Aussteiger und Selbstversorger Forum

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 Betreff des Beitrags: Krankenkasse etc.
BeitragVerfasst: So 21. Okt 2012, 09:59 
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Aussteiger
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Registriert: Sa 29. Sep 2012, 14:57
Beiträge: 165
Ich habe hier einen Beitrag über "Krankenkassen" gefunden. Mir sind auch schon teilweise ähnliche Dinge aufgefallen. Meiner Meinung nach gehört zu einem echten Ausstieg, dass man sich dem Staat gegenüber in keiner Weise verpflichtet. Also auch keine Krankenkasse o.ä. hat.
Denkt ihr auch so oder hört der Ausstieg bei eurer Gesundheit auf? :D


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Verfasst: So 21. Okt 2012, 09:59 


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BeitragVerfasst: So 21. Okt 2012, 10:28 
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Durchgeknallt
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Registriert: Di 15. Mai 2012, 21:03
Beiträge: 2038
Ja, das ist immer so ein Problem. Fakt ist, dass du rein gesetzlich verpflichtet bist, in Deutschland eine Krankenversicherung zu haben, obwohl es auch genügend Leute gibt, die ohne leben. Ich glaube das Problem mit der Gesundheit, ist das ausschlaggebende, was die meisten an einen radikalen Ausstieg hindert.
Ich habe mir darüber auch schon sooooo viele Gedanken gemacht und bin immer hin- und hergerissen. Natürlich ist es schön, in gewisser Weise versichert zu sein, aber das kostet eben auch. Wenn du nicht versichert bist, kannst du aber auch ganz schön am Arsch sein, wenn wirklich mal was Ernstes passiert, z.B. eine wichtige OP. Ich denke, wenn man alleine, irgendwo in der Wildnis lebt, ist es egal, ob du versichert bist oder nicht. Es ist eh keiner da, der helfen könnte, kein Krankenhaus, etc. Irgendwie klärt es sich dann selber. Im schlimmsten Fall stirbt man. Aber jetzt mit unserem Wissen von heute, ist es wohl nicht so einfach, das alles wegzuschieben, weil man weiß, was man tun könnte. Allgemein bin ich eigentlich gegen lebensverlängernde Maßnahmen, besonders im Alter. Viele Menschen bestehen ja zum großen Teil aus Ersatzgelenken etc. Nee, das ist nicht meine Welt. Nun ist es aber so, dass es bestimmte Krankheiten gibt. Und es ist eben nicht gegen alles ein Kraut gewachsen. Wäre ich nicht krankenversichert, wüsste ich nicht, wie ich die Medikamente, die ich wirklich nehmen muss ( auch wenn es mich nervt), bezahlen sollte.
Wenn ich alt bin, naja mal sehen, was dann ist, aber so weit will ich gar nicht denken, sonst würde es mich ja irgendwann verrückt machen.

Aber weißt, wie ich das meine? Es hat alles immer seine zwei Seiten.

Aber wenn man nur einen zeitlichen Ausstieg plant, braucht man nicht unbedingt eine Versicherung, meiner Meinung nach. Kommt drauf an, wohin man geht. Aber man kann sich ja auf Vorrat mit allen Medikamenten und Spritzen etc. eindecken.


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BeitragVerfasst: So 21. Okt 2012, 23:07 
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Backpacker

Registriert: Do 30. Aug 2012, 19:02
Beiträge: 51
Wohnort: Österreich
also ich war bereits ca 3 jahre nicht versichert

nun bin ich quasi gegen meine überzeugung versichert
weil meine eltern meinten es wäre besser
also ich tue dazu nichts die haben das einfach gemacht

ich hatte ja auch mal zusatzversicherung, zukunftsvorsorge etc
aber ich hab eben alles gekündigt

grüße


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BeitragVerfasst: Di 23. Okt 2012, 10:48 
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Aussteiger
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Registriert: Sa 29. Sep 2012, 14:57
Beiträge: 165
Krankenkasse ist ja nur das eine, gerade die, die jetzt in den Pyrenäen leben, seid ihr dann gemeldet in Frankreich oder Spanien? Also als Einwohner o.ä. ?
Oder habt ihr euch einfach eure Hütten gebaut und es war euch egal, wenn jemand von der Polizei vorbeikommt?


