Di 23. Nov 2021, 00:54
Das war ein "Glückskauf". Mittlerweile sind die Preise ja durch die Decke geschossen, weil in diesen Corona-Zeiten "Van-Life" das neue Reisen - und für so manchen Kerl das neue Bastel-Hobby - geworden zu sein scheint. Aber ich habe für meinen just 10 Jahre alt gewordenen Ducato noch "nur" eine noch nicht ganz fünfstellige Summe abdrücken müssen. Dabei handelt es sich um ein "Ultra-Hochdach" (H3), weil ich nun mal 2 Meter groß bin. Und er ist "mittlerer Länge" (L3), was für mich bedeutet, dass ich 3,70m Langstrecke laufen kann. Der Wagen lief als Firmenwagen in einem mittelgroßen Werbeunternehmen und war Chef-Handgepflegt, als ich ihn übernahm. Vorher war er in seiner, dann in der Werkstatt meines Vertrauens. Beide hatten Gelegenheit, ihn gründlich zu prüfen und haben ihn für gut befunden, was ich nach einem Jahr mit wenig Liebe für ihn durchaus bestätigen kann: Bisher ist nix, wirklich gar nix, kaputt gegangen. Nicht mal ein Lämpchen.mehr Informationen zu deinem KFZ
Das kann dir niemand sagen; außer du selbst. Im Grunde kannst du da aber wenig falsch machen; außer "zu groß". Denn das Hochdach macht manche Exkursion anstrengend oder sogar unmöglich; genauso, wie der lange Radstand; oder eben, je nach Situation, der kurze Radstand. Kompromisse bleiben also nicht aus. Gleiches gilt für die Fenster. Klar bringen die Licht; aber eben auch Kälte ins Auto und das unvermeidliche Kondenswasser an spannende Stellen. Wenn du also "Schweden im Winter" nicht ausschließen willst, sollten es möglichst wenige Fenster sein; wenn es Spanien im Sommer wird; können es gar nicht genug (bewegliche) Fenster (und Dachluken) sein, damit drinnen wenigstens nur Außentemperaturen herrschen.Fiat Ducato, Citroen Jumper, Peugeot Boxer, Ford Transit usw. oder ein Wohnmobil?
Und auch das ist eine Frage des ganz individuellen Maßes. Ich kenne Dweller, die haben praktisch nix "fest" eingebaut. Einer hat ein paar Sperrmüll-Möbel an die Wände genagelt. Das ist seine ganze Einrichtung. Andererseits können typische Van-Lifer die Ein- und Umbauten bis zum Exzess zelebrieren. Da werden dann auch schon mal Hölzer dampf-geformt, weil es schicker aussieht.Was würdest du raten einzubauen bzw. wegzulassen?
Und wieder gilt: Es hängt extrem vom angepeilten Lebenswandel ab. Wer von Campingplatz zu Campingplatz hoppen will, mag oder kann (ist ja auch eine Preisfrage); der kann das volle Komfortprogramm einbauen: 75-150-Liter-Tank-Frischwasser-Pumpe - Druckspeicher - Druckleitungen - Wasserhahn (mit ausreichend Druck) - 25-75-Liter-Grauwasser-Tank. Frisst viel Platz (und Gewicht), ist aber "wohnungsnah & gewohnt". BTW: Die Entsorgung selbst relativ sauberen Abwassers ist mittlerweile überall saftig kostenpflichtig (zum Teil 7(!) Euronen pauschal; auch wenn es nur 50 Liter sind); schwarze Entsorgung kann sehr, wirklich sehr empfindliche Strafen nach sich ziehen.Wasser/Abwasser
Oh ja! Das ist ein Thema, das man sehr gut bedenken sollte. Gerade jetzt, wo es draußen wieder eisig wird. Logisch: Standheizung! Aber da bekommt man die volle Palette um die Ohren geschlagen, denn es gibt wirklich ALLES: Gas, Benzin, Diesel, Elektro, und bunte Mischungen daraus. Das Einzige, was ich dazu sagen kann, ist: 4kW müssen es schon sein, wenn es Sinn machen soll. Darunter ist Kinderkacke. Und CE-geprüft sollte es sein, auch, wenn die China-Böller super-preiswert (manche unter 100 Euro) sind; während Webasto & Co da bei gleicher Leistung locker auf das 16-fache kommen. Letztlich ist da Feuer im Spiel. Und dein Auto ist ein paar Zehn Scheine wert. Und wenn die Versicherungen dann im schmorenden Aschehaufen einen China-Böller finden, ist's auch Essig mit der Versicherung.Heizung
Hier gilt dasselbe: Es ist eine Frage des Lebensstils. Camper haben wirklich gar kein Problem. Ich kenne sogar jemanden, der hat komplett auf 220-Volt gesetzt. Bei dem geht's zu, wie zu Hause. Sogar mit E-Herd. Der einzige Haken: Er braucht alle paar Stunden Strom für den Kühlschrank; und natürlich immer Strom, wenn er irgendwas machen will. Da er aber ein reiner Campingplatz-Freund ist, passt es für ihn hervorragend.Küche (Mikrowelle ? Backofen? Gasherd? Oder was anderes?)
