Luzifer hat geschrieben:
Es war eben ein System soweit ich es verstanden habe, indem das einzelne Individuum weniger persönliche Freiheiten gehabt hat.
Naja, das muß man auch differenzierter sehen.
"Zu hause" hatten wir wesentlich mehr Freiheiten, ich denke da vor allem an die ausufernde Bürokratie hierzulande. Da mußte man kaum Lebenszeit mit irgendwelchen Sesselfurzern auf Ämtern oder mit Steuererklärungen oder ähnlichem Schwachsinn verbringen oder sich für eine Krankenkasse unter 100 entscheiden und sich dementsprechend erstmal damit befassen.
Es hat auch niemanden interessiert, wieviel Hühner du hälst und wieviel Eier Du verkaufst. Sowas wie ein Finanzamt gabs eben gar nicht, oder Schnüffler, die in die Ställe gucken.
Andererseits gabs natürlich eine äußerst ausgeprägte Schnüffelunkultur, sobald irgendwas politisch-ideologisch relevant war. Sowas ähnliches wie die heutige "Political Correctnes", nur schlimmer. Man war also in seiner Meinungsäußerungskultur sehr eingeschränkt und mußte lernen, damit um zu gehen, nicht sofort alles, was einem einfiel, hinaus zu posaunen.
Und natürlich gabs die eingeschränkte bzw. für Normalos nicht existente Reisefreiheit, Selbstständigkeit (Berufe) ect.
Wie sehr eine Einschränkung und überhaupt alles als schlimm empfunden wurde, war übrigens auch recht individuell verschieden. Mich hats z.B. nicht gestört, nicht in den Westen fahren zu dürfen, andere, die Verwandschaft hatten, wohl sicher mehr. Mich hat der politisch-ideologische Schwachsinn und die Propaganda mehr gestört, viele haben das einfach miitgemacht und weggesteckt, so wie heute eben auch.
Luzifer hat geschrieben:
Gleichberechtigung von Frau und Mann etwas voraus hatten. Jetzt stellt sich mir die Frage... lag das an der kommunistischen Erziehung oder lag es vielleicht einfach mehr daran das eine so strenge Trennung in der Ost-Kultur weniger verankert war... als in der West-Kultur?
Ich sag mal so: Es wurde Frauen viel eher ermöglicht, für sich selbst zu sorgen, weil es nie genug Arbeitskräfte gab. Gleichzeitig wurde ihnen auch nahegelegt, Kinder zu kriegen. Daher hatten sie offiziell den gleichen Status wie Männer. Und das wurde auch so kommuniziert.
Das hat natürlich das Selbstwertgefühl der Frauen enorm gehoben.
Mit kommunistischer Erziehung hatte das eher weniger zu tun. Das war eher Pragmatismus, auch wenn es natürlich propagandistisch so dargestellt wurde.
Die Ost-West-Unterschiede beruhen wohl darauf, das im Westen konservativ-patriarchalische Kräfte die Gleichstellung lange verhindert haben, was wohl auch mit dem Wirtschaftswunder (Produktivitätssteigerungen) und dann mit den ersten Wirtschaftskrisen zu tun hatte, wo man plötzlich keine Arbeitskräfte mehr brauchte und froh war, das Frau an den Herd abgeschoben werden konnte.
Luzifer hat geschrieben:
Was ist eigentlich der Unterschied zwischen Sozialismus bzw. einer Sozialistin, einem Sozialisten und Kommunismus bzw. einer Kommunistin, einem Kommunisten???
Also eigentlich sollte der Sozialismus in der Theorie eine Vorstufe oder Übergangsform zum Kommunismus sein.
Also in etwa so: Kapitalismus ("böse")---> Revolution--> Machtergreifung des Proletariats--> Sozialismus in Form eines starken Staates, der vor allem die wichtigen Produktionsmittel, Justiz, Polizei ect. in der Hand hat und der dann die Vorraussetzungen schafft, sich "später" mal um zu wandeln und quasi selbst ab zu schaffen indem er sich in ein kommunistisches, staatsapparatloses Gebilde, in dem "alle" gemeinsam regieren und zusammenarbeiten umwandelt.-->Kommunismus/anarchisches Paradies für alle, in dem jeder nur noch paar Stunden am Tag an ein paar Hebelchen sitzt, weil Roboter alles machen, und ansonsten jeder macht was er will
Aber vielleicht solltest Du erstmal den Wikipedia-Artikel lesen, dann hast Du erstmal nen groben Überblick was gemeint ist, und wie unterschiedlich der begriff benutzt wird...
https://de.wikipedia.org/wiki/Kommunismus