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BeitragVerfasst: Mo 29. Okt 2012, 14:25 
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Backpacker
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Registriert: Di 11. Sep 2012, 18:26
Beiträge: 47
Shiva hat geschrieben:
Ja, das ist immer so ein Problem. Fakt ist, dass du rein gesetzlich verpflichtet bist, in Deutschland eine Krankenversicherung zu haben, obwohl es auch genügend Leute gibt, die ohne leben. Ich glaube das Problem mit der Gesundheit, ist das ausschlaggebende, was die meisten an einen radikalen Ausstieg hindert.



Ganz ehrlich juckt es mich nahezu in den Fingern, und das schon länger, hieraus eine Grundsatzdebatte zu machen, da ich es als Gebot sehe, möglichst kritisch und offen darzulegen, was denn nun dieses "Aussteigen" ist, von dem hier jeder redet.

Gebot deshalb, weil es für mich, wie immer, um Wahrheit geht. Also eben auch um Klarheit. So gut wie möglich rechtfertigen, was denn nun "Aussteigen" für einen selbst ist, was "Ausstieg" sein soll, das ist denke ich ziemlich wichtig, wenn es hier um mehr gehen soll als (Selbstbe)Trug und Schein.

Nun will ich aber gewiss niemandem absprechen, Aussteiger zu sein, wenn er sich so sieht. So meine ich das nicht.

Aber von Anfang und erstmal zu supertramps Frage:

Ich sehe es ganz genau so. Ausstieg ohne etwas, aus das ich aussteige, ist logischerweise kein Ausstieg. Wenn die Worte noch einen Wert, einen Sinn haben sollen, dann kann man nicht alles beim selben Namen nennen. Was soll das eigentlich? Wenn ich nur die Beine hochlegen will und "mein Glück genießen" (was auch immer das sein soll), bin ich in erster Linie ein Beinhochleger und Glück-Genießer, aber noch lange kein Aussteiger. Wenn ich ein kleines Land bepflanzen und ernten mag, bin ich Landbesitzer und sein Bepflanzer und Erntner. Aber noch lange kein Aussteiger. Es geht mir nicht um eine "allgemeingültige Definition dieses Begriffs", denn das ist schlichtweg nicht möglich. Nur deshalb braucht es auch nicht in Halbwahrheiten ausarten, wie ein "bisschen schwanger" und ein "bisschen Ausstieg". Das gibt es nämlich auch nicht.

Und wenn ich immer dieses "Ach, das ist so schwierig alles" lese, dann frag ich mich, bei wem sich da eigentlich beklagt wird. Ihr wollt es doch? Oder wollt ihr es nicht? Wenn ihr es aber wollt, was liegt daran? Ihr bekommt doch schließlich dafür euren Willen. SEID EUCH MAL SELBST EIN BISSCHEN MEHR WERT!

Wo bleibt da bloß die Leidenschaft? Wo? Habt ihr jetzt eine Überzeugung oder nicht? Was unterscheidet euch nochmal von den roboterhaften Abziehbildern die ihr Leben sinnlos verschallern? Die keinen Unterschied machen?

Und kommt mir nicht mit Kompromissen! Die goldene Mitte ist an sich völlig wertlos. Wenn ich die Wahl habe zwischen dem Guten und den Bösen, ist die Mitte nicht das Beste, sondern das Gute.

...


Ich habe letztens einmal grundsätzlich darüber nachgedacht, ob ich ein Aussteiger bin. Und nein, ich bin kein Aussteiger. Ich bin ich selbst, unsagbar durch Worte. Das Aussteigertum ist nicht meine Sache. Nur meine Sache ist meine Sache.

