucht morgens schon so 2-3 Stunden(!), bis die Temperaturen in meinen rund 12m³ von so ca. 3-7 Grad auf 14, 15, 16 oder 17 Grad (wärmer mache ich es im Winter nicht; der Rest wird mit Klamotten kompensiert) geklettert ist. (Jedes Grad kostet Energie!)
Aber, wie gesagt: Auch das ist eine Frage des Lebensstils. Wer hier Campingplätze ansteuert, kann auch einfach einen Ölradiator mitnehmen: Die Dinger sind mittlerweile erstaunlich sparsam im Energie-Verbrauch und funktionieren leise (kein nerviges Gebläse, das die ganze Zeit rauscht).
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Küche (Mikrowelle ? Backofen? Gasherd? Oder was anderes?)
Hier gilt dasselbe: Es ist eine Frage des Lebensstils. Camper haben wirklich gar kein Problem. Ich kenne sogar jemanden, der hat komplett auf 220-Volt gesetzt. Bei dem geht's zu, wie zu Hause. Sogar mit E-Herd. Der einzige Haken: Er braucht alle paar Stunden Strom für den Kühlschrank; und natürlich immer Strom, wenn er irgendwas machen will. Da er aber ein reiner Campingplatz-Freund ist, passt es für ihn hervorragend.
Ich selbst bin da Minimalist. Ein einflammiger Camping-Gaskocher mit Kartuschen, den ich nächstes Jahr gegen einen mit Flasche austauschen werde, samt Grill- & Back-Aufsatz, eine mobile Waschschüssel, die auch als große Salatschüssel und Einlegeschüssel für die Grill-Sessions herhalten muss, und ein großes Schneide-Brett (50x60 cm), das zugleich mein Frühstücks-Brett-/-Tisch ist. Dazu ein paar Camping-Töpfe und eine juckige Gusseisen-Pfanne von Ur-Oma. Und für die Outdoor-Küche ein kleiner Hobo-Ofen für den schnellen Kaffee, das warme Frühstück/Mittag/Abendbrot oder das Grill-Steak bzw. die Bratwurst, wo Feuerstellen nicht verboten sind. (Und Hobo-Öfen sind schön unauffällig. Wenn man die nicht gerade mitten auf den Platz stellt oder irgendeinen Zauber damit veranstaltet, bemerkt das kaum einer.) Das ist meine Küche. Da mir aber sogar das Wasser anbrennt, reicht das für mich völlig aus, um ein bisschen Nudeln und Suppen zu kochen. Andere werden da andere Ansprüche haben. Warum nicht? Geht ja auch wirklich vieles. Und vor allem: Es gibt nichts, was nicht auch nachträglich geht, wenn sich die Einstellung zum Essen/Kochen mal ändern sollte.
Vielfach ist auch von mobilem 1-2-flammigen E-Kochfeld die Rede. Man braucht's, wenn man die Camper-Zulassung für den Van haben will, weil die Kochstelle "fest verbaut" sein muss, damit er als "bewohnbar" durchgeht. Aber das sind enorme Stromfresser, die in wenigen Minuten eine ganze Batterie leerziehen können. Ganz besonders, wenn die Außentemperaturen keinen optimalen Batterie-Betrieb ermöglichen. Außerdem MUSS man die Leistungsabgabe des Wandlers (der aus 12 Volt dann die erforderlichen 220 Volt macht) bedenken. Die E-Kochfelder ziehen alle irgendwo zwischen 1.800 und 2.500 Watt DAUER-Leistung. Im Peak, also im Anlauf, können es bei manchen bis zu 4.000 Watt sein. Dementsprechend muss der Wandler dimensioniert sein. Und sich so ein 5kw-Monster einzubauen ist auch ein finanzielles Abenteuer. Insofern: Ich habe auch noch so eins rumliegen; doch nie, wirklich nie, benutzt. Aber den TÜVer hat's gefreut.
Wenigstens einer.
Backofen ist jedoch definitiv over the top: Jene, die ich kenne, die einen haben, haben ihn 3, 4 Mal benutzt, um Pizza oder - wie von zu Hause gewohnt - Brötchen aufzubacken. Das war's dann. Seitdem schleppen sie ihn als Ballast mit. Selbst jene Camper, mit denen ich sprach, nutzen ihn selten bis gar nicht.
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WC (Welches?)
Vom Leben auf dem Schiff bin ich ja entspannte Klos gewohnt: Reinkacken, durchspülen, weg. "Fire & Forget", sozusagen. Das geht an Land nicht, hat der TÜVer mit rollenden Augen gesagt, als ich diese Lösung mit ihm diskutieren wollte. Chemie-Klos sind superbillig (gibt's schon ab 50 Euro); aber eben auch super-umweltschädlich. Also habe ich mich für eine
Trocken-Trenntoilette entschieden. Funktioniert super; auch wenn ich sie eigentlich nur benutze, wenn ich nachts zu faul oder zu müde bin, rauszurennen; oder wenn es anderweitig gar nicht anders geht. Die billigste Lösung, die ich kenne, war "getrennt ablassen": Der Typ hat einfach zwei Eimer. In den einen kackt er (samt Müllbeutel und Einstreu), in den anderen pinkelt er (samt Geruchs-Verschlussstöpsel). Das Ganze hat ihn nicht mal 20 Euro gekostet. Aber der Mann hat irgendwie einen schwarzen Zen-Gürtel in Körperbeherrschung, oder so. Das muss man erst mal hinbekommen. Denn wenn's schief geht - und da reichen ein paar Tropfen -, fängt's schnell an, ordentlich zu stinken.
