Hallo Leute!
Ich habe mich vor wenigen Stunden hier registriert, in der Hoffnung, auf Leute zu stoßen, die meine Gedanken, Einstellungen, Prinzipien, Werte (nennt es, wie ihr wollt
) zumindest zu einem großen Teil teilen.
Es fällt mir schwer, all das, was diesbezüglich in mir vorgeht, auszudrücken, ohne mich selbst als "verrückt" darzustellen.
Zunächst mal einen Auszug aus meinen Beweggründen, aus dieser Gesellschaft und diesem System auszusteigen: ich will FREIHEIT. Dieses Wort bedarf einer engeren Definition, zunächst einmal möchte ich dazu sagen, daß die Freiheit des einen genau soweit gehen darf, bis sie die eines anderen einschränkt. Natürlich ist diese Aussage kein Patent-Rezept, das sich universal einsetzen lässt, aber es ist ein gutes Grundprinzip.
Freiheit bedeutet für mich, hingehen zu können, wo ich hin will - aus "rechtlicher" Sicht -, Entscheidungen, die nur MICH betreffen auch nur durch MICH entscheiden zu lassen, von niemandem gegen meinen Willen kontrolliert zu werden - ein Leben zu führen, wie ich es will, so lange ich dadurch niemand anderem direkt schade.
Ich denke, soweit können die meisten von Euch meine Gedanken / Wünsche noch nachvollziehen. Doch ich wünsche mir ein Leben, das für einige von Euch vermutlich irrsinnig ist. Unlogisch in sich selbst - doch entscheidet selbst:
Ich möchte raus aus dieser Gesellschaft und diesem Leben, weil ich mich nicht vom Staat einengen lassen will - Beispiel Krankenversicherung. Vorab sei dazu gesagt, daß ich den Grundgedanken des Krankenversicherungssystems hier in Deutschland gut finde, solange dies auf freiwilliger Basis geschieht. Doch so ist es leider nicht.
Seit April vergangenen Jahres sind wir alle krankenversicherungsPFLICHTIG, was ich für absolut pervers halte. Einem Menschen, der das 18. Lebensjahr vollendet hat, wird unterstellt, reif und verantwortungsbewusst genug zu sein, um Entscheidungen, die ihn selbst betreffen, auch selbst treffen zu können - doch diese Entscheidung wird uns nun abgenommen. Wir sind dazu VERPFLICHTET, eine solche Versicherung zu haben, obwohl wir eigentlich nichts dadurch gewinnen. Drauf zahlen müssen wir so oder so - Praxisgebühren, Medikamente, die der Staat für nicht erforderlich hält, Therapien die über eine "Alibi"-Therapie hinausgehen, etc. Wir MÜSSEN für Leistungen zahlen, die wir nicht erhalten.
Steuern - einige seh ich ein, andere halte ich für lächerlich. Ich sehe es ein, Steuern dafür zu bezahlen, daß unser Allgemeingut wie Straßen, Straßenbeleuchtung und ähnliches intakt gehalten werden - ich sehe es nicht ein, sinnlose Steuern zu bezahlen, "Grundstückssteuern" als kleines Beispiel: Ich wußte nicht, daß "Mutter Natur" dem imaginären System "Deutschland" ein Besitzrecht an diesem Land gegeben hat und der Staat nun das Recht hat, Reibach mit etwas zu machen, was ihm selbst nicht gehört.
Dies sind vorerst nur zwei kleine Punkte, die die Politik betreffen. Gerne erläutere ich das auch weiter, oder nenne weitere Beispiele, die ich für absolut pervers halte. Doch vorerst versuche ich mich darauf beschränken, das Grundprinzip meiner Gedanken darzulegen - mein Text wird eh jeden Rahmen sprengen, vermute ich.
Was diese Gesellschaft angeht: Ich habe auf "Gut-Deutsch" gesagt einfach die Schnauze voll von Leuten, die am Existenzminimum leben (bezogen auf unsere Gesellschaft), sich über jeden Politiker, jedes neue und alte Gesetz aufregen und NICHTS, wirklich GARNICHTS dagegen tun.
Durch ihr Nichtstun und ihre stillschweigende Akzeptanz zeigen diese Menschen dem Staat doch nur, daß er alles richtig macht. IHR Menschen seit diejenigen, die dem Staat all das ermöglichen, niemand sonst. Würdet ihr alle, die ihr Euch pausenlos beschwert und jammert, einfach TUN, was ihr für richtig haltet, hätte der Staat doch keine Chance Euch so auszunutzen – was sollte er tun? Sieben von 8 Milliarden Menschen einbuchten?! Wieso geht ihr nicht auf die Straße und schmeißt demjenigen Politiker, der Euch schon wieder belügt und ausbeutet, ne matschige Tomate ins Gesicht? Schon klar: die Konsequenzen… doch wie soll sich etwas ändern wenn alle auf die große Bewegung warten und sich inzwischen völlig von diesem System assimilieren lassen?! Wer, wenn nicht JEDER EINZELNE von Euch soll denn etwas ändern?
