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BeitragVerfasst: Fr 25. Mär 2016, 23:22 
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Backpacker

Registriert: So 6. Apr 2014, 10:06
Beiträge: 18
Wohnort: bei Kaiserslautern
einen kurzen Bericht über mich und meine Vergangenheit findet ihr hier:
http://ziehmitdemwind.bboard.de/board/f ... -2826.html

Hier möchte ich kurz einen Reisebericht zur Finca Bayano schreiben.
Also ich bin in 3 Wochen durch das halbe Land (Panama) gereist und habe selten solch ein Land mit so völlig unerschiedlichen Lebensweisen und Kulturen erlebt. Ich war auch bei den Kuna Indianern möchte den Bericht aber auf die Finca Bayano der Ausstiegeroase beschränken wo ich für 4 Tage war.

Zuerst einmal halte ich den Ort für noch absolut harmonisch und "unzerstört". Man kann es es mit einem Dorf in Deutschland vor vielleicht 150 Jahren oder noch älter vergleichen. Die Einheimischen die dort leben sind alles sehr einfache Menschen ohne große Bildung und führen ein sehr einfaches Leben.
Bis auf ein paar Kühe laufen die Tiere auch komplett frei und ohne Zäune herum (Pferde , Hühner , Hunde). Die Leuten leben in sehr kleinen und einfachen Häusern und scheinen sich zum Großteil selbst zu versorgen. Es gibt eine kleine Dorfkirche und ein paar kleine Imbissbuden wo man ein paar Sachen kaufen kann. Durch den Ort fährt ein Bus durch ansonsten existiert hier keine Infrastruktur. Die einheimischen Leute besitzen auch keine Autos sondern fahren entweder mit dem Bus oder reiten mit ihren Pferden. Die Leute die hier lebten machten auch nicht den Eindruck sich kaputt zu arbeiten ^^

Der nächste kleinere Ort wo auch etwas Infrasruktur da ist und es auch einen kleinen Supermarkt gibt liegt etwa 15-20 Minuten mit dem Bus entfernt. Die nächste größere Stadt Santiago liegt etwa 100km entfernt. Die Hauptstadt Panama City (wo die Hälfte aller Einwohner lebt) liegt über 500km von der Finca entfernt. Also vom Krisenvorsorge Aspekt gibt es meiner Meinung nach keinen besseren Ort. Hier würde ich meine Hand ins Feuer das man überhaupt nichts mit bekommt. Auch wenn sich in Europa oder den USA alle gegenseitig die Köpfe einschlagen. Es ist wie in einer anderen Welt , absolut abgeschieden. Aufgrund des Wetters besteht hier auch keien Gefahr im Winter frieren und man braucht keine teure Energie um zu heizen. Selbstversorgung sollte im tropischen Klima auch deutlich einfacher machbar sein als bei uns in Europa. Wobei es hier andere Probleme gibt wie Dürre. Und mein Eindruck ist es auch das es in tropischen Ländern mehr Plagegeister und Schädlinge gibt als bei uns. Aber dafür war ich nicht lange genug da um das Bestätigen zu können.

Zur Finca selbst. Hier fließt eine Quelle durch mit frischem Wasser , also verdursten würde man schon mal nicht. Das Land der Finca war komplett verwildert. Um das Land nutzbar zu machen hat der Betreiber Einheimische angestellt. Diese haben dann mit ihren Mascheten in beeindruckender Manier und harter Arbeit das wilde Gestrüpp abgeholzt. Der Betreiber hat auch einen Bagger gekauft mit denen er mithilfe der Angestellten Wege angelegt hat um eine Verbindung zwischen den einzelnen Grundstücken anzulegen.

Da es hier für europäische Verhältnisse extrem heiß ist hat das "Finca Team" angefangen falsche Sonneblumen und Bananenstauden großflächig anzubauen um für ausreichend Schatten zu sorgen. Als ich da war gab es noch keine Zuwanderer , sondern der Gründer lebte dort mit seinem Sohn allein unter den Einheimischen. Er hat sich eine ehemalige Unterkunft für gläubige Pilgerer aufgekauft , wo ich auch in einem Gästezimmer übernachtet habe und dies auch Besucher machen können.
Er kämpft sich zurzeit also als absoluter Einzelkämpfer durch. Meinen Respekt hat er allemal soetwas durchzuziehen in einer völlig fremden Kultur.

+++
- Top Ort für Krisenvorsorge
- man hat hier seine Ruhe vor Behörden und dem Staat
- man kann hier etwas kontinuirlich aufbauen (bei uns ackert man und weiß es wird immer schlimmer bis zur totalen Katastropehe)
- Selbstversorgung im tropischen Klima wohl leichter machbar.
- wenn man sich etwas aufgebaut hat kann man ein ruhiges Leben führen ohne sich von morgens bis abends kaputt zu ackern
- keine Kriminalität vorhanden
- Panama ist mit eines der liberalsten Länder zurzeit
- Panama hat noch relativ günstige Grundstücke
- Man hat einen Ansprechpartner der die Sprache kennt und die Einheimischen kennt

---
- Für meinen Geschmack war es dort viel zu heiß als Europäer
- Infrastruktur nicht wirklich vorhanden oder weit weg (Also mit ich baue mir mal einen Brunnen und kaufe die benötigten Dinge im nächsten Baumarkt ist nix ^^) , soetwas wie Zahnärzte , Kieferorthopäden , Optiker und und und gibt es wohl nicht.
- Probleme im landwirtschatlichen gibt es hier genauso nur sie verlagern sich (Dürre und mehr Schädlinge statts Frost und Kälte)
- Ob man sich hier jemals als Europäer wohlfühlt stelle ich mal in Frage ? Die Frauen machten einen sehr ungepflegten Eindruck und viele Menschen hängen einfach nur rum ohne etwas zu machen. Also das genaue Gegenteil wie bei uns. Die Mitte wäre das Idealo ;-)
Als Selbstversorger/Aussteiger Dorf wäre es einen Versuch Wert.
- Anfangskapital definitiv notwendig um die Anfangszeit zu überbrücken und sich etwas aufzubauen.
- Regen und Trockenzeiten
- rapide niedrigere Verdienstmöglichkeiten

Fazit:
Für wenn könnte die Finca interessant sein:
- Für diejenigen welche der Meinung sind wir erleben in Europa eine Worst Case Szenario , eine Fluchtburg suchen und einfach nur überleben möchten.
- Für Leute welche einfach nur ihre Ruhe haben möchten und auch ein Leben am Existenzminimum ohne Konsum in Frage kommt.
- Für Abenteuerer welche einen Ort suchen sich eine eigene Community durch harte Arbeit aufbauen möchten.

Für wen ist die Finca nicht geiegnet:
- Für Leute die kein Investitionskapital besitzen
- Für Leute die keine Hitze ertragen
- Für Träumer welche meinen man bekommt hier etwas geschenkt und hat es einfacher als in Europa.

P.S. Ich habe auch sehr viele Bilder gemacht um sich mal selbst ein Bild zu machen.

skype: carsten.mueller91


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 Betreff des Beitrags:
Verfasst: Fr 25. Mär 2016, 23:22 


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 Betreff des Beitrags:
BeitragVerfasst: Di 29. Mär 2016, 07:18 
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Backpacker

Registriert: Di 16. Feb 2016, 12:39
Beiträge: 55
Klingt sehr Interessant.
Ich habe die Website der Finca Bayano vor ungefähr einem Jahr mal gesehen - hatte nur Gedacht, dass das in Spanien wäre.


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