Und doch bin ich hier, gewiss. Warum ist das nun so? Wir" finden uns hier doch zusammen, um etwas Gemeinsames zu verfolgen, mehr oder weniger, das uns wichtig ist. Ein bestimmter Zweck, mit dem wir alle einverstanden sind. So etwas wie ein "Verein", könnte man sagen. Sonst wäre unsere Zusammenkunft doch kompletter Blödfug. Oder verstehe ich das falsch?

Aber was ist das denn nun, dieser unser gemeinsame Zweck?

Das halbe Forum ist voll von Weltschmerz und in der Off-Topic geht es doch nur wieder um das heimische, private Glück, die rosarote Brille und lauter beschränkter Lebensweisheiten. Ich meine das nicht respektlos. Ganz und gar nicht. Es verwirrt mich nur. Es verwirrt mich ehrlich gesagt total. Auf der einen Seite wird den Menschen ihr kurzsichtiges Verhalten angekreidet, auf der anderen Seite geht ihr doch auch nur wieder eurem eigenen Schatten nach. Was glaubt ihr eigentlich, warum es auf der Welt so zugeht? Warum sich nichts Großes ändert? Doch nicht etwa, weil nicht alle nach ihrem Glück suchen? Viel eher doch, weil niemand nach seinen Überzeugungen lebt. Die eigenen Ideale werden einem ruchlosen, teuflischen Pragmatismus unterworfen, der viele Gesichter hat, u.a. Staat.

Oder sprechender: weil niemand das große Ganze im Blickfeld hat, weil die Konsequenzen des eigenen Handelns nur halbherzig abgewogen werden.

Ich frage euch also, aus was steigt ihr eigentlich aus? Aus einem jahrzehnte alten Trott? Von einem in den nächsten Trott, oder wie? Worum geht es? Was ist wichtig? Wieder nur das eigene Wohlergehen? Oder gibt es größere Bedürfnisse, denen man die kleinen Bedürfnisse unterordnet? Größere Werte, denen man die kleineren unterordnet? Prinzipien, die auch gegen den eigenen Vorteil durchgerungen werden? Ich sehe nämlich weitestgehend keine.


Was ich hier antreffe ist eine ähnliche Schizophrenie und Widersprüchlichkeit, wie die, die für uns alle so furchtbar alltäglich geworden ist. Dieses "Ja"-sagen und "Nein"-machen. Für wirkliche innere Freiheit fehlen den meisten die geistigen Voraussetzungen. Das sind weitestgehend Bildungslücken, die man niemanden vorwerfen kann. Für die kann niemand was, das ist ja gerade das Schlimme.

Aber dann tut doch auch bitte nicht so, als wäre irgendwas damit gewonnen, wenn man sich mit weniger zufrieden gibt, als den "wirklichen" Ausstieg (Ihr wollt doch immerhin "Aussteigen"!). Das ist natürlich euer Recht. Und genau das respektiere ich auch völlig. Aber genauso gut ist all das euer Recht, was ihr nur irgendwie durchsetzen könnt. Damit will ich sagen "das Recht allein" ist der wohl schlechteste Grund irgendwas zu tun oder zu lassen. Besser doch ich strebe nach was Großem, damit mein Recht auch ein Großes sei.

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»Es müsste ja Alles drunter und drüber gehen, wenn jeder tun könnte, was er wollte!« Wer sagt denn, dass jeder Alles tun kann? Wozu bist Du denn da, der Du nicht Alles Dir gefallen zu lassen brauchst? Wahre Dich, so wird Dir keiner was tun! Wer deinen Willen brechen will, der hat's mit Dir zu tun und ist dein Feind. Verfahre gegen ihn als solchen.

Max Stirner


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BeitragVerfasst: Mo 29. Okt 2012, 17:46 
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Aussteiger
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Registriert: Sa 29. Sep 2012, 14:57
Beiträge: 165
Genau darauf wollte ich mit meinem Beitrag hinaus!
Ich muss wirklich sagen, dass mir dein Schreibstil sehr gefällt :D
Und ich bin gespannt, was hier jetzt für Antworten kommen.


