Megalitiker hat geschrieben:
Nach sehr langem nachdenken erschliesst sich mir einfach nicht warum man auf dem Land mit Kind ein Auto brauchen sollte, geschweige denn wofür das zweite gut waere.
Ganz einfach, weil man als "Taxifahrer" dauernd unterwegs ist. Das Kind von a, nach b transportieren. Hier im Dorf, wo ich lebe, geht es noch einigermaßen, da fahren wenigstens noch öfters mal Busse. Aber in dem Dorf, wo ich vorher lebte, ca. 3 mal am Tag. das Kind möchte zu Freunden, die nicht unbedingt im Dorf leben, Freizeitangebote wahrnehmen, die auch nicht im Dorf sind, Schulaktivitäten, die nachmittags laufen, Arztbesuche, Familienbesuche.... Die Kinder kommen heute in der Regel, ca. zwischen 13.30 und 14:30 aus der Schule, dann Essen, Hausaufgaben....wenn sie Glück haben und sie noch woanders hin möchten, fährt vielleicht ein Bus. Aber die Realität sieht meistens so aus, dass um die Uhrzeit, wo es passt, nichts fährt, oder sie kommen irgendwo hin, aber nicht wieder zurück, weil dann kein Bus mehr fährt. Die Jugendlichen kommen nicht zu ihren Partys und wieder zurück, weil da nichts fährt. Klar, soweit es geht, schließt man sich als Eltern zusammen, aber man kann auch nicht immer die andern fahren lassen. Das Leben ist Stress pur für die Kinder, das kann man nicht mit früher vergleichen. Teilweise warten sie länger auf irgendwelche Anschlussbusse, als dass sie tatsächlich unterwegs sind. Und wenn man als Kind/Jugendlicher morgens um 6:30 Uhr das Haus verlässt und erst, je nach Schule um 14.30 - 16:30 wieder zu Hause ist, dann igelst du dich entweder ein, weils fertig macht, oder du hast Eltern, die dich netter Weise auch mal irgendwo hinfahren können.
Meine Kinder haben aus diesem Grund mit 18 das Dorf verlassen und sind ausgezogen. Spätestens wenn es in die Lehre geht, oder zu einer schulischen Ausbildung, ist es nur noch Stress, wenn du die Wege ohne Auto machen musst. Dann ist der Burnout vorprogrammiert.