Bevor ich bei dem Gedanken aussteigen angekommen bin, war ich erst mal lange mit dem Gedanken beschäftigt, WAS machen DIE mit UNS?!
Durch das Verständnis, welches ich durch sehr viel Recherche und Zeitaufwand glaube mittlerweile zu haben, WAS DIE mit UNS so treiben, kam ich dann erst dazu, mich mit dem Thema ausssteigen zu beschäftigen. Die groben Strukturen habe ich mir dann recht schnell "zurechtgelegt" und bin voller Enthusiasmus auf meine Frau losgegangen. Über die anfänglichen Diskussionen mag ich gar nicht mehr sprechen, aber wahrscheinlich können sich so manche vorstellen, wie ein "Systemüberzeugter", völlig den Medien verfallener Mensch auf so manche klaren Fakten reagiert, wenn er nicht von sich aus bereits so manches Hinterfragt hat.
Nun denn, mein Enthusiasmus war schnell verflogen und wandelte sich in weitere Recherchen und Grundlagen für verständnisvolle Diskussionen mit meiner Liebsten. Immer mit dem Hintergedanken, dass RTL bei Ihr noch mehr Gewicht hat als eine Information, Belegt mit Fakten und Beweisen (Und manchmal auch nur mit Herz und Verstand).
In der Zwischenzeit ist sie etwas offener und nicht mehr so "zickig" wenn ich dies Thema anspreche, was ich natürlich auch sehr häufig gemacht habe, denn ich dachte wenn RTL durch Permanentverdummung so erfolgreich ist, vielleicht kann ich die Gegenstimme dazu auch durch Permanenz stärker hervorheben, damit Sie einfach mehr über manche Dinge nachdenkt. Scheinbar hat es zumindest nicht das Gegenteil bewirkt.
Ausserdem kommt auch noch helfend hinzu, dass unser Vermieter, nebenan wohnend und in einem sehr freundschaftlichen Verhältnis mit uns, sich sogar schon vor mir mit der Selbstversorgung befasst hat, bereits Literatur dazu erstanden hat und überrascht war, von mir darauf angesprochen zu werden. Umgekehrt hatte er noch nichts dergleichen erwähnt. Das ist natürlich Hilfe von außen, über die ich mich nicht beschweren mag.
Nun aber wieder ein wenig zurück. Durch das zwischenzeitliche annähern an diesen Gedanken von meiner Frau, habe ich mich wieder mehr mit dem WIE befasst.
Sorry das wird echt länger als geglaubt, aber wenns sprudelt.......Ist doch nur mein geistiger Haufen etwas, bin nicht böse wenns nicht jeder liest und mag
Ich musste ja irgendwie so weit ausholen, denn Die Frage von Scalos ist eben nicht so mal kurz beantwortet.
Scalos, Du sprichst nun einige Formen der Veränderung an und reduzierst damit das mögliche für einen Leser schon von vorne herein. Mein neues Lieblingswort kommt da zum tragen: Schubladendenken. Für mich das Wort, welches unsere ganze Gesellschaft am kürzesten beschreiben kann.
Selbstverständlich wirst Du erst einmal einen Weg einschlagen müssen, um herauszufinden, auf diesem Weg mit vielen Abzweigungen, welches denn der Deine ist. Bei mir fängt sich der Weg damit zu formen an, dass ich eine Route finden muss, mit der Meine Frau, unser Freund und ich klar kommen.
Vielleicht hast Du Glück und bist einer der Menschen, die diese Entscheidung mit purem aneignen von theoretischem Wissen und Gefühl treffen können ohne an etwas größerem daran zu zweifeln?! Ich denke, belehrt mich bitte eines besseren wenn es nicht so ist, das können die wenigsten Systemaussteiger. Da hängt zuviel im Kopf. Ich merke es bei Menschen, die ernsthaft aussteigen möchten, aber als Bremse immer die falschen (Weil wir eine Natürlichkeit als Mensch haben, wie jedes andere Lebewesen eben auch) Gründe genannt werden.
Ich möchte aber niemandem seine Meinung diktieren, isch jo klar, aber meine Meinung eben kundtun.
Wie willst Du darüber entscheiden, ob Du einer Gemeinschaft angehören möchtest oder nicht, ohne mit genau dieser Gemeinschaft eben genau das zu tun, was Dir auch immer vorschwebt.