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BeitragVerfasst: Mo 29. Okt 2012, 18:42 
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Guru
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Beiträge: 1836
:D

Was soll man auf Sayhehk seinen Text antworten ? Den muss man erst mal verstehen ;)

Recht hat er. Aber das Aussteigen zu definieren dürfte recht schwer sein. Ich glaube das Thema hatten wir hier schonmal. Eigentlich sind nur Leute echte Aussteiger die ihr Dokument das bezeugt, das sie Personal der BRD sind, also den Personalausweis an den Bundespräsidenten schicken und sich damit von diesem Staat frei sprechen. Keine Rechte keine Pflichten. Ein paar solche Leute gibt es wirklich in Deutschland. Aber ich möchte wetten das man dann zwar keine Rechte mehr hat, die Pflichten sich allerdings nicht groß abbauen.

Zum Glück haben wir schon vor Monaten das Wort Umsteiger in's Spiel gebracht. Z.B. Umstieg vom konsumabhängigen, fremdbestimmten Leben in ein Leben was nicht auf Konsum ausgerichtet ist, sondern eher darauf einen so kleinen wie möglichen biologischen Fußabdruck auf dieser Erde zu hinterlassen. Ohne wird nicht gehen, dann müsste man komplett aussteigen. Aber ich denke ein Forum für Suizidgefährdete sind wir nicht ;)

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unsere Winterflucht 2019/20 (externe Website)


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BeitragVerfasst: Mo 29. Okt 2012, 21:36 
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Tunnelmensch
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Registriert: So 9. Sep 2012, 16:45
Beiträge: 6246
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@Sayhehk

sehr guter Beitrag



nur...das ganze leben ist ein trott...immer..egal was man macht...alles ist nach einer weile trott.

erst wenn man die "gelbe erde" erreicht hat, ist man wirklich ausgestiegen!

und ja die meisten hier wollen aus einem trott in einem anderen interessanteren, leichteren, angenehmeren, nach seiner Fasson trott umsteigen.

und um ehrlich und offen zu sein und die dinge beim Namen anzusprechen, die meisten die hier sind, haben einen zustand erreicht der mehr oder weniger unterschwellig in etwa so klingt " was ist der sinn des Lebens, na auf alle fälle nicht das was ich jetzt oder bisher gemacht habe, was bringt mir das bisherige, lohnt sich so weiter zu machen, wozu soll man sich abrackern, maximalen Einsatz minimalen gewinn.

auch in dieser denkensweise ist eine Wirtschaftlichkeit drin, der eine sieht es als wirtschaftlich an, zu materielles Reichtum zu kommen mit mehr oder weniger Einsatz, die meisten hier sagen wozu sich damit abplagen, mit leeren Händen bin ich gekommen und mit leeren Händen werde ich gehen. dann sollte mit minimalem Einsatz das leben, nach seinem eigenen Verständnis genießen. bevor sich man für ein paar Kröten täglich mit reichlich idioten herumschlagen muss, das zusätzlich auch noch das leben nachweislich verkürzt.

Es geht auch um gewisse Freiheit und Unabhängigkeit um mehr auf sich hören und mehr von sich und seine Umgebung wahrnehmen.
Und nicht ständig quasi zwanghaft in vorgegebenen gesellschaftlichen Muster wie ferngesteuert handeln zu müssen


ab heute nennen ich mich "umsteiger"


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BeitragVerfasst: Mo 29. Okt 2012, 22:08 
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Weltreisender

Registriert: Mo 16. Jul 2012, 15:16
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@Sayhehk
interessanter Beitrag. Hast du dich mit dem Pfarrer Hans Milch auseinander gesetzt? dein Beitrag klingt etwas wie eine diplomatische Version einer Predigt besagten Mannes :) (nimms mir nicht krum, das war völlig wertungsfrei)

