Zeit nehmen und gruendlich ueberlegen : ja!
Drei kleine Schweinchen...
Die Idee, gleich daneben erst mal provisorisch zu 'wohnen' finde ich gut. Man kann schon mal 'da' sein, und hat keinen Leistungsdruck.
"...und konstruierst Dir Dein kleines Haus um den Wagen herum,baust an..."
Das ist gut. So wie man kann, baut man schrittweise auf. Dann hat man nicht gleich alles auf einmal am Hals. Ob das jetzt ein Wagen, ein Zelt oder bei der Maus im Nachbarort ist, ist individuelle Gestaltung.
Wie ueblich, kommen zu einer ersten Frage immer zahllose Unterfragen zustande.
Wo sind wir gerade?
1 - Isolierung / Naesse
2 - Welches Baumaterial / Bauweise?
3 - Dach
4 - Brandschutz
1 - "...dein taupunkt wird in der steinwolle liegen...die steinwolle wird ständg nass sein..."
Warum werden dann bestimmte Gebaeude so gebaut - und ueberleben?
"...das die Idee mit 2 Bretterwänden und dazwischen Wolle schnell geht, aber nach 3 Jahren ist die Bude hinüber...."
Ja. Wenn geschludert oder gespart wurde. Und wenn man sich anschliessend nicht weiter drum kuemmert. Die gesundeste Kuh im Stall stirbt, wenn man sie nicht fuettert.
Nein, laenger. Wenn weniger geschludert oder gespart wird.
(Beispiel: Ich bearbeite hier gerade ein (grosses) hoelzernes Fischereischiff. Das HAT im Laderaum eine Thermoisolierung aehnlich wie die hier besprochene Version und es wurde seit 15 Jahren von allen Seiten mit Patschnassigkeit angegriffen. Ein paar Reparaturen sind zwar noetig, aber der Kern ist gesund und sicher.)
2 - Bauweise / Baumaterial. Ein Haus kann aus Papier sein. Wenn man das Papier wie Papier benutzt, und es seine Arbeit in einer geeigneten Konstruktion tun laesst. Was nicht heisst, dass Papier die BESTE Auswahl waere.
"...In Amerika sind solche Hütten doch Gang und gebe (sic!)..."
Stimmt's?
Klar: da spielt ein gewisser Aufwand mit rein; technisch ist es aber moeglich, und der Rest ist eigene Ermessens-Sache.
Ob Holz 'teuer' ist? Wenn ich z.B. mit Rotbuche oder Laerche recht wenig Folgeaufwand habe, dann wird doch der hoehere Anschaffungspreis spaeter gemildert indem man weniger Folgekosten hat.
(Warum denke ich gerade an Balsa?)
(Warum habe ich so wenig Respekt fuer meines Vaters Hagebaumarkt-Nut-und-Feder-Fichtenbrett-Technologie?)
3 - Es sieht so aus als ob hier Jeder grosse Dachueberstaende bevorzugt. Da gehoere ich auch zu.
LKW Plane wurde als Material erwaehnt; das ist nicht unbedingt dauerhaft. Das Sonnenlicht zersetzt den Kunststoff mit der Zeit.
Alternativen? Teerpappe wurde genannt. Die kenne ich selber von Opa's Haus und habe gesehen dass es gut funktioniert. WENN: Hin und wieder mal nachgeteert wird. WENN man im Sommer nicht auf dem Dach sitzen moechte. WENN ein moeglicher Enkel daran gehindert wird, sorglos darauf herum zu trampeln oder Experimente mit der Bohr-Ahle auszuprobieren. WENN die Sonnenhitze (schon wieder im Sommer) nicht in drunter liegenden Lebensraum dringen kann.
Dann kenne ich noch an: Holzverbretterung; die wird mit Leinwand ueberzogen; die Leinwand wird wasserfest angestrichen. Das haelt nicht ewig, aber ueberzeugend lange, wenn man den Anstrich erneuert wenn er schlecht wird. Eigentlich koennte man das auch mit der LKW Plane machen?
Schiefer- oder Holzschindeln haben wir hier noch gar nicht erwaehnt. Ist hiermit geschehen.
In den Tropen kann man noch an ein Palmblattdach denken. Das haelt nicht uebertrieben lange, aber Ersatz ist spottbillig. Ich gebe zu: Fuer Ungarn ist das NICHT erste Wahl.
4 - Ob es brennt oder nicht, sagt uns gleich das Licht. Ich kenne zahllose Haeuser und Huetten aus Holz; die haben nie gebrannt. Das ist so aehnlich wie Schiffe, die theoretisch sinken koennen.
Kann - muss aber nicht...
Wenn ich mir kuerzlich in London ansehe - das Haus war NICHT aus Holz...
Wichtig ist mir hier, dass falls es brennt - ich heil und schnell raus kommen kann.
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Manche Beitraege hier beruehren das Thema Haltbarkeit. Meine eigene Sicht: Was mit meinem Haus eine Stunde nach meinem Tod (oder spaeter) passiert, geht mir am Hintern vorbei. Wenn meine Kinder ein Haus haben moechten, dann muessen sie ihren eigenen Hintern hoch bekommen. Die meisten Haeuser meiner Vorfahren stehen heute nicht mehr. Das ist gut. Wenn jeder Mensch sein eigenes ewiges Haus baut - wo bitte soll da eines Tages noch Platz fuer einen Wald oder fuer Kartoffeln bleiben?
Wenn mit dieser Einstellung Immobilienmakler verhungern: Umso besser!