Aussteiger und Selbstversorger Forum

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BeitragVerfasst: So 6. Jan 2019, 08:34 
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Tourist

Registriert: So 6. Jan 2019, 07:48
Beiträge: 3
Hallo mein Name ist Gerd oder auch Geralt, was euch liebt ist :D ,

Ich habe mich bereits Vorgestellt den Link findet ihr hier:
79428100nx63163/vorstellungs-thread-f1/hallo-d-t4238.html

Ich habe da einige Anliegen wo ich gerne den Rat von gleichgesinnten und auch am liebsten von der erfahreneren Leuten hätte :mrgreen: .

Also um zum Thema zu kommen:

Ich habe absolut keine Ahnung wie ich meiner Familie mitteilen soll das ich für längere Zeit einfach von der Bildfläche verschwinde, da ich backpacken möchte und sich das entsprechend wie es läuft, auf mehrere Jahre ziehen könnte. Kurz dazu: ich komme aus einer eher konservativen Deutsch-Russischen Familie die ungerne Witze macht sobald es zum Thema Zukunft und Karriere kommt. Mein eigenes Leben und meine Zufriedenheit wird dabei wohl meistens sehr stark ignoriert und meine Träume und Wünsche ins lächerliche gezogen.
Sollte ich einfach verschwinden und dann im Nachhinein schreiben das ich erstmal nicht zurück komme?
Oder sollte ich versuchen mit Ihnen zu reden auf die "Ihr könnt es eh nicht kontrollieren" art und weise ?

Ich bin relativ verzweifelt da ich meine Familie, so stur und unempathisch wie sie nunmal ist, trotzdem sehr liebe~ :cry: . Ich bin mir schon im Klaren darüber das es hierbei um mein eigenes Leben geht aber es tut mir irgendwo weh meine Familie zu verlassen, ich habe das Gefühl ich lasse sie im stich, und dennoch möchte ich diese Reise die mein Leben bildet angehen, ich bin auch nicht alleine aber ich weiß nicht wie ich mit dieser Lage am besten umgehen sollte.

Ab davon bin ich für alle nützlichen Tipps zum Backpacken und Zelten sehr dankbar.

Liebe Grüße,
Geralt


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 Betreff des Beitrags:
Verfasst: So 6. Jan 2019, 08:34 


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BeitragVerfasst: So 6. Jan 2019, 09:11 
Moin!

Vielleicht wird das Aussteigen für beide Seiten besser zu handhaben sein, wenn Du erstmal nur einen "Urlaub" machst? Also z.B. Deiner Familie ankündigen, das Du jetzt mal 4 Wochen Wandern/Trampen oder was auch immer machen willst. In diesen Wochen könnten sie sich damit anfreunden, das Du alleine unterwegs bist, nicht erreichbar, eigenverantwortlich ect., und Du selbst könntest erstmal testen, ob es wirklich das ist, was und wie Du Dir das vorgestellt hast.
Einfach alles hinschmeißen und verschwinden ohne einen Ankerpunkt, zu dem man zurückkehren kann, würde ich nicht empfehlen. Und ob Du dauernde Gewissensbisse mit schleppen kannst, weil Du sie verlassen hast, kannst Du auch nicht wissen.

Nach diesem Urlaub wirst Du die ganze Sache dann nochmal neu überdenken und sollte es dabei bleiben, dann kannst Du sie immer noch allmählich damit konfrontieren und mit den Erfahrungen argumentieren, die Du gesammelt hast (z.B. wovon Du gelebt hast, wo Du geschlafen hast ect.).


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BeitragVerfasst: So 6. Jan 2019, 10:21 
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Schamane

Registriert: Di 23. Okt 2018, 00:36
Beiträge: 551
Wohnort: Salzburg
Kann mich Zugucker nur anschließen!
Ausstieg auf Probe und begrenzte Zeit :)

Ich wollte auch weg und bin nach 24h drauf gekommen,
dass ich meine Heimat doch lieber habe, als befürchtet^^
Wäre blöd, wenn du im großen Streit abhaust oder dich heimlich davonschleichst und dann wieder "dahergekrochen" kommst...

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BeitragVerfasst: So 6. Jan 2019, 17:19 
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Registriert: Di 27. Dez 2016, 21:33
Beiträge: 1707
.
Herzlich willkommen Geralt ! :wink:

Gut, dass Du(ihr) spürst, dass das Leben da draußen noch Vieles zu bieten hat,
was man/frau im braven Elternhaus und auf normalen Wegen nicht erlebt.
Solche Gedanken sollte man/frau ausleben bevor sie im normalen Trott erlöschen.

Nur wie machen ?
Ich gebe zugucker Recht, dass es richtig ist,
erstmal vorsichtig zu probieren ob das "Aussteigen" der richtige Weg ist
und auch mit Deiner Familie offen darüber zu reden -
einfach abhauen ist nicht korrekt. Die Erfahrung von feu hat es ihn ja auch gelehrt.
Deine Familie wird Dich zwar trotzdem nicht einfach so ins blaue Unbekannte
ziehen lassen und die Familie Deiner Freundin (wie alt ist sie ?)
wird auch nicht begeistert mitmachen.
Ihr werdet also Konflikte miteinander besprechen und aushalten müssen -
für alle Seiten gehört das zum Erwachsen werden dazu.
Ich denke dass haben die Eltern verdient und ist nur fair -
aber über Euer Leben dürft ihr selbst bestimmen. Und auch Fehler machen -
das müssen Eltern oft erst lernen.

