@ Vengo, super tolle Geschichte von dir und so lebendig geschrieben, sodass ich die ganze Zeit schmunzeln musste.
Hier noch eine ander Möglichkeit, wie man Nager fangen kann. Aber dazu hole ich mal etwas aus.
Auf unserer Reise damals, mit dem Womo, nach Indien und zurück, hatten wir folgendes Erlebnis. Noch in Goa beschuldigte ich meinen Freund, dass er die Adventsschnur, für unsere Tochter (ich weiß ja, wie vernascht er ist) geplündert hätte. Da hingen Bonbons und andere Süßigkeiten dran. Okay, er war es aber nicht. Irgendwann wurden die Plastikvorratsboxen angeknabbert. Also mussten wir sehen, dass wir alles nagesicher verpackten. Meine Unterhosen hat sie dann angefressen (ob´s ein männlicher Nager war?
). Aber das Schlimmste war, als sie den Abwasserschlauch über Nacht angeknabbert hatte. Sie hatte wohl Durst. nichts ahnend lasse ich Wasser zum spülen morgens ins Becken, ziehe dann den Stöpsel und hatte sie Sauerei, alle Papiere, die unter der Spüle, in einer Ablage waren wurden durchgeweicht. So langsam wurde es nervig. Auf dem Rückweg dann, fuhr sie einfach mit. Nachts war sie manchmal draußen, wir fanden dann Körner im Wagen. Aber immer rechtzeitig, wenn der Motor ansprang, war sie wieder da. Nachts konnte ich kaum noch schlafen. Sie wurde immer dreister. Bis dato hatten wir sie ja nie gesehen, ich ging davon aus, dass es eine Maus war. Sie lief nachts über mein Gesicht, ich klaschte sie aus Reflex weg und traf damit meinen Freund. Das Baseballspiel wurde zur nächtlichen Aktivität. Mausefallen hatten wir ausprobiert, klapte nicht. Inzwischen hatte ich sie ja nun auch gesehen, es war eine Ratte. Als wir dann an die Grenze zu Pakistan kamen, dachten wir ja, dass wir sie nun endlich loswerden, weil wir ja, wie auf der Hinreise auch, den gesamtem Wagen auräumen mussten, nichts, aber auch gar nichts durfte drin bleiben, nicht einmal ein Stift. Die haben auch die Wände abgeklopft und sind mit ´nem Drogenhund durch. In Pakistan dann, die schockierende Wahrheit - der Nager war als blinder Passagier mit über die Grenze gekommen. In Lahore, im YWCA, wo wir einige Tage fest standen, trafen wir einen Engländer, der mit seinem Reisebus unterwegs war und viele Länder bereist hatte. Er erzählte uns von einer Möglichkeit, wie die Leute in Afrika erfolgreich Ratten fangen.
Ich mag Mäuse und Ratten und sagte immer, dass es echt zu doof war, dass man mit ihr nicht kommunizieren konnte. Sie hätte genug zu Essen und Trinken bekommen können, wenn sie dafür nicht alles kaputt gebissen hätte. Natürlich hatten wir Angst, dass sie irgendwann die Kabel anknabbert. Also, der Engländer sagte, wir sollen eine Tonne, Eimer, o.ä. aufstellen, diese mit Wasser füllen. Obendrauf etwas Öl und das ganze dann dicht mit Haferflocken bestreuen. Dann eine Spur mit Haferflocken auf dem Boden legen. Die Ratte denkt dann, dass sie auf dem "Haferflockenteppich" gehen kann und fällt ins Wasser. Naja, wir dachten nicht wirklich, dass das klappt. Aber was soll´s, wir hatten ja keine Wahl, also probierten wir es gleich am Abend vor dem Schlafengehen aus. Und platsch machte es mitten in der Nacht. Wir sprangen gleich aus dem Bett und guckten. Ach...... -, und da strampelte sie in dem Haferflockenwasser und guckte uns mit ihren Knopfaugen an. So süß......und was nun????? Wir waren uns schnell einig, dass wir sie nicht umbringen konnten. 3 ganze Monate war sie nun schon mit uns gereist, von Indien, nach Pakistan, wir hatten viel erlebt mit ihr, auch wenn nicht alles schön war. Aber auch wenn´s komisch klingt, irgendwie hatten wir uns auch schon etwas an sie gewöhnt. Außerdem war sie so schlau, sodass wir fanden, dass sie es verdient hatte, weiter zu leben. Also Deckel auf die Oskartonne, ab auf´s Gelände, wo wir standen und dann haben wir sie unter dem Tor, mit dem Wasser, auf den Fußweg/Straße ausgeschüttet und ihr eine gute Zeit in Lahore gewünscht. Als wir das dem Engländer sagten und uns für den Supertipp bedankten, schüttelte dieser nur mit dem Kopf und sagte:" Ihr seid echt bescheuert, dass ihr sie nicht getötet habt, morgen habt ihr sie wieder im Wagen." Aber nein, sie kam nicht wieder.
So, das war meine Nagergeschichte. Kann mir aber gut vorstellen, dass das auch bei Mäusen klappt.