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BeitragVerfasst: Mo 29. Okt 2012, 22:43 
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Durchgeknallt
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Beiträge: 2038
Ein wirklch echter Aussteiger ist für mich jemand, der komplett aus dem System aussteigt und nicht nur aus diesem, denn ansonsten steigt man nur um in ein anderes System, was, wenn man es durchschaut hat, auch nicht besser ist. Diese Leute, die einfach in ein anderes Land ziehen und dort was machen, sind eher Auswanderer, das trifft es besser. Also ein Aussteiger wäre dann jemand, der vielleicht wie ein "Penner" auf der Straße lebt oder jemand, der mit Naturvölkern, weit ab jeglicher Zivilisation lebt, so in der Art, stelle ich mir einen echten Aussteiger vor.
Ach, ich glaube schon, dass ich mir ´ne ganze Menge selbst Wert bin, sonst wäre ich nicht da, wo ich jetzt bin und würde nicht weiter an meinem Leben feilen.
Wenn man nun alleine lebt, keine Kinder hat, ungebunden ist, ist es doch wesentlich einfacher, einen "Ausstieg" anzupacken. Man hat dann für nix und niemanden, außer für sich selbst Verantwortung zu tragen. Aber hat man schon Kinder, sieht das Ganze komplett anders aus, wenn diese in diesem System verankert sind. Ich bin nicht der Meinung, dass man sie dann noch da rausziehen sollte, besonders dann nicht, wenn sie schon älter sind. Der Schuss geht nach hinten, es sei denn, sie wollen es selber so.
Somit bleibt das "Kompromissleben", was man führen kann. Denn welche Wahl hat man denn? Man kann weiterhin mit dem Strom schwimmen, sich an alles anpassen etc., man kann als Penner leben, man kann mit Naturvölkern leben. Das Letztere würde mir von allem am besten gefallen, ist aber bei mir nicht drin. Das Erste will ich auf keinen Fall, also bleibt die Mitte. Denn egal, in welchem System man lebt, ist man doch irgendwie nie ausgestiegen, weil man sich immer anpassen muss, immer nach den Regeln und Gesetzen leben muss. Auch bei Naturvölkern und als Penner ist das so. Man wählt nur die Fom, das System, die Art, wie auch immer man es nennen mag, mit dem man sich am besten identifizieren kann, dass was einem am ehesten zusagt. Und der Weg dorthin ist ein Prozess, der bei Einigen schnell geht, bei anderen Zeit braucht, dafür sind wir zu individuell. Aber ein echter Aussteiger, wird wohl auch kaum hier anzutreffen sein.


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BeitragVerfasst: Di 30. Okt 2012, 09:34 
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Backpacker
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Beiträge: 35
Ich denke auch "umsteigen" trifft es besser. Wir ALLE nutzen die Infrastruktur der Gesellschaft auf die wir so schimpfen.
Ein wirklicher Ausstieg funktioniert eben nur komplett ausserhalb der Gesellschaft. Wo immer menschliche Wesen zusammen sind bilden sich Gesellschaftsformen, Regeln werden geschaffen. Daher ist der Begriff "Aussteigergemeinschaft" für mich auch eher ein Paradoxom. Hatte es hier (glaube ich) bereits geschrieben : Ich bin nicht bereit einen alten Zwang gegen einen Neuen einzutauschen. So esse ich z.b. gerne Fleisch :shock: , möchte es mir demzufolge nicht VERBIETEN lassen. Ob ich es mir im Ernstfall leisten kann, oder in der Lage bin ein Tier zu töten steht auf einem anderen Blatt.
Vor Kurzem noch war ich drauf und dran, meine sieben Sachen zu packen und zu gehen, mich vom Wind treiben lassen.
Mittlerweile sieht die Sache ein wenig anders aus, ich habe mich freiwillig in einen neuen "Zwang" begeben, namens "Familie"...
Der Kurze ist gerade 9 geworden, ich, wir versuchen den Balanceakt zwischen unserer Konsumgesellschaft und den -für uns- wahren Werten zu schaffen. Dank so grossartiger Errungenschaften wie SchulPFLICHT und ver-Wohn-Haftung durch die StaatsGewalt fällt das logischerweise nicht ganz so leicht.


