Aussteiger und Selbstversorger Forum

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 Betreff des Beitrags: organisieren statt weglaufen
BeitragVerfasst: Sa 21. Mai 2016, 01:07 
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Tourist

Registriert: Sa 21. Mai 2016, 00:53
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Hallo liebe Aussteiger Community

Ich lebe in Wien und bezeichne mich selbst seit etlichen Jahren als Aussteiger. Für manche von Euch mag es inkonsequent sein, aber ich habe mich damit abgefunden Sozialhilfe zu beziehen, aus dem einfachen Grund weil ich einen gewissen Lebenskomfort schätze und nicht irgendwo alleine in der Wildnis hausen möchte. Ich habe auch eigentlich kein schlechtes Gewissen, denn ich bin der Meinung, dass Menschen wie ich einen wichtigen Beitrag leisten zum gesellschaftlichen Wandel. Einen Wandel den viele ersehnen aber nur wenige mutig genug sind in Angriff zu nehmen.

Die Rede ist von einer geldlosen Gesellschaft von freien Menschen, die als familiäre Gemeinschaften zusammenleben, -arbeiten, teilen und einfach glücklich sind, ohne Stress ohne Zwang. Die Menschen heute meinen sie seien frei aber sie sind doch Sklaven des Geldes und ihres Besitzdenkens. Ich bin kein Besitzmensch, denn je mehr man zu besitzen verlangt umso mehr wird man davon besessen und unfrei und gerät im Widerspruch zu sich selbst und seinen Mitmenschen. Die heutige Menschheit ist ein Sklave der Materie. Die Materie wird über die Menschlichkeit gestellt und der soziale Umgang funktioniert meist nur über materielle Anbiederung/Rituale und ist somit nicht mehr viel wert.

Vieles was der moderne Mensch als seriöse und erwachsene Tätigkeiten ansieht sind eigentlich neurotische und kindische Zwangshandlungen, es ist nicht Leben, es ist Heuchelei und unsere derzeite urbane Kultur ist zu 90% so eine Scheinwelt. Es dreht sich im Grunde alles nur ums Geld um Konsum, Kaufen, Verkaufen und infantilen Kommerz, ein Reigen um Nichtiges. Der Besitzmensch ist ein dummer Mensch, mitnichten aufgeklärt, sondern geistig verengt und verdunkelt. Und er kann und will garnicht zur Ruhe kommen um die Nichtigkeit seiner Existenz zu reflektieren und sich zu wandeln. Die Politik mit ihrem Parteienzirkus und aufgebauschten Ämtern spielt dieser Mentalität auch nur in die Hände und kennt keine Vision eines tiefgehenden Wandels. Das System ist so gut darin Menschen zu verdummen, dass es Aussteiger eigentlich garnicht geben dürfte.

Nun gemessen an meiner Verachtung dafür könnte man erwarten, dass ich mich von jeglicher Abhängigkeit davon löse. Aber ich dachte nach und kam zu dem Ergebnis, dass es keinen Grund gibt mich für meinen Status zu schämen. Diese sog. Schande ist nämlich auch eine injizierte und der Schuldkomplex funktioniert nur solange man ihn nicht durchschaut hat.

Zum einen sind wir nämlich alle abhängig von der Liebe Gottes und seinem Wohlwollen und die bittere Wahrheit ist, das System in dem wir leben is asozial, das System ist ein Owezahra, ein Schmarozer am Leben. Es züchtet Menschen, die sich als kreative, soziale Wesen aber garnicht entfalten können/wollen, weil sie unweigerlich der Verführung einer gierigen, egoistischen und isolativen Konsum- und Besitzkultur anheimfallen. Und es ist unsere Aufgabe das zu verhindern und die Menschen zu einem Massenexodus in eine schönere und erfüllendere menschliche Kultur zu bewegen, die dem ursprünglichen Paradies entspräche.

Deshalb ist es im Grunde gut dem System zu schaden und ihm zur Last zu fallen. Ich lebe in dieser Welt und was mutet man mir alles zu. Die Besitzmenschen haben alles an sich gerafft und quotieren es mit einem frechen "das haben wir uns ja alles verdient! Geh doch arbeiten du Sandler!". Eigentlich läge es uns Menschen nahe zu lieben und alles mit unseren Nächsten zu teilen, aber die Gemeinschaft ist uns gänzlich verlorengegangen.

