Aussteiger und Selbstversorger Forum

Ja wie der Titel schon erkennen lässt wollte ich mich mal bei Euch so umhören wie denn Euer Umfeld reagierte als ihr sagtet das Ihr "aussteigen" werdet oder es sogar getan habt.
Ich selber bin ja im Moment dabei den einem oder anderen schonend bei zu bringen was ich vor habe. Die Reaktionen waren bei mir bis her sehr unterschiedlich. Einige fanden es toll und finden es schön das ich meinen Traum endlich wahr mache. Andere versuchen mit aller Macht das schlecht zu reden oder mich von meinem Vorhaben ab zu bringen.
Wie ist das bei Euch so?

genau das selbe wie bei dir .

ein paar finden es sehr gut und freuen sich mit mir (sie meinen: du lebst nur einmal, zieh das durch *freu*)

andere nehmen es nur so hin (denken aber das ich dies eh nicht mache)

und meine eltern kommen mit ängsten...das geht doch nicht....wenn was passiert... u.v.m.

einige würden auch sehr gern mit....aber der mut fehlt...was ich durchaus verstehe...

Naja, ich bin ja damals nicht in dem Sinne ausgestiegen. Wir sind auf Reisen gegangen, über Monate, mit der Option, evtl. auch nicht wieder zurück zu kommen, wenn sich was ergibt. Aber ansonsten, ähnlich, wie ihr´s beschreibt. Da sind einerseits die Bewunderer, die sagen, wow, ihr seid echt mutig. Dann sind da die Neider, die gerne das auch tun würden, sich aber nicht trauen, deshalb müssen sie es einem schlecht reden, um ihr eigenes Gewissen zu beruhigen. Klar, die Eltern, die haben Angst und Sorge, aber haben uns zum Teil trotzdem unterstützt. Und dann sind da noch die echten Freunde gewesen, die uns ganz viel Liebes mit auf dem Weg gegeben haben.

Mir geht es grade so das durch meine Verkündung meines Vorhabens, sich mir offenbart wer Freund ist und wer nur vorgab Freund zu sein. Aber sowas hab ich mir schon gedacht.

Naja, man kann ihnen schlecht zum Vorwurf machen, wenn die eigene Entscheidung nicht in ihre Vorstellung passt. Ich würde deshalb nicht sagen, dass sie keine "Freunde" sind.
Außerdem sollte man sich nicht von den Zusprüchen der Anderen abhängig machen - auch wenn es mit Unterstützung zweiffellos einfacher ist, an seinen Wünschen festzuhalten.

Da ich unnötigen Diskussionen aus dem Weg gehen wollte, habe ich bisher immer meine Freunde und Verwandten vor vollendete Tatsachen gestellt. Sie konnten dann entweder damit klar kommen oder eben nicht.

Wie du dir sicher denken kannst, habe ich damit nicht unbedingt Freunde gewonnen. ;)

Die Freunde hat es amüsiert, die Freundin hat die
gemeinsame Auswanderung belastet, die Freunde
hatten weniger zweifel als sie, waren da irgendwie
schon anderes von mir gewohnt

Bin ich nichts desto weniger trotz sicher, dass sich
die Zahl derer, mit denen ich in absehbarer Zeit
noch Kontakt haben werde, drastisch reduziert.
Es werden viele Kontakte einschlafen, ich werde
auf absehbare Zeit weder Geld haben, zu besuchen,
noch Besuch einzuladen (und zu bewirten), und
mailtechnisch der gewesen sein, der sich zuletzt
gemeldet hat ...

Mich würde interessieren, wie ihr euch vorstellt, den Kontakt zu euren Verwandten/Freunden aufrechtzuerhalten.

In meinem Bekannten Kreis tun sich grade merkwürdige Dinge. Einige fangen doch Tatsache an die "Schuld" an meinem geplanten Ausstieg bei einer meiner EX Beziehungen zu suchen. Ich bin echt amüsiert was manchen so durch den Kopf zu gehen scheint.
Was das Kontakt aufrechthalten angeht denke ich wo ein Wille da auch ein Weg. Zumindest kann ich ja selber evtl. hin und wieder (alle paar Monate zB) mal in die "Zivilisation" zurück kehren und hier oder da mal ne Postkarte oder eMail ab zu setzen.

Naja man muss sich eben vorstellen Die meisten Leute die man kennt haben natürlich die Ihnen beigebrachten Grundwerte nach denen sie Leben.
Und alles was da abschweift ist unnormal oder abartig.
Und in Ihrer kleinen Welt geht so etwas ja auch gar nicht.

Um so eingebundener die Menschen sind in das System desto stärker treten diese Verhaltensweisen auf.
ZB habe ich letztens eine große Balonflasche in der Küche stehen gehabt mit meiner Essigkultur.

Zur Adventsfeier sind etliche Leute um die Essigkultur herumgelaufen und haben das alles ganz genau betrachtet.

Ich dachte immer was suchen die da ?

Fakt ist sie haben nicht verstanden warum ich mir meinen Essig nicht im Laden kaufe. der ist doch so billig da.

Ich habe Ihnen versucht den Sinn der Sache zu erklären, aber sie haben es nicht verstanden, sie meinten nur ich könne mir doch einen Vorrat an Essig kaufen bis wieder neuer geliefert wird falls mal die Lieferung ausbleibt:-(

Naja meine Erfahrung ist ich halte mich im meinem Umfeld recht bedeckt und offenbare nicht allzuviel.
Die anderen verstehen es eh nicht.

Fachsimpeln tu ich denn eher im Forum mit gleichgesinnten naja die verstehen das meiste wenigstens was ich sage:-)

Als Außenseiter ist man oft ganz alleine auf sich gestellt:-(

Ich würde mich weniger als "Aussenseiter" betrachten und das solltest Du auch nicht (also dich selber). Wir sind doch eher Vorreiter oder einfach Individualisten.

Ja da gebe ich Dir vollkommen recht, aber irgendwie hat sich das bei mir eingebürgert , vielleicht weil ich mich immer als außenseiter sehe.

Irgendwie stehe ich immer außerhalb von Gruppen und kann da nie mitreden, weil die eben alle anders denken.

Die reden über Geld ,Banken ,Renten anlagen Über Kredite fürs neue Auto usw.
Ich kann da gar nicht mtreden.

Also stehe ich außerhalb und fühle mich zeitweillig wie ein Außenseiter:-)

Aber im Herzen bin ich ein Idividualist:-)
lg

Ich fühle mich insofern auch als Außenseiter. Manche hören einfach nicht zu oder denken nicht zu Ende. Das ist schade, aber auch natürlich, weil jeder anders denkt und andere Interessen hat. In Bezug auf die Essigkultur werden sie sich wohl gedacht haben "das Leben ist viel zu kurz, für so einen Quatsch, ich kauf meinen Essig doch einfach im Supermarkt, das geht schneller, ist billiger und für mich effektiver" und als Außenseiter denkt man vielleicht "der hat doch keine Ahnung, der interessiert sich ja nur für Autos".