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BeitragVerfasst: Di 30. Okt 2012, 10:24 
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Durchgeknallt
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Beiträge: 2038
Jo, aber möglich. Immer noch besser, als allen Scheiß mitzumachen. :D :D :D


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BeitragVerfasst: Di 30. Okt 2012, 11:05 
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Backpacker

Registriert: Di 14. Aug 2012, 11:14
Beiträge: 37
Mir ist das eigentlich ziemlich egal, ob ihr das „Ausstieg“ oder „Umstieg“ oder sonstwie nennt.
Zu meinem „Ausstieg“ gehört nämlich auch dazu, mich nicht mehr ständig zu rechtfertigen oder an Kleinigkeiten aufzuhängen ;-)


„Ausstieg“ ist für mich ein langwieriger Prozess und nicht etwas, das man dadurch erreicht, einfach alles stehen und liegen zu lassen und die Flucht zu ergreifen.
Es bedeutet für mich auch nicht, nicht mehr am sozialen Leben teilzunehmen.

Nur noch an sich selbst zu denken, ist in meinen Augen kein Ausstieg.
Wenn ich etwas haben will, muss ich auch bereit sein, etwas dafür zu geben (z.B. Krankenkassenbeiträge). Und ich bin FROH, dass ich jederzeit zu einem Arzt gehen KANN, wenn es sein MUSS! (Mein Partner wäre heute nicht mehr am Leben, wenn es nicht so wäre)

„Ausstieg“ bedeutet für mich nicht, das komplette System, in dem ich lebe, zu verdammen, sondern zu versuchen, endlich DAS zu ändern oder auszuschalten, was mich am meisten stört und unglücklich macht.
Bei mir war es unter anderem das „Hamsterrad Vollzeitarbeit“.

Ich habe meinen Job geschmissen, mit all seinen Konsequenzen, die das mit sich bringt.
Wie ich zukünftig meinen Ofen warm kriege oder meinen Bauch fülle, ist das Problem, das es zu lösen gilt.
Auf das böse, böse System zu schimpfen, wäre an dieser Stelle vollkommen unlogisch.
Es ist an mir, den für mich besten Weg zu finden.


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BeitragVerfasst: Di 30. Okt 2012, 11:17 
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Waldschrat
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Registriert: Fr 3. Aug 2012, 16:40
Beiträge: 849
Wohnort: Berlin
Ja Spencer ich musste den Beitrag auch zweimal lesen bevor ich dahinter kam was drin steht:-) Er ist gut geschrieben abder doch sehr anspruchsvoll:-)


Aber zum Thema:

Ja was ist ein Aussteiger das ist eine Definitionsfrage und lässt sich nicht auf alle Menschen gleich Münzen.

Wikki sagt dazu ( sorry war zu Faul es selber zu formulieren:-)

"Als Aussteiger bezeichnet man Menschen, die sich durch ihr Verhalten von gesellschaftlichen Normen zu befreien versuchen, indem sie aus ihrer konkreten Lebenswelt innerlich oder äußerlich „aussteigen“.

Das sagt doch schon sehr viel aus oder? nämlich das Menschen versuchen aus IHRER konkreten Lebenswelt auszusteigen und die ist eben bei jedem Menschen verschieden.

Und ich denke dieses Aussteigen ist für uns alle hier sehr schwer die anerzogenen Normen zu überwinden fällt nicht leicht.

Sich dem Druck von außen entgegen zu stellen fällt ebenfall nicht leicht.

Und daher treffen sich hier die unterschiedlichsten Menschen die hier miteinander und jeder für sich eine Definition finden was ein aussteigen für sie überhaubt bedeutet.

Naja so sehe ich das jedenfalls.

Meine ganz eigene Definition was das Wort aussteigen betrifft , also was ich für mich unter dem Begriff aussteigen verstehe ist die Ketten die uns von klein auf schon auferlegt wurden abzustreifen.

Nicht mehr der gehorsame alles nachbrabbelnder Sklave zu sein.