Vom Leben auf dem Schiff bin ich ja entspannte Klos gewohnt: Reinkacken, durchspülen, weg. "Fire & Forget", sozusagen. Das geht an Land nicht, hat der TÜVer mit rollenden Augen gesagt, als ich diese Lösung mit ihm diskutieren wollte. Chemie-Klos sind superbillig (gibt's schon ab 50 Euro); aber eben auch super-umweltschädlich. Also habe ich mich für eine Trocken-Trenntoilette entschieden. Funktioniert super; auch wenn ich sie eigentlich nur benutze, wenn ich nachts zu faul oder zu müde bin, rauszurennen; oder wenn es anderweitig gar nicht anders geht. Die billigste Lösung, die ich kenne, war "getrennt ablassen": Der Typ hat einfach zwei Eimer. In den einen kackt er (samt Müllbeutel und Einstreu), in den anderen pinkelt er (samt Geruchs-Verschlussstöpsel). Das Ganze hat ihn nicht mal 20 Euro gekostet. Aber der Mann hat irgendwie einen schwarzen Zen-Gürtel in Körperbeherrschung, oder so. Das muss man erst mal hinbekommen. Denn wenn's schief geht - und da reichen ein paar Tropfen -, fängt's schnell an, ordentlich zu stinken.WC (Welches?)
Wird massiv überbewertet. Gerade vor einer Woche traf ich wieder zwei. Fest installierte Duschen bei beiden. Der Eine nutzt sie seit fast einem Jahr nur noch als Trockenraum für seine nassen Klamotten. Der Andere hat darin seine Vorräte gestapelt. Duschen sind so ein "Frauen-Ding". Sie wünschen sich das; doch wenn man sie an der Wasserbeschaffung und -Entsorgung physisch beteiligt, werden auch sie schnell erfinderisch.Dusche
Logisch: Auch hier gibt's die volle Bandbreite. Daher nur meine Lösung: Ich setze auf LiFePO4-Batterien. Noch schweine-teuer. Dafür bis zu 20x mehr Ladezyklen/Lebensdauer; gerade bei beanspruchten Batterien. Und massive(!) Gewichtseinsparung: Meine 560 Ah-Batterie wiegt gerade mal 90kg. Eine gleichwertige Blei-Batterie-Konstellation würde so um die 400 kg wiegen. Dazu muss man bedenken: Blei-Batterien können nur bis etwa 50% genutzt werden; LiFePO4-Batterien theoretisch bis 100%, realistisch aber "nur" bis 5-10%. Um also volle 560 Ah ziehen zu können, müsste die Blei-/Gel-Batterie runde 1.200Ah haben und würde dann round about eine runde dreiviertel Tonne wiegen.Strom
Wie schon bei der Batterie habe ich hier die "Kernkraftwerks-Option" ausgewählt: Bei mir hockten bis vor ein paar Tagen knapp 600, ab nächstem Jahr knapp 900Wp (wenn der Händler liefern kann) auf dem Dach. Damit bin ich, selbst bei meinem gelegentlich gigantischen Stromverbrauch (Der Rechner zieht allein 180W; und das gut und gern auch mal 16 Stunden am Tag), im Sommer easy-peasy mit 3-4 Tagen; ohne exzessiven Rechner-Einsatz mit "gegen unendlich" autark. Im Winter sieht's erstaunlicherweise ähnlich aus; obwohl den ganzen Tag Licht brennt und ich den Rechner häufig(er) nutze. Aber hier kann der Kühlschrank (der im Stand draußen bzw. in der Fahrgast-Zelle wohnt) sich deutlich erholen; muss fast schon heizen.Solar
Habe ich nicht. Ich schaue kein Fernsehen. Schon seit Jahrzehnten nicht mehr. Früher habe ich noch die Dokus im Nacht-TV geschaut; doch das war das einzige. Heute gibt's Netflix & Co. Gerade Netflix ist cool, denn es lädt immer ein paar Folgen/Filme vor, sobald man irgendwo WLAN hat. (Und fast jeder Supermarkt bietet heute "kostenfreies WLAN") Damit hilft man sich dann über die unglaublich vielen Funklöcher im einstigen High-Tech-Land Deutschland hinweg.TV
Ist für mich auch nebenberuflich ein Muss. Und privat (Surfen, Filme, etc.). Ich habe einen echten Internet-Flat-Vertrag. Kein Limit. Keine Abriegelung nach X GB. Es stört mich also nicht, wenn da 10, 20 oder mehr GB am Tag im Datenvolumen herumticken.Internet?
