Andi hat geschrieben:
Glaube an Gott, Jesus und Bibel erzeugt nicht nur Ablehnung sondern regelmäßig Hass.
Vielleicht sollten wir zwischen "(theoretischem) Glauben" und "(praktischer) Ausübung" differenzieren? Das könnte diesen "Hass" leichter erklären helfen.
Wenn ich beispielsweise sehe, dass Bischöfe und Kirchen sich ungeschoren* die Taschen vollstopfen können; und dass christliche Pfaffen ungestraft* zur expliziten Kinderliebe neigen dürfen, kommt auch mir die Galle hoch.
*) Ad "ungeschoren & ungestraft": Ich meine noch nicht mal profane Gerichte. Ich meine jene Gemeinschaften, die sich als zugehörig verstehen; die also - ganz im jesus'schen Sinne - das Kreuz mittragen (müssen). Denn "
was du dem kleinsten meiner Brüder antust, das tust du mir an.", sagte Jesus, und damit der Vertreter Gottes auf Erden, sinngemäß. Und weiter sagte er "
Wer nun eines von diesen kleinsten Geboten auflöst und lehrt die Leute so, der wird der Kleinste heißen im Himmelreich; wer es aber tut und lehrt, der wird groß heißen im Himmelreich." Dazu gehört eben auch die (stille) Duldung.
Es ist und bleibt für Außenstehende - und nur darauf kommt es an - eine "gleichgesinnte Gemeinschaft". Und das im Übrigen ganz im biblischen Sinne. Denn schon Jesus sagte: "
Ihr sollt das Heilige nicht den Hunden geben, und eure Perlen sollt ihr nicht vor die Säue werfen, damit die sie nicht zertreten mit ihren Füßen und sich umwenden und euch zerreißen." Um es also in aller gebotenen Deutlichkeít zu formulieren:
Wer also die Heiligkeit der Nachfolge den Hunden (vulgo: jenen "Christen", die es missbräuchlich nutzen) gibt, muss sich nicht wundern, wenn er selbst mit Füßen zertreten und zerrissen wird, sagt Jesus. Dabei gibt es, unbenommen, natürlich auch "echte Christen". Ich selbst kenne einige davon; bekennende genauso, wie solche, die mich nur verwundert (manchmal auch verärgert) anschauen, wenn ich sage, dass sie sich sehr christlich verhalten. Doch es gibt eben diesen Widerspruch zwischen diesen und jenen. Und "jene", also die Gesamtheit der sich selbst als "Christentum" verstehende Gemeinschaft, sind in der überwältigenden Mehrzahl: bestenfalls leere Lippenbekenntnisse, oft genug aber nur Karteileiche auf der Suche und in Erwartung des "finalen goldenen Geschenks", für das man nichts tun, nichts leisten muss, weil man es schon allein dafür bekommt, ein, zwei Mal "
Ich glaube an Jesus!" gesagt zu haben.
Andi hat geschrieben:
Für mich ist es rein vom gesunden Verstand her, völlig unlogisch, sich mit den paar Lebensjahren auf Erden zu beschäftigen, und die unendlich lange Ewigkeit danach einfach auszublenden ...
Da es bis heute - und trotz Milliarden und Abermilliarden Chancen - keinen einzigen validen Beleg dieser "unendlichen Ewigkeit" nach dem Tod gibt; ja, da selbst Jesus seit 2.000 Jahren nicht mehr gesehen wurde, obwohl er seinen Anhängern einst versprach, dass einige von ihnen den Tod nicht schmecken werden, bevor das Reich komme, sehe ich, ganz persönlich, nur eine nachrangige Aufgabe darin, mich mit dieser unendlichen Ewigkeit zu beschäftigen.
Für sehr viel bodenständiger halte ich jedoch, und hier bist auch du offensichtlich sehr - und äußerst begrüßenswert - bestrebt, "einen Himmel bzw. ein Paradies auf Erden" zu schaffen. Zumindest für jene, die es annehmen wollen. Zumindest für jene, die sich daran beteiligen wollen. Denn, auch das sehe ich wie Jesus, man wird nicht durch Worte unsterblich; sondern durch Taten.
Andi hat geschrieben:
Diese Aussage von mir ist in dem Kontext zu verstehen, dass ich zwar nett, doch hintenrum, "angemahnt" worden bin,
hier nicht soviele neue Projekte und Ideen vorzustellen
Das ist zutiefst bedauerlich, bestärkt aber den Eindruck, den ich schon vorgestern hatte; und der sich zwischenzeitlich - nach noch mehr Lesen - weiter verfestigt hat.
Andi hat geschrieben:
- dass könnte die armen Assi-User stören, insbesondere wenn mein Glauben immer wieder offensichtlich wird
Naja, manchmal kann weniger mehr sein. Nach meinem Verständnis geht es im Christentum auch weniger um verbale Glaubensbekenntnisse, denn, wie schon Jesus sagte, der Herr sieht in das Herz, er braucht keine Worte. Im Gegenteil. Jesus sagt sogar, dass jene, die an den Ecken stehen und Glaubensbekenntnisse abgeben, ihren Lohn schon gehabt haben. Insofern sind also Kritiker oftmals, wenn auch häufig unwissentlich, bibeltreuer als so manche Christen.
Und damit wir uns nicht missverstehen: Ich respektiere den Glauben; ich diskutiere lediglich, weil ich selbst keineswegs eine feste Meinung habe und mich gern eines Besseren belehren lasse.
Andi hat geschrieben:
Ich sehe überhaupt keine Veranlassung mich hier im Forum lückenlos vorzustellen.
Nicht, dass wir uns missverstehen: Es geht nicht um LückenLOSIGKEIT. Lediglich darum, die Gelegenheit zu bekommen, ein "rundes" Bild zu sehen. Das mag, wie gesagt, daran liegen, dass ich noch zu frisch bin, bei Weitem nicht alles gelesen habe (und auch nicht werde). Es ist eben einfach der Eindruck eines Neuen. Nicht mehr. Aber auch nicht weniger.
Andi hat geschrieben:
Wer Näheres über uns wissen möchte, oder uns besuchen möchte, darf sich vorher genauso nackig machen ...
Ich denke, ich kann mittlerweile schon nachvollziehen, warum der Ton so schroff ist; doch ich halte das nicht für hilfreich. Weder für euch als "Stamm-Assis"; noch für mich (oder irgendeinen) "Frischlings-Assi".
Für dich ist das klarere Vorstellen deiner Projekte und Ideen in einem Projekte-und-Ideen-Forum "nackig machen"? Im Sinne von "angreifbar werden"? Ganz ehrlich:
Was kümmert es die deutsche Eiche, wenn eine Sau sich an ihr reibt? Ich denke, auch du bist mittlerweile ideell so weit gefestigt und moralisch so weit gereift, dass du solcherart billige Angriffe leichthin übergehen kannst, oder?! Und, wenn ich meine Erfahrungen hilfreich weitergeben darf, so manche willentlich boshaft-destruktiv gemeinte Kritik kann bei näherer (und ruhiger) Betrachtung durchaus konstruktive Kerne beinhalten, die man sich zunutze machen kann. Nicht sofort. Manchmal erst nach Jahren. Doch immerhin.
Andi hat geschrieben:
Die Wohngruppe ist zur Zeit schon vollständig belegt.
Das ist kein gültiges Argument. Ein voller Knast beweist auch nicht das Funktionieren des Rechtsstaats. Nichtsdestotrotz ist es ein valides Modell, wenn die Partizipanten nachhaltig zufrieden sind. Genau das zu erfahren war meine Intention.