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Dusche
Wird massiv überbewertet. Gerade vor einer Woche traf ich wieder zwei. Fest installierte Duschen bei beiden. Der Eine nutzt sie seit fast einem Jahr nur noch als Trockenraum für seine nassen Klamotten. Der Andere hat darin seine Vorräte gestapelt. Duschen sind so ein "Frauen-Ding". Sie wünschen sich das; doch wenn man sie an der Wasserbeschaffung und -Entsorgung physisch beteiligt, werden auch sie schnell erfinderisch.
Für Dweller ist eine Dusche im Auto mehr als nur Platzverschwendung. Ganz besonders, wenn man Wert auf Autarkie legt. Klar, dann muss man das Duschen planen. Aber es gibt überall Raststätten und Häfen, wo man für günstig Geld Duschen kann. Und dazwischen tut's Omas Waschschüssel mit ein bisschen aufgekochtem Wasser, damit die Hände nicht festfrieren, während man die Seife anfeuchtet. Und - Alter! - ich kann mich jetzt draußen waschen, wie Arnold Schwarzenegger in diesem einen Film. Okay, der sieht nicht so gut aus. Es kann halt nicht jeder alles haben. Aber ich hätte vorher nie geglaubt, dass man mich bei -2°C Außentemperatur dazu bewegen kann, mich draußen zu waschen. Aber es geht tatsächlich.
Allerdings habe ich mir auch - just for fun - einen eigenen Durchlauferhitzer gebastelt. Theoretisch könnte ich also (draußen!) warm duschen. Aber wirklich nutzen, im Sinne von tatsächlich brauchen? Nope.
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Strom
Logisch: Auch
hier gibt's die volle Bandbreite. Daher nur meine Lösung: Ich setze auf LiFePO4-Batterien. Noch schweine-teuer. Dafür bis zu 20x mehr Ladezyklen/Lebensdauer; gerade bei beanspruchten Batterien. Und massive(!) Gewichtseinsparung: Meine 560 Ah-Batterie wiegt gerade mal 90kg. Eine gleichwertige Blei-Batterie-Konstellation würde so um die 400 kg wiegen. Dazu muss man bedenken: Blei-Batterien können nur bis etwa 50% genutzt werden; LiFePO4-Batterien theoretisch bis 100%, realistisch aber "nur" bis 5-10%. Um also volle 560 Ah ziehen zu können, müsste die Blei-/Gel-Batterie runde 1.200Ah haben und würde dann round about eine runde dreiviertel Tonne wiegen.
Diese 560Ah sind "mein Luxus" an Bord: Als Informatiker arbeite ich hin und wieder noch in der Branche. So selten wie möglich; aber hey: Es ermöglicht WIRKLICH unabhängiges Arbeiten, weil alles, was ich brauche, mein Computer, Strom, Telefon und Internet sind.
Außerdem kann ich so WIRKLICH AUTARK stehen. Da ich kaum Verbraucher habe (mein gesamtes "Lichtkonzept" zieht keine 30 Watt; typischerweise habe ich meine 3-5 Watt Licht an), lediglich der Kühlschrank ist mit 35 Watt dabei, kann ich selbst im Hochsommer locker 10-15 Tage ohne Licht herumstehen. Dank Solar auf'm Dach streckt sich die Zeit gegen unendlich...
Hier sollte man aber wirklich ernsthaft durchrechnen, was man tatsächlich braucht. Das geht ziemlich leicht und schnell, wenn man einfach mal die Geräte auflistet, die man so hat und mitnimmt, deren Stromverbrauch ermittelt und dann abschätzt, wie oft sie Saft brauchen werden. Das mit den Tagen multipliziert, die man ohne nennenswerte Stromzufuhr herumstehen will; und schon weiß man, was man an Batterie braucht.
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Solar
Wie schon bei der Batterie habe ich hier die "Kernkraftwerks-Option" ausgewählt: Bei mir hockten bis vor ein paar Tagen knapp 600, ab nächstem Jahr knapp 900Wp (wenn der Händler liefern kann) auf dem Dach. Damit bin ich, selbst bei meinem gelegentlich gigantischen Stromverbrauch (Der Rechner zieht allein 180W; und das gut und gern auch mal 16 Stunden am Tag), im Sommer easy-peasy mit 3-4 Tagen; ohne exzessiven Rechner-Einsatz mit "gegen unendlich" autark. Im Winter sieht's erstaunlicherweise ähnlich aus; obwohl den ganzen Tag Licht brennt und ich den Rechner häufig(er) nutze. Aber hier kann der Kühlschrank (der im Stand draußen bzw. in der Fahrgast-Zelle wohnt) sich deutlich erholen; muss fast schon heizen.