Und leider hat das Christentum totalversagt. Nein ich muss es leider so sagen. Ich bin ein gläubiger Menschen, aber der Jesuskult hat sich nicht bewährt und war mehr Fluch als Segen für die Welt. Die Leute die in den pompösen Kirchentempeln in der ersten Reihe stehen sind böse Geldmenschen und scheren sich keinen Deut um die Not ihrer Mitmenschen. Deshalb verachte ich mittlerweile auch das Christentum und die ganze damitverbundene schamlose Heuchelei dieses angepassten Pfaffengesindels.

Ich fühle einen heiligen Zorn und eine Berufung in mir und ich möchte diese auch in euch erwecken. Wir Aussteiger sollten uns nicht in die Isolation flüchten, sondern unserer Berufung gerecht werden, wir sind berufen uns zu organisieren und den Menschen die gefangen sind in dem unseligen Trott dieser Konsumgesellschaft eine Alternative aufzuzeigen. Wir sollten Lebensgemeinschaften gründen, wo wir ein anderes, ein wahres Menschbild realisieren, zu uns selbst und zueinander finden, teilen, lieben, gut und friedlich leben. Da draussen kämpft jeder gegen den anderen, es ist ein kalter Krieg und weglaufen bringt auch nichts. Wir müssen wahre Gemeinschaft realisieren, denn die Kirche hat darin kläglich versagt.


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Verfasst: Sa 21. Mai 2016, 01:07 


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 Betreff des Beitrags: Re: organisieren statt weglaufen
BeitragVerfasst: Sa 21. Mai 2016, 09:58 
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Tunnelmensch
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firmen betrügen den staat um milliarden

https://www.tagesschau.de/multimedia/bi ... ls102.html

https://de.wikipedia.org/wiki/Dividendenstripping

warum soll man sich für die paar hundert euros schämen?

oder für Ö sage ich nur hypo-alpe-adria

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Mit dem Bewusstwerden der eigenen Sterblichkeit steigt die Wertschätzung der eigenen Lebenszeit.
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BeitragVerfasst: Sa 21. Mai 2016, 12:53 
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Tourist

Registriert: Sa 21. Mai 2016, 00:53
Beiträge: 2
Diese Ungerechtigkeit ist doch eklatant! Ich weiss nicht wieviel Milliarden die dubiosen Geschäfte und Finanzstümpereien der politischen Macher und Bankmanager verschlungen hat, im Grunde ist es mir auch egal. Die wechseln vielleicht die Ämter und kassieren weiterhin Spitzengehälter. Und doch ist es nicht diese vermeintliche Elite der ich primär die Schuld gebe. Die sind für mich nämlich nur ein Spiegelbild der Dummheit der Massen bzw. des vielhofierten "kleinen Mannes". Ein kleiner Egoist, der sich eher gegen ein harmloses Sandlertum aufhetzen lässt als gegen die Schweine aufzustehen die ihn für dumm verkaufen. Für mich ist er der Hauptschuldige, dieser Buckler und Treter, dieser kleine Spießer und Mitläufer. Da darf er sich nun brav miteschoffieren an der belanglosen Bundespräsidentenwahl, da darf er brav als Wählervieh sein Stimmchen abgeben. Als ob das nicht völlig belanglos wäre wer von den Affen diesen unnützen Posten eines Grussaugust innehat. Das ist doch bloß eine Scharade.

Ich möchte nicht zu negativ rüberkommen, denn im Grunde liebe ich das Leben, aber dieses Leben könnte um so vieles schöner sein für mich und für alle wenn sie endlich verstünden worum es geht, wenn sie sich auf das Wesentliche konzentrieren würden und ihm das Unwesentliche unterordnen. In unserer jetzigen Welt wird das Unbedeutende und Banale aufgebauscht, es überwuchert alles und das Erhabene und Schöne wird unterdrückt. Schönheit ist Oberfläche, ist was man anhat, welches Auto man fährt. Und dabei ersticken die Städte alle im Autoverkehr. Ich muss manchmal wie ein Häschen über die Straße huschen, weil selbst im Erholungsgebiet die Verkehrslawine ohne Unterlass rollt. Ist das schön? Ist das menschlich? Unsere urbanen Räume sollten eigentlich autofrei sein, damit man kreative und schöne Plätze schaffen kann zur Begegnung, zur Erholung. Statt dessen rasen in dieser Stressgesellschaft alle aneinander vorbei als ob sie der Teufel reitet. Dieser Automobilfetisch hat eine derartige Dominanz, dass er das gesamte Lebensumfeld verpestet.