Wie willst Du darüber entscheiden, ob es richtig ist Geld verdienen, Grundstück kaufen, Permakultur...u.s.w. oder einer spirituellen Gemeinschaft beizutreten ohne die Erfahrungen gemacht zu haben.
Vielleicht wärst Du ein spiritueller Permakultur-Kräutergärtner mit Drang zu kamasutranischen Körperkulten. (Woisch was ich mein
)
Ich habe einen für mich ganz schlimmen Satz gelesen:
....dass ich mich selbst reduziere.
Auf was? Auf die Findung dessen, was DICH glücklich macht?
Wenn Du Aussteigen möchtest, hast Du ja bereits irgend etwas erfahren, was Dir das Gefühl vermittelt, momentan nicht glücklich und zufrieden zu sein. Das ist löblich, denn ein "Normaler Mensch" merkt das meist gar nicht, oder unterdrückt es gekonnt. Nun, wenn Du in diesem Schublädchen Staat nicht mehr gefangen sein möchtest, solltest Du beginnen auf die Suche zu gehen, mit was sich Deine Seele und Dein Herz zufriedenstellen lässt.
Einen Startpunkt für diese Reise findest Du mit Sicherheit über das Internet und dann wird dasselbe mit manchem Rat zur Seite stehen, aber Du wirst Deine eigenen Erfahrungen machen und nicht die der anderen.
Womit ich auf Deine Frage kommen möchte, was die Beständigkeit von Gemeinschaften betrifft. Durch diese Selbstfindung, und den Weg, den Du dann bereits eingeschlagen hast, die Eindrücke und Erfahrungen die Du machst, wird sich ein neues Gedankenbild bei Dir entwickeln. Und das ist nicht nur bei Dir so, das ist bei jedem so, der diesen Schritt geht. Und da man sich findet und formt, wird es vor allem als Einzelperson vermutlich einige Zeit in Anspruch nehmen, bis man mit einiger zurückhaltender Behauptung aufwarten kann, seine "Gesinnung" "erforscht" zu haben.
Dieser Umstand bringt doch zwangsläufig mit sich, dass Gemeinschaften entstehen und Gemeinschaften sich wieder verlaufen. Vielleicht enstehen aus einer Gemeinschaft 2. Vielleicht geht jeder seine Wege...es gibt doch so viele Variablen. Ich nehme an, hier will keiner ein Buch lesen.
Was ich nun in kurzform für eine Weisheit loslassen möchte:
Wenn Du nicht losgehst, wirst Du vielleicht in 10 Jahren wieder auf diesen Thread hier stoßen, wirst Dir denken, was für ein komischer Kauz Du früher warst und mit was für Blödsinn Du Dich beschäftigt hast. Vielleicht wird Dir trotz dieser vernünftigen Gedanken etwas Wehmut übers Herz streichen.
Oder Du gehst los und schreibst in 10 Jahren in einen wundervollen Bericht über erlebtes und dass Du glücklich bist.......
(Ich bin optimist...
)
Und was sollte Dich nochmal daran hindern?
Wenn meine Frau und unser Freund nicht wäre, wäre ich bereits bei einem ersten Versuch mittendrin! Aber ich wollte mich aufgrund der Liebe zu meiner Partnerin nicht so krass verhalten wie Beispielsweise der gute Gottfried. Nein, ich möchte die Menschen die ich mag, gerne mitnehmen zum Beginn dieses Abenteuers.
Ich bin voll überzeugt, dass ich es zumindest mit meiner Frau zusammen schaffen werde und wir ein erfüllteres, glücklicheres, entspannteres Leben führen können, in dem uns bewusst ist, was Leben sein kann.
Schaffe ich es in wenigen Jahren nicht, meine Frau zu einem Ausstieg mit mir zu bewegen, wird Sie im System verbleiben und ich werde meine eigenen Wege gehen. Da gibt es keine Diskussion mehr und Ihr ist es bewusst. Ob dass dann das letzte Wort war, wenn ich dann mal nicht mehr greifbar bin, steht dann auf einem anderen Blatt Papier.
Aber wenn Du einen Zweifel an Deinem jetzigen Leben hast, solltest Du doch etwas dagegen unternehmen??
Beende das Schubladendenken und lasse mehr als eine Meinung zu. Auch wenn Du eine eigene geformt hast. (Genauso wie dieser Beitrag nur EINE, nämlich MEINE Meinung ist)