Es gilt jedoch: Das ist MEINE Option. Und überdimensioniert.
Für Normalverbraucher reichen hier sicherlich schon 1-2 Platten a 150-180Wp auf dem Dach, um den durchschnittlichen Bedarf zu decken. Aber - siehe "Strom ausrechnen" - das kann man ziemlich leicht "durchschätzen". Und natürlich kann man die Dachkonstruktion so planen, dass Panele nachrüstbar sind. Dann geht das Nachrüsten sogar auf einem Parkplatz auf der Autobahn zwischen zwei Tassen Kaffee (yep, haben wir schon durch).
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TV
Habe ich nicht. Ich schaue kein Fernsehen. Schon seit Jahrzehnten nicht mehr. Früher habe ich noch die Dokus im Nacht-TV geschaut; doch das war das einzige. Heute gibt's Netflix & Co. Gerade Netflix ist cool, denn es lädt immer ein paar Folgen/Filme vor, sobald man irgendwo WLAN hat. (Und fast jeder Supermarkt bietet heute "kostenfreies WLAN") Damit hilft man sich dann über die unglaublich vielen Funklöcher im einstigen High-Tech-Land Deutschland hinweg.
Wenn ich Filme schaue, dann meist auf dem Handy oder dem Tablet. Hin und wieder mache ich mir einen "Kino-Abend". Dann schaue ich auf dem Laptop zusammen mit 80-Watt-Bluetooth-Subwoofern, damit die Nachbarschaft im Umkreis von 100 Metern ein cooles Hörspiel hat.
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Internet?
Ist für mich auch nebenberuflich
ein Muss. Und privat (Surfen, Filme, etc.). Ich habe einen echten Internet-Flat-Vertrag. Kein Limit. Keine Abriegelung nach X GB. Es stört mich also nicht, wenn da 10, 20 oder mehr GB am Tag im Datenvolumen herumticken.
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Ich bin ein Fan von so günstig wie möglich
Da geht manches. Das billigste, das ich kenne, ist - kein Scherz - ein "Quasi-IKEA-Bastelsatz". Der Typ hat sich einfach ein paar Möbel vom Sperrmüll zusammengesucht und mit neuen Ideen der Zweckentfremdung verbunden. Damit hat er jetzt eine Einrichtung, die um Welten schöner als meine (Bretter aus dem Baumarkt, als es gerade noch halbwegs bezahlbar war; mittlerweile muss man da ja seine Erstgeborenen verpfänden) ist.
Am Ende standen auf seiner Uhr ganze 2.600 Euro (vor Batterie & Solar); in Summe dann knapp 4.000 Euro. Meine Uhr steht derzeit bei ... ach, es schmerzt, wenn ich die Zahl aussprechen soll ... sie ist jedenfalls gut 5-stellig. Doch nach oben gibt's kein - wirklich gar kein - Limit. Ich kenne einen Van-Ausbau, der entspannte 55.000 Euro gekostet hat. Nur der Ausbau, wohlgemerkt. Und selbst da ginge noch einiges.
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nicht erwähnt: Isolierung
Das ist ein General-Problem, das man aber auch nicht überbewerten muss, finde ich. Zunächst mal gilt, dass man die Dämmung keinesfalls so hinbekommt, wie man das vom Haus gewohnt ist. Wenn man sich jedoch amerikanische und kanadische Dweller anschaut, die teilweise in völlig unisolierten Fahrzeugen leben und auch -20°C überleben, dürfte klar sein, dass wir hier über Luxus-Probleme reden.
Jedoch ist Isolierung aus anderem Grund wichtig: Kondenswasser. Dadurch, dass man im Auto lebt, atmet man literweise Wasser aus und verkocht man auch so manchen Liter. Und das kondensiert herrlich an den kalten Blechen des Autos. Von dort läuft es dann an die tiefsten Punkte, wo es Lachen bildet, wieder verdampft oder sogar herumschwappt. Den Rest kann sich jeder denken, nciht wahr?! Hier sollte man also durchaus ein paar Gedanken darauf verwenden, die "Opfer-Kondensstellen" zu planen. Anderenfalls kann es leicht ein feuchtes Erlebnis werden, wenn beispielsweise die Matratze so ganz allmählich davonzuschwimmen beginnt, weil ihre Durchlüftung/Beheizung nicht bedacht wurde.
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... das waren die Fragen, die mir bisher gestellt wurden. Meine Antworten habe ich möglichst knapp gehalten, damit es lesbarer bleibt. Leider ist manches ziemlich verkürzt dargestellt. Sollten sich weitere Fragen ergeben - und das hoffe ich doch sehr
- antworte ich gern.