Oder nehmen wir diese Hochbauexzesse. Nur damit uns der Strabag wieder stolz eines seiner Riesendinger vor die Nase knallen kann. Haben diese Baumeister und Architekten einen so kleinen Pimmel, dass sie sich ihre Potenz an solchen hässlichen Phalussymbolen vermitteln müssen. Dann ist es bald wie in New York, wo man im Betondschungel von Wolkenkratzern keine Sonne mehr sieht. Aber das wird uns ja als Ideal einer lebendigen Stadt vorgegaukelt. Wenn sich der Verkehr zwischen diesen Riesentürmen zusammenquetscht bis es Mensch und Maschine elendig zerreibt.

Die Welt ist übergeschnappt. Die Leute sind verrückt, wissen garnicht wofür sie leben und arbeiten. Die meiste Arbeit ist auch sinnlos. Sie spielt eigentlich nur dieser isolativen, besitzgierigen Mentalität in die Hände oder ist sowieso nur eine Scheintätigkeit. Was ist der viele Aufwand wert, wenn er nur dazu dient sich dem wahren Leben zu verschließen? Wozu der ganze Stress, diese ständige Hetze und Geschäftigkeit? Zur Ruhe kommen sollten die Menschen, in sich gehen. Aber davor haben sie ja am meisten Angst, wenn einmal kein Rummel ist, keine Party, keine mediale Berieselung, was dann, dann bricht erstmal die Leere einer verpfuschten Existenz über sie herein und diese Bitterkeit wollen sie nicht ertragen, also hetzen und schuften sie weiter wie die Hamster im Laufrad.


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BeitragVerfasst: Sa 21. Mai 2016, 15:03 
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Tunnelmensch
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hat eher mit dem platzmangel und grundstckpreise in städte zu tun

man kann immernoch aufs land ziehen

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BeitragVerfasst: Sa 21. Mai 2016, 15:42 
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Weltreisender

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Beiträge: 108
:thumbsup:


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BeitragVerfasst: Sa 21. Mai 2016, 16:46 
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Durchgeknallt
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Beiträge: 2533
Schäfchen nickt.

:D


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BeitragVerfasst: Sa 21. Mai 2016, 17:34 
lorem ipsum dolor


Zuletzt geändert von Eagle.Ash.Eagle am Sa 18. Jun 2016, 13:48, insgesamt 1-mal geändert.

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BeitragVerfasst: Mo 23. Mai 2016, 20:02 
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Tunnelmensch
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Registriert: Di 20. Nov 2012, 04:09
Beiträge: 8148
Wohnort: Sachsen-Anhalt
Hallo 🙋 Sandler!
Bis auf die religiösen Passagen stimme ich dir in vielem ueber ein. Aber organisieren, das klingt nach Partei, Revolution, neue Gesellschaftsordnung gruenden, all dem scheiss, von dem ein Aussteiger weg will. Aber die erste Organisationsstruktur ist ja schon dieses Forum hier.
In einigen Jahrzehnten wird die Zivilisation zusammen brechen. Vielleicht wird ein Großteil der Menschen von Seuchen dahin gerafft. Dann kann der Rest neu anfangen. Evolution statt Revolution.
Fuer die Sozialhilfe braucht man sich nicht zu schaemen. Der Staat nimmt mehr als er gibt und wie Lago sinngemäß sagte: Es ist gut den Ausbeutern zu nehmen! Je mehr wir dem Staat nehmen, um so eher koennte das System endlich zusammen brechen.

_________________
"Leben ist nicht genug." Sagte der Schmetterling.
"Sonne, Freiheit und eine kleine Blume muß man haben!"


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