Da geht manches. Das billigste, das ich kenne, ist - kein Scherz - ein "Quasi-IKEA-Bastelsatz". Der Typ hat sich einfach ein paar Möbel vom Sperrmüll zusammengesucht und mit neuen Ideen der Zweckentfremdung verbunden. Damit hat er jetzt eine Einrichtung, die um Welten schöner als meine (Bretter aus dem Baumarkt, als es gerade noch halbwegs bezahlbar war; mittlerweile muss man da ja seine Erstgeborenen verpfänden) ist. Am Ende standen auf seiner Uhr ganze 2.600 Euro (vor Batterie & Solar); in Summe dann knapp 4.000 Euro. Meine Uhr steht derzeit bei ... ach, es schmerzt, wenn ich die Zahl aussprechen soll ... sie ist jedenfalls gut 5-stellig. Doch nach oben gibt's kein - wirklich gar kein - Limit. Ich kenne einen Van-Ausbau, der entspannte 55.000 Euro gekostet hat. Nur der Ausbau, wohlgemerkt. Und selbst da ginge noch einiges.Ich bin ein Fan von so günstig wie möglich
Das ist ein General-Problem, das man aber auch nicht überbewerten muss, finde ich. Zunächst mal gilt, dass man die Dämmung keinesfalls so hinbekommt, wie man das vom Haus gewohnt ist. Wenn man sich jedoch amerikanische und kanadische Dweller anschaut, die teilweise in völlig unisolierten Fahrzeugen leben und auch -20°C überleben, dürfte klar sein, dass wir hier über Luxus-Probleme reden.nicht erwähnt: Isolierung
Di 23. Nov 2021, 00:54
Di 23. Nov 2021, 08:14
Di 23. Nov 2021, 09:41
Di 23. Nov 2021, 14:48
Auch hier gilt wieder (wie immer): Es gibt zahllose Wege. Der klassische Weg ist, sich im Hafen oder auf Campingplatzen gegen Kostenerstattung betanken zu lassen. Das ist vor allem bei allen, die fest verbaute Tanks haben, notwendig. Denn du wirst ziemlich sparsam angeguckt, wenn du auf dein Tankloch im Auto zeigst und sagst: "Kann ich hier einmal volltanken?" Wahrscheinlich denken die Leute, du füllst den ganzen Van mit Wasser - quasi als Swimmingpool, oder so - und schleppst folglich 12+ m³ Wasser weg, obwohl selbst das nun wahrlich kein Etat-sprengender Preis wäre. Jedenfalls ist "Nein!" dann die häufigste (aber nicht die einzige) Antwort, wie mir berichtet wurde. Es gibt durchaus Gelegenheiten, das hängt aber stark vom Glück, deiner Repräsentation und deiner Empathie ab.Wasser-Beschaffung
Nope! Never ever! Wie schon gesagt: Kondenswasser ist im Van unser Dauerfeind. Ideal wäre hier eigentlich eine Lehm-Verkleidung: Lehm nimmt die Feuchtigkeit auf und gibt sie dosiert wieder ab. Sowas wäre perfekt. Leider geht das aus vielerlei Gründen nicht, daher braucht's Annäherungen dazu.Bei Transportern - Isolierung ... Styropor überall, evtl. Flächen wo man nicht drankommt mit Bauschaum, dann Folie und dann die Verkleidung nach Wunsch?