Sondern seinen eingenen Idealen und Vorstellungen nachzulaufen vor allem selber anzufangen zu denken und das ist meist ein gegen den Strom schwimmen.

Ganz ehrlich uns wird doch schon von klein auf vorgeschrieben wie wir zu handel haben und zu denken.

Dann in der Schule geht es weiter uns wird vorgeschrieben wie wir zu handeln haben oder zu denken!

Und nachher im Leben hat man sich so daran gewöhnt das man selber gar nicht mehr denkt und man nur noch so handelt wie es die Gesellschaft will.

Man wurde zu einem Seelenlosen Roboter umfunktioniert.

Und viele mich eingeschlossen wollen daraus aussteigen.

Sie steigen aus dem für sie bestimmenden System aus.

Sie fangen an Dinge die eigendlich für uns normal sind zu hinterfragen, sie fangen an selbstständig zu denken und zum schluss auch selbstständig zu handeln.

Sie sind für meine Definition Aussteiger weil sie aus dem vorherschendem System aussteigen wollen und werden.


Und für meine Verhältnisse gibt es auch Teilaussteiger weil nicht jeder Mensch fühlt sich vielleicht von bestimmten Ketten wirklich gefesselt.

Und ich weis nicht aber ich glaube keiner den ich bisher gesprochen habe auch hier nicht dem geht es ums Beine hoch legen, ich denke ein Aussteigen aus dem System bedeutet eher den unbequemen Weg einzuschlagen.
Und der Aussteiger- Weg ist definitiv der unbequemere.
Weil Du ja dann nicht mehr vom System getragen wirst, nicht mehr bemuttert wirst und nun völlig allein auf dich gestellt bist.

Naja das sind so meine Gedankengänge zu dem Thema, ich hoffe ich hatte dich vorhin auch richtig verstanden.

lg


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BeitragVerfasst: Di 30. Okt 2012, 11:18 
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Backpacker
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Registriert: Di 11. Sep 2012, 18:26
Beiträge: 47
BoogieVan hat geschrieben:
@Sayhehk
interessanter Beitrag. Hast du dich mit dem Pfarrer Hans Milch auseinander gesetzt? dein Beitrag klingt etwas wie eine diplomatische Version einer Predigt besagten Mannes :) (nimms mir nicht krum, das war völlig wertungsfrei)


Von dem guten Herrn habe ich noch nie gehört.


Also... versteht mich bitte nicht falsch (hat diese Phrase das eigentlich schon jemals verhindert?), aber irgendwie fühle ich mich "belogen".

(und damit meine ich nicht, dass wenn sich nur noch 3 weitere aktive Mitglieder zum "Umstieg" statt zum "Ausstieg" bekennen, ihr das Forum umbenennen solltet)

Diese Seelenruhe, mit der ihr die Idee, unter der ihr euch hier zusammengefunden habt, eigentlich völlig verächtlich in den Wind schießt, ist mir nicht begreiflich.

"Ein Aussteiger ist ja eigentlich nur..."

Nein, Verzeihung...

"Ein wirklich, echter, wahrer, ehrlicher, gewissenhafter, glaubhafter, richtiger, tatsächlicher (und was es da noch für Prädikate gibt, die einen Unterschied andeuten zu... zu wem eigentlich? zu euch?) etc. Aussteiger ist ja eigentlich nur..."

Ich nenne das Relativismus. Aus dem, was ihr hier geschrieben habt, werden keine praktischen Konsequenzen gezogen. Ihr hängt die Fahne nur in den Wind, das ist alles. Vor anderen werdet ihr euch weiterhin als Aussteiger präsentieren.

Es registrieren sich beispielsweise neue Mitglieder, die noch glauben hier echte Aussteiger antreffen zu können oder zumindest ihren Geist. Einen Geist, der sie beflügelt, das zu tun, was sie tun wollen. Sich selbst befreien. Und dann freut ihr euch, dass sie da gerade zu euch kommen?