Eine andere, für mich sehr problematische Thematik, ist der Stellenwert des „Sex“ in dieser Gesellschaft – und das ist mit Sicherheit auch der kritikwürdigste Punkt meiner Aussagen hier für Euch. Sex sells, schon klar – aber ich HASSE es! Versteht mich nicht falsch – jeder soll so viel oder so wenig Sex mit einem, acht oder achthundert Menschen haben, wie er will. Ob Kuschelsex, Bondage oder SM – das sei alles jedem selbst überlassen. Ich fühle mich (auch wenn ich die Ursache dafür leider selbst noch nicht kenne) massiv dadurch belästigt, wenn ich durch die Weltgeschichte laufe und all das mir in der Öffentlichkeit begegnet: durch Werbung, durch Sprüche, durch die Menschen… Weiber, die bauchfrei (durch den Ausschnitt – nicht die Kürze des Shirts) rumlaufen kotzen mich an. Ein starkes Argument gegen meine Ansicht ist die Natur ansich, von der ich eigentlich so völlig überzeugt bin. Klar, „Arterhaltung“ steht bei jedem sich nicht-vegetativ vermehrendem Lebewesen im Vordergrund – aber wir haben uns doch „weiter“entwickelt – oder? Ich weiß, dass diese Aussage bzw. diese Meinung in einem ziemlichen Gegensatz zu dem stehen mag, was ich so sehr wünsche: Freiheit. Ich kann’s Euch leider auch nicht erklären. Ich kann es nicht auf eine Frustration schieben, selbst nicht genug „Anerkennung“ in dieser Hinsicht zu bekommen – ganz im Gegenteil, und es widert mich komplett an. Nicht Sex ansich – bloß dahingehend bin ich vermutlich konservativer als ich mir selbst eingestehe: Sex gehört für mich ins Schlafzimmer, sonst nirgendwo hin. Und innerhalb dieses Schlafzimmers (meinetwegen auch die Küche, das Auto oder was weiß ich – solange andere, nicht beteiligte Menschen, auch außenvor gelassen werden) soll ALLES erlaubt sein, was diese Menschen sich wünschen – einvernehmlich, versteht sich. Falls irgendwer ähnlich denkt, bitte SOFORT melden und auf den Aufstieg zu meinem persönlich „Gott“ vorbereiten
(bitte nicht zu ernst nehmen!)
Noch ein Punkt: Ich hasse die Menschen! Nicht den einzelnen, sonders das gesamte, das was wir als „die Gesellschaft“ bezeichnen. Jeder Mensch ist nurauf sich selbst fixiert – kann ich verstehen, bin ich in dieser Gesellschaft auch – zwangsläufig – trotzdem wünsche ich es mir anders und wäre sicher einer der ersten Menschen, die es riskieren würden „selbstlos“ zu sein – anderen zu helfen, ohne etwas dafür zu erwarten – naja, zumindest fast
Ich bin überzeugt davon, daß das, was in den Wald hineingerufen wird auch zurückkommt – oder zumindest zurück kommen kann, je nach Mensch eben.
Was für mich letztendlich „Ziel“ ist, was ich anstrebe, ist zur Zeit Isolation, meine persönliche kleine heile Welt, so utopisch es auch klingen mag. Am liebsten würde ich mitten im nirgendwo leben, farmähnlich. Weite, Natur, Ruhe, Gelassenheit.
Ich möchte, so unrealistisch es auch ist, einen Menschen finden (völlig egal ob Männlein oder Weiblein), der meine oben beschriebenen Grundgedanken teilt – und nein, ich wünsche mir keine zweite Mane – das wär langweilig. Aber meine Sehnsucht nach einem Menschen, der diese Grundgedanken teilt, auf den man sich verlassen kann, der loyal ist (ich lass das Wort vorerst mal definitionslos stehen), dem ich bedingungslos vertrauen kann – diese Sehnsucht ist bei mir inzwischen rieeeesengroß. Würde ich diesen Menschen finden, gäbe es keine Schranken, für diesen Menschen würde ich (solange es nicht sinnlos ist) ALLES tun.
Hm, nun hab ich Angst dass das Ganze hier nach einer Partnersuche aussieht – so ist es nicht. Ich habe seit über 3 Jahren einen festen Partner, den ich über alles (vielleicht sogar zu sehr) liebe – also missversteht das bitte nicht.
Na super – jetzt hab ich 2 ½ Word-Seiten voll geschrieben und hab erst einen Bruchteil dessen, was ich sagen möchte, ausgedrückt. Trotzdem möchte ich hier nun enden, sonst liest niemand diesen Text
.
Nur noch ein paar kleine Worte zu mir, damit ihr ein besseres Bild habt: Ich bin 22 Jahre jung, weiblich, paranoid und ich hasse nichts mehr als unfreiwillige Kontrolle (warum ich die ganze Zeit von „unfreiwilliger Kontrolle“ rede, erkläre ich gern – bei Nachfrage, sonst sprengt es wirklich den Rahmen) und diese sexbesessene Gesellschaft (nein, ich bin nicht asexuell
auch ich tu so was „schmutziges“
nur betrifft dieses Thema eben nur mich und meinen Freund – und niemand anderen sonst, das ist alles
).
Ganz liebe Grüße und ein „herzlichen Glückwunsch“ und „vielen Dank“ an alle, die das alles gelesen haben – ich weiß, es war anstrengend
.
Wenn ihr mir antwortet freue ich mich wirklich sehr! Auch wenn ihr meine Ansichten negativ kritisieren wollt hab ich sehr gern ein offenes Ohr – nur bitte bleibt höflich und freundlich, ich werde Euch genauso begegnen!
In diesem Sinne – hoffentlich „bis bald“,
Mane