Naja, jain. Innen ist er von Blech zu Blech - ich glaube - maximal 1,95m breit; zwischen den Kastenholmen DEUTLICH weniger. Das wäre für mich schon so zu klein. Dazu kommen Dämmung (bei mir je 7cm) und Verkleidung (2cm); was das Auto nochmals um 18cm schmaler macht. Und da die Vans allesamt innen nicht "exakt quaderförmig", sondern wild gebogen sind, verliert man weitere rund 10 cm in der Breite, wenn man, wie ich, einfach lange Bretter an die Wand nagelt. Macht nach Adam seinem Riesen eine effektiv nutzbare Innenraum-Breite von so umme 1,80m.Ducato - Die sind glaube ich genau 2m breit oder knapp drunter, perfekt für ein Bett quer.
Für jene, die damit nichts anfangen können: "L" beschreibt die Länge; "H" die Höhe bei den Vans. Dabei gehen die Zahlen von 1 (super-kurz bzw. super-niedrig) bis in der Höhe 3 (super-hoch) und in der Länge 4 bzw. bei einigen Herstellern 5 (super-lang). Wenn du also mal "L3H3" hörst oder liest, dann weißt du jetzt: "Alles klar! Das Ding hat ein Super-Hochdach (2,70+m) und ist mittel-lang (so umme 5m)."meine Wahl: L3H3
Wer die üblichen Wohnmobile kennt, der denkt: "Alles klar: Links der Fahrer, rechts der Beifahrer. Dazwischen Luft." Die meisten Vans sind jedoch typischerweise LKW, haben also drei Sitze (einen in der Mitte). ... und damit beginnt eines der typischen Probleme: So kommt man nicht vom Fahrersitz in den Wohnraum. "Aussteigen, rumrennen, an der Seite oder hinten wieder einsteigen!", ist dann die Devise. Umgekehrt, wenn man wieder losfahren will: Immer raus ins Wetter und wieder durch die andere Tür rein, ist das Motto.Durchgang von der Fahrgaststelle
Di 23. Nov 2021, 15:27
Aus der Erfahrung heraus sage ich: Mach's einfach! Kein Plan überlebt den ersten Tag. Was meinst du, was ich alles geplant habe. Umgesetzt habe ich davon 75%; geändert habe ich dann vieles operativ, und noch mehr später mit der (eigenen) Erfahrung und den (gewachsenen) eigenen Wünschen. Schon heute sind also kaum noch 30-40% des ursprünglichen Plans vorhanden. Ende nächsten Jahres wird vom letzten Plan wohl nur noch ein Schatten existieren.... gern etwas zu 100% plant, auch wenn es 2 Jahre dauert ...
Mi 24. Nov 2021, 12:34
Mi 24. Nov 2021, 14:44
Mark Twain hat geschrieben:Wenn dein einziges Werkzeug ein Hammer ist; wirst du jedes Problem als Nagel betrachten.
Mi 24. Nov 2021, 15:01
Mi 24. Nov 2021, 15:12
Dann sollten wir wohl alle Götter, die es gibt, preisen, dass es nicht nur Leute, wie dich, gibt, @Elirithan. In dem Fall würden wir heute noch auf den Bäumen hocken, weil wir immer noch nicht genug geplant hätten; wie man ja unzweifelhaft an den gegenwärtigen Umständen erkennen kann, nicht wahr?!Elirithan hat geschrieben:Ich bin es gewöhnt wenn ich ein Schiff baue auch gleich die Werft dafür zu planen
Mi 24. Nov 2021, 17:21
Do 25. Nov 2021, 12:56
Do 25. Nov 2021, 13:28
Es hat aber auch seine Tücken. Beispielsweise kannst du Liegegebühren einfach nicht umgehen: Wenn du für mehr als nur "mal eben Brötchen holen" an Land willst, zahlst du. Und teilweise läppern sich die Meter auf 30, 40 Euro zusammen. Auch Landstrom, Sprit und selbst triviales Wasser-Fassen summieren sich zu hübschen Sümmchen. Die Preise sind fast durchgängig auf Touristen ausgelegt. Und die geben bekanntlich gern mit vollen Händen aus. Von eventuellen Reparaturen, die auf Booten so gut wie immer "dringend & unaufschiebbar" sind, ganz zu schweigen. Ein paar Hunderter hier; ein paar Tausender dort; sind kein Problem. Und da muss noch nicht mal was passiert sein.Alternativ denke ich tatsächlich über ein größeres Boot nach. Da hat man denn Bequemlichkeit wie zu Hause.
Do 25. Nov 2021, 14:10
Do 25. Nov 2021, 14:16
Do 25. Nov 2021, 14:29
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