Ich war noch nie in einem Forum, oder allgemein in einer Community, wo einem so häufig gesagt wurde "Du brauchst Geld" (WAS ZUM TEUFEL?). "Du brauchst das und das und das und ohne geht es nicht". Das ist doch total paradox. Erklärt das bitte einem mal ohne logische Widersprüche.

Hätte ich nur noch 2 Tropfen mehr Herzblut, es würde mir weh tun. Und kitschig klingt das auch nur aus dem Grund, weil es mir wichtig ist. Ich bin schon fast dabei mein zweites Training sausen zu lassen, nur um diese Beiträge zu verfassen.

Gerade unter "Aussteigern" - oh, pardon! - "Umsteigern", "Menschen, die bewusster leben" sollte es doch genug erkenntnistheoretische Finesse geben, sich aus den gesellschaftlichen Vorurteilen zu befreien. Gesetze, Pflichten und Zwänge GIBT es nicht, wenn ich sie nicht als solche anerkenne. Innere Freiheit ist nicht im Äußeren zu erlangen. Äußere Freiheit wird es niemals geben.

Ich will, dass es euch gut geht. Ich will es wirklich. Und jeder soll das tun, was er will. Aber bei "euch" habe ich da Zweifel, ob ihr das tut. Da ist ein Dorn in meinem Fuß, deshalb kann ich hier nicht mehr richtig auftreten (im übertragenen Sinne). Tut ihr wirklich, was ihr wollt (Selbstzweck)? Oder noch immer mehr, was ihr sollt (Fremdzweck)? Und geht ihr nicht genauso in die Diskussionen? Urteilt über andere, was sie können und nicht können. Was geht, was nicht geht. Was schwierig ist, was leicht ist. Als wäre das für alle gleich (dabei ist es nicht mal für zwei Menschen gleich). Aber erstmal offen und unvoreingenommen gefragt "Was willst du? Was willst du aus tiefstem Herzen?" wird auch hier nicht.

bzw. statt "HAU AUF DIE KACKE MAN! LASS ES KRACHEN!" heißt es "Vergiss nicht das Klopapier."

Mitläufertum und Opportunismus hat auch hier Hochkonjunktur.

Und damit meine ich nicht, dass ihr z.B. Neuankömmlinge herzlich willkommen heißt und ihnen viel Glück bei ihrem Vorhaben wünscht. Sicher helft ihr ihnen, wo ihr könnt, eben mit Ideen und Erfahrungen, eurem Wissen.

Mein Punkt ist ein ganz anderer. Und der liegt auch nicht darin begründet, dass jeder was anderes unter Ausstieg versteht (das ist ohnehin klar, aber wie ich schon sagte, geht es um einen gemeinsamen Zweck und worin der besteht sollte möglichst klar sein)

Ich stelle mir den Banner über dem Forum mit Gitterstäben vor, als würde man durch sie auf das eigentliche Motiv blicken. Solange ihr eure eigenen Schranken nicht niedergerissen habt, verbreitet ihr auch nicht den Geist der Freiheit, sondern den Geist der Schranken.

Die einstig edle, strahlend bunte, hochhängende Frucht wird als Fallobst zerkleinert und zu einer grauen Masse zerkocht, zu einer geschmacklosen, schleimigen Plärre... und dann wird jedem, der potentiell vielleicht die geistige Sprungkraft hätte, diese Frucht zu pflücken, dieser Schrott serviert und als das Höchstmögliche ausgegeben.

Bitte aufwachen.

(Sehe gerade Jägermonds Beitrag, die erste die den Geist thematisiert... danke, fühl dich gedrückt. :D )

_________________
»Es müsste ja Alles drunter und drüber gehen, wenn jeder tun könnte, was er wollte!« Wer sagt denn, dass jeder Alles tun kann? Wozu bist Du denn da, der Du nicht Alles Dir gefallen zu lassen brauchst? Wahre Dich, so wird Dir keiner was tun! Wer deinen Willen brechen will, der hat's mit Dir zu tun und ist dein Feind. Verfahre gegen ihn als solchen.

Max Stirner


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