Hey tytoowl !
Habe eine Tour wie du sie planst letzten Oktober/November gemacht. Wenn auch aufgrund der Jahreszeit nur für 3 Wochen. Sart war um 13:00 in Berlin und am nächsten Tag um 22:00 war ich bereits in Kristiansand. In Norwegen bin ich von Flekkefjord immer den Fjord entlang nach Feda und von dort auf der östlichen Seite den Fedafjord hinunter bis nach Vestbygd an der Nordsee gewandert.
Das Trampen in Deutschland ging wie immer wunderbar. Sieh zu das du fix auf die Autobahn kommst und lass dich dann immer an möglichst großen Raststätten/Tankstellen absetzen. Es bringt dir nichts möglichst weit mitzufahren und dann ewig an einer Wald und Wiesen-Auffahrt zu stehen! An der Autobahn übernachten ist kein Ding, einfach ein paar Meter außerhalb des Rastplatzes hinter einen Busch legen... da kommt kein Schwein vorbei.
Dänemark war ebenso unkompliziert. Hinzu wurde ich von einer Person von der deutschen Grenze bis zur Fähre nach Hirtshals mitgenommen
Rückzu habe ich bis in die Nacht selbst an den einsamsten Raststätten noch Leute gefunden die mich mitgenommen haben, mich während der Fahrt auf ein Bier einluden oder kein Wort von dem was ich sagte verstanden haben und mich trotzdem 50 km weit grinsend bebrabbelt haben.
In Norwegen fand ich es deutlich schwieriger eine Mitfahrgelegenheit zu erwischen. Zum einen ist da Land sehr dünn besiedelt und selbst die Fernstraßen dort würde man hier bestenfalls als gut ausgebaute Landstraße bezeichnen, zum anderen kennen die Leute dort keine Hitchhiker und sind etwas misstrauisch. Häufig wurde ich von anderen Touristen oder Immigranten mitgenommen. Andererseits haben Norweger auch mitten auf der Straße kehrt gemacht um mich zu fragen ob sie mich ein Stück mitnehmen können obwohl ich keinerlei Mitnahmebedarf angezeigt habe und wenn man erstmal im Auto sitzt und 5 Minuten mit ihnen warm geworden ist sind sie super nett und interessiert.
Am Ersten Tag in Norwegen habe ich mich mit 7 Packungen Knäckebrot, einem Stück Käse(das teuerste meines Lebens) und einem Stück Margarine ausgestattet.
An sammelbaren Pflanzen gab es zu der Zeit außer Sauerklee und dem ein oder anderen fast kahlen Obstbaum nicht mehr viel. Daher habe ich mich von vornherein vor allem aufs Angeln konzentriert und bin deshalb immer sehr nah am Fjord geblieben. Meine Angelerfahrung vor allem auf Raubfische war im Vorfeld auch eher dürftig. Habe aber immer genug gefangen... mal etwas mehr mal etwas weniger. Vor allem bei Sonnenauf- und Untergang hatte ich teilweise bei nach 2-mal auswerfen 2 Fische neben mir. Wie sich das im Sommer verhält weiß ich nicht. Habe aaber gelesen das sich die Fische dann in tiefere und kältere Wasserschichten zurückziehen. Tipps zum Angeln, vor allem für Norwegen, findest du auf unzähligen Internetseiten. Ich persönlich würde beim nächsten mal vor allem viele leichte Jigköpfe(um die 20g) für Gummifische und Wobbler mitnehmen...alles andere habe ich meist nur am Grund in irgendwelchen Felsspalten oder Seepflanzen versenkt.
Zurück in Berlin hatte ich keinen Kilo abgenommen und noch immer 2 Päkchen Knäckebrot und den Käse.
Bei der Ausrüstung würde ich vor allem viel wert auf Wasserdichte Kleidung und ein gutes !dichtes! Zelt legen da es gerne mal mehrere Tage kräftig durchregnet. Auch ein leichtes Tarp finde ich nützlich um sich an solchen Tagen wenigstens etwas bewegen zu können. Bedingt durch das feuchte Klima plätschert dort auch überall ein Bach durch die Gegend wodurch imo eine 1Liter Wasserflasche(große Öffnung) ausreicht
Wenn du ein Solarpanel dabei hast empfehle ich dir openstreetmap -karten für dein (wenn vorhanden) Smartphone zu besorgen... kostenlos,ziemlich genau und sie wiegen 0g!
Es geht in Norwegen viel auf und ab also achte auf jedes Gramm
Ansonsten haben meine Vorredner glaube alles erwähnt.
Allzu große Angst davor in Südnorwegen unter die Räder zu kommen brauchst du meiner Meinung nach, wenn du auf Abhänge und Felsspalten acht gibst, nicht zu haben. Dort findest du immer nach mindestens 2 Stunden Fußmarsch irgendwo eine Straße oder das Meer/Fjord auf dem ständig irgendwo ein Fischer unterwegs ist. Sorgen wegen illegalem zelten brauchst du dir, solange du dich daran hältst, dank des Jedermannsrechts auch nicht zu machen+ easy Essensbeschaffung durch scheinfreies Angeln und, wenn du dir dafür nicht zu schade bist, prall gefüllte "Abfall"tonnen an den Supermärkten an denen du abends jede menge Obst finden kannst. Außerdem spricht oder versteht fast jeder Englisch oder Deutsch. Wenn du dir etwas mühe gibst ein paar norwegische Wörter, Sätze oder Floskeln einzustreuen freuen sich die Leute ungemein und sind williger sich selbst beim sprechen von Fremdsprachen zum Löffel zu machen
Habe für die Tour 120€ benötigt + 100€ für Köder und Kleinkrams und 100 gefundene NOK und 100 geschenkte DKK. Du solltest mit deinem Budget also locker die nächsten Sommer in Norwegen verbringen können
Das war eine Meiner schönsten Touren... unglaublich entschleunigend! Vorausgesetzt du bereitest dich gut vor sollte es nicht zu schwer sein, auf für deine erste Tour dieser Art. Aber denk dran dass das Abenteuer in der Regel im ungeplanten und spontanen liegt !
Machet einfach!
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