Wenn ihr auf unseren Hof kommen wolltet,
würde ich mit Deinen und ihren Eltern Kontakt aufnehmen,
damit sie wissen wo ihr seid und dass ihr in guten Händen seid.

Wenn ihr hier wäret, könntet ihr Euch eine eigene Hütte auf unserem Hof bauen
und dabei viel Handwerkliches lernen.
Und dazu das Aussteigerleben lernen - hat zwar mit Freiheit zu tun -
ist aber kein Faulenzerleben, auch kein Drogentrip -
sondern hier bei uns ein Leben abseits vom System mit dem Ziel es besser zu machen, :wink:
das eigene Leben aufzubauen - nicht abzuhängen !!
Und ich würde dazu drängen eine richtige Ausbildung in einem richtigen Beruf zu lernen,
kann man/frau hier bzw. in anderen Meisterbetrieben.

Wer auf Dauer aussteigen will, und nicht vom System abhängig sein will,
sollte in der Lage sein sich selbst (und seinen Schatz) zu ernähren -
dazu hilft eine Ausbildung, etwas zu Können, sehr weiter.
Als Nichtskönner, als Handlanger, bleibste eben sonst immer nur das.

Also, lebt Eure Träume, lasst Euch nicht abhalten,
aber startet richtig damit es keine Bruchlandung wird.

Liebe Grüße von der Ostsee
Andi
.

_________________
Meine Mail: ich-gebe-alles(at)justmail.de

Wir sind Elite ... :daumen
-> für weitere Infos über Andi und Co. hier klicken <-


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BeitragVerfasst: Mo 7. Jan 2019, 03:47 
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Träumer

Registriert: Di 4. Dez 2018, 01:50
Beiträge: 8
Ehrliche Gespräche und Herz-ausschütten wirken oft Wunder.
Mach ihnen klar wie wichtig dir das ist.


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BeitragVerfasst: Di 8. Jan 2019, 03:12 
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Tourist

Registriert: So 6. Jan 2019, 07:48
Beiträge: 3
Vielen Dank für diese herzlichen Antworten und Wilkommensgrüße :D

ich bin mir ziemlich sicher, dass dieser Weg der richtige ist, wahrscheinlich weniger als komplette "Aussteiger" sondernd viel mehr als Reisende in unserem noch sehr jungen Alter. Ich gehe jetzt auch auf alle antworten ein:

Zugucker, Feu:
Danke für den netten Rat. Wir haben soweit noch nicht geplant zu sagen wie lange wir überhaupt unterwegs sein wollen, wir möchten uns auch nicht festsetzen weil falls wir großen Gefallen daran finden, wollen wir nicht uns gezwungen fühlen wieder zurückzukommen. Es stimmt zwar schon das wir nicht unsere Absicherung verlieren wollen aber ich bin schwerer Meinung das jedes Problem gelöst werden kann und wenn es nicht gelöst werden kann so macht es auch keinen Sinn zu verzweifeln, also sogesehen denke ich mit jeder Situation die eintreten kann klar zu kommen, auch wenn ich das nicht unbedingt aus Erfahrung sagen kann.

Andi:
Vielen Dank für diesen langen Beitrag, man sieht das du dir viel Mühe gegeben hast und deine kostbare Lebenszeit damit verbracht hast mir zu helfen. Auch vielen Dank für dein Angebot jedoch ist das Leben auf deinem Hof wahrscheinlich weniger das Leben das wir uns vorstellen.
Ich bin mir bewusst das ein leben außerhalb des Systems kein Kinderspiel ist, ich denke aber auch das ich in den drei Jahren die ich dann in besagter "richtiger Ausbildung" verbringen würde, drei meiner unglücklichsten Jahre seien werden und deswegen muss ich auch diesem Rat dankend absagen. Ich möchte ohnehin nicht komplett Aussteigen, vorerst möchte ich einfach nicht mein Leben damit verbringen in einer Ausbildung zu schuften oder zu "lernen" oder Schulden aufnehmen zu müssen um dann einen Bachelor zu kriegen den ich eigentlich nicht brauche und die alternative dazu hier in Deutschland wäre dann entsprechend ein Teilzeit/Vollzeitjob auf Mindestlohn oder Arbeitslosigkeit.
Mein Plan ist es vorerst in der Natur, mit der Natur zu leben, work and travel mäßig Geld für Nahrung verdienen und dann weiterziehen. Es geht mir hierbei weniger um einen richtigen Ausstieg und mehr darum mein Leben anders zu verbringen. Ich möchte mit dieser Antwort wirklich nicht respektlos erscheinen ich bin mir sicher das du viel Zeit und Arbeit in deinen Hof investiert hast und von Erfahrung sprichst aber ich glaube meine Vorstellung ist etwas anders. Ich bin darüberhinaus auch nicht komplett unbegabt was Handwerk und Anbau von Pflanzen angeht :) .
Meine Freundin ist ein Jahr älter als ich also 19 falls das noch wichtig ist.

weberino:
Danke für die Antwort, und ich glaube das ist auch der Weg den ich am ehesten einschlagen werde, ich werde mich wohl hinsetzen und versuchen in aller Ruhe mit meiner Mutter darüber zu reden Ihr zu erklären wie unglücklich ich bin und seien werde wenn ich weiter hier gefangen bin.

Ich habe in erster Linie gefragt da meine Umstände vergleichsweise extrem sind, meine Freundin ist zumindest in der Lage ihr Haus zu verlassen ohne bescheid zu sagen mit 19, ich muss mit 18 noch sagen wo, wie lange und warum. Ich weiß es hört sich nach einer Kleinigkeit an doch diese starke Kontrolle bezieht sich auf fast alles. Und leider denke ich, dass egal wie ich vorgehe meine Mutter im Anschluss sowieso nichtsmehr von mir hören will in der ersten Zeit und sich erst wieder nach einigen Jahren bzw. Monaten beruhigt, ich weiß, schwer vorzustellen aber ich komme nicht exakt aus einer stark liebenden Familie sonder mehr aus einer stark fordernden Familie, und auch wenn die Verbundenheit zwischen mir meiner Mutter und meinen beiden Brüdern stark ist, werden Sie meinen Plan wahrscheinlich nie wirklich nachvollziehen können und mich dafür verachten das ich mein Leben in Ihren Augen "wegschmeiße". Wie dem auch sei werde ich wohl die Möglichkeit haben falls wir wieder zurückkommen bei meinem besten Freund zu bleiben bzw. vielleicht auch bei meiner Freundin im Elternhaus bis ich wieder Arbeit gefunden habe und entsprechend dem was noch folgt wenn der Fall eintreten sollte.

Einmal zum Schluss: Ich glaube jeder hat eine etwas andere Auffasung was "Aussteigen" für Ihn oder Sie bedeutet, für mich ist es kurzgesagt, ich kann und werde nicht mein Leben damit verbringen:

" Karriere zu machen um genug Geld zu haben um mir Scheiß zu kaufen den ich nicht brauche um Leute zu beeindrucken die ich nicht mag." -Nigel Marsh

Für mich wäre es quasi schon genug eine kleine Hütte am Strand zu haben und dann durch meine Bilder oder meine Musik genug Geld zu verdienen um Essen kaufen zu können bzw. auch durch einen Job der mich nicht 170 Stunden im Monat braucht. Also genug Geld für das nötigste, minimalistischer Lebensstil und einfach die Freiheit genießen die ich nicht hätte wenn ich in Deutschland von 08:00 bis 18:00 bei meinem Job hängen müsste. Einen eigenen Hof wie Andi ihn hat wäre auch ein Traum aber erst wann ich meine Abenteuerlust gestillt habe und nicht mehr den Drang habe tausend verschiedene Orte zu sehen und bis dahin werde ich glaube ich schon genug Erfahrung haben :) .

In dem Sinne, vielen vielen Dank und liebe Grüße.
Geralt


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BeitragVerfasst: Di 8. Jan 2019, 06:15 
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Schamane

Registriert: Di 23. Okt 2018, 00:36
Beiträge: 551
Wohnort: Salzburg
Bravo, Geralt!

Du weißt ja echt genau, was du willst bzw nicht haben möchtest!

Dann zieh es durch!
Viel Glück!

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BeitragVerfasst: Di 8. Jan 2019, 09:11 
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Registriert: Mi 21. Mär 2012, 07:46
Beiträge: 1836
Sehr guter Text Geralt !

Schnapp Dein Mädel und zieh los.
Es gibt zig tausende Angebote auf der ganzen Welt für Mithilfe Kost und Logis zu erhalten.
Wenn es das schon zu meiner Jugendzeit gegeben hätte.... ;) vielleicht wäre ich ja heute noch unterwegs.
Wenn es Euch in unsere Gegend verschlägt, dann seid ihr herzlich willkommen den Alltag eines Selbstversorgerhof kennen zu lernen. Unten der letzte Link ist unser Profil bei Workaway.
Und Deine Familie wird es verstehen, wenn sie Dich wirklich liebt....

Ich wünsche Euch ganz viel Glück und Erfahrungen auf der Reise Eures Lebens. Vielleicht kreuzen sich ja mal unsere Wege. Scheinst ein intelligenter Bursche zu sein ;)

_________________
__________________

unsere Winterflucht 2019/20 (externe Website)


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BeitragVerfasst: Mi 9. Jan 2019, 02:43 
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Träumer

Registriert: Di 4. Dez 2018, 01:50
Beiträge: 8
Wünsch dir und deiner Partnerin viel Glück, ich glaube mit dieser Einstellung wird es hinhauen - ganz gleich wie das Gespräch mit deiner Familie abläuft. Du wirst deinen Weg finden. ;)


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