Aussteiger und Selbstversorger Forum

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 Betreff des Beitrags: Kindererziehung
BeitragVerfasst: Mo 11. Jun 2012, 09:19 
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Aussteiger

Registriert: Fr 6. Apr 2012, 13:51
Beiträge: 207
Ich möcht zu dem Thema doch mal nen neuen Thread eröffnen.

Was Ani da erzählt hat, find ich hochinteressant - Ani hat ihre Kindheit so erlebt, wie es sich viele Aussteiger erhoffen und wie viele dann glauben, dass es die beste Lebensweise für alle wär. WIr schlagen dann oft ins andere Extrem um. Und Diskussionen mit Altfreaks dazu sind meist einfach nicht möglich.

Über das Thema Kindererziehung als Aussteiger hab ich mir oft Gedanken gemacht - wie kann mans hinkriegen, dass die Kinder einerseits nicht korrumpiert werden, andererseits aber genug von der "bösen Welt da draußen" erfahren, um für ihr eigenes Leben aus allem für sich selbst das Beste raus suchen können.

Wir können doch mal alle unsere Ideen zusammen sammeln - in einer privaten Mail las ich zB von der Möglichkeit, dass die Kinder vom ganzen "Stamm" erzogen werden - wenn man sich rechtzeitig Gedanken drüber macht, ist die Chance größer, dass man nicht in den gleichen DOgmatismus verfällt wie unsere Eltern, nur bei uns isses dann Öko-Dogmatismus.

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Verfasst: Mo 11. Jun 2012, 09:19 


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BeitragVerfasst: Mo 11. Jun 2012, 10:06 
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Aussteiger

Registriert: Sa 26. Mai 2012, 16:11
Beiträge: 218
Es ist doch so das wir den Anspruch haben eine Wahrheit begriffen zu haben die die meisten Menschen eben (noch) nicht sehen.
Wir sind ausgestiegen (oder haben es vor) weil wir der Ansicht sind das die sog. "westliche Zivilisation" die Seele des Menschen kaputt macht, ihn korumpiert und hart und gierig werden lässt.
Eltern wollen meist das Beste für Ihre Kinder. (Habe selbst einen 13jährigen Sohn.) Also zeigt man Ihnen einen Weg den man für den Besten hält.

Ich habe hier im Forum ja auch schon gelesen das es in Eurem Tal Kinder (mittlerweile Erwachsene) gibt die Ihren Eltern vorwarfen Ihnen die Möglichkeit der Wahl vorenthalten zu haben. Das mag sein. Aber haben die Eltern in dem Moment nicht am verantwortungsbewussten gehandelt indem sie Ihre Kinder vor einer ausbeuterischen Gesellschaft bewahrt haben?
Was mich sehr interessieren würde: Wie sehen es diese Menschen heute? Leben sie jetzt in der Zivilisation oder haben sie erkannt das der Weg der Eltern doch der Richtige war.

In einer Gemeinschaft in der ich lebe würde ich es gerne sehen wenn es auch gebildete menschen darunter gibt die in der Lage sind den Kindern Grammatik, Mathematik und dergleichen zu lehren.
Denn so etwas wie eine Schule sollte es schon geben. An meiner Schule damals habe ich auch nur die Gehirnwäsche verachtet die sie an uns praktizierten. (Bei manchen eher mit wenigem Erfolg :wink: )


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BeitragVerfasst: Mo 11. Jun 2012, 10:17 
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Aussteiger
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Registriert: So 8. Apr 2012, 20:37
Beiträge: 228
jop da hatt es schon einen vorteil, das die lehrer immer schlechter werden^^

bei mir war das problem, sobald du hinterfragt hast bist du, wegen störung des unterrichts, zum rektor gewandert.

und von den anderen schul"kameraden" biste da irgendiwe auch immer kommisch angeschaut worden.

bei uns liegt die ganze sache im blut
soweit man von meiner familie berichten kann, haben wir uns nie an regeln gehalten, sind immer auf wanderschaft gewesen.


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BeitragVerfasst: Mo 11. Jun 2012, 10:36 
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Guru
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Registriert: Mi 21. Mär 2012, 07:46
Beiträge: 1836
Tja.. ein wahrlich sehr heikles Thema.

Die Eltern wollen das Beste für Ihre Kinder, die meisten jedenfalls.

Wie Christisn schon bemerkt, haben wir für uns entschieden, wir hätten unser Bewusstsein über das Leben in der heutigen Gesellschaft soweit geöffnet, das wir deren Fehler erkennen. Und nun wollen wir unseren Kindern nicht das Gleiche antun was uns wiederfährt.

Aber haben unsere Eltern nicht genau das Gleiche gedacht. "Du musst fleißig sein in der Schule damit aus Dir mal etwas wird" Mein Vater MUSSTE sofort nach der Schule auf dem Feld helfen. Hausaufgaben sind nicht so wichtig gewesen. Und wir wollen den Kindern erklären das "Schule nicht so wichtg ist" ?
Ich seh das ja auch so. 90% von dem was wir gelernt haben in der Schule kann man getrost nach der Prüfung von der Festplatte im Kopf löschen. Unser Schulsystem ist eben falsch aufgestellt. Meiner Meinung nach müssten die Lehrer in der Grundschule die Interessen eines Kindes erkennen und in den folgenden Jahren auf diese hin arbeiten. Und nicht allen das Gleiche eintrichtern.

Ich bin auch nicht glücklich darüber , das die heutigen Kids eher in einer digitalisierten Scheinwelt leben. Aber ich denke wir als Kinder hätten auch den Gameboy einer Matschkuhle vorgezogen. Wenn wir ihn denn gehabt hätten.
Allerdings hatten wir in der Schule jede Menge Arbeitsgemeinschaften. Also ich war junger Ornitologe, Handballer, Ringer, im Luftgewehrschießen, im Geografiekurs und was weiß ich noch. Aber für sowas ist ja kein Geld da. Heute werden alle paar Jahre neue Wege im Schulsystem ausprobiert die viel Geld kosten und die vor vier Jahren eingeführten haben noch nicht mal Ergebnisse gezeigt. Ich was vier Jahre im Elternaktiv der Grundschule tätig. Die Schulen können einem echt leid tun...

Die Kids haben heute ja auch nicht die Möglichkeit "ein anderes Leben" kennen zu lernen. Ich hab meine gesamte Freizeit (Wochenende und Ferien) bei Oma auf dem Hof verbracht. Ich kenn noch Plumskloo und Misthaufen und Nachts auf dem Eimer ;-) Gebadet wurden wir Kid's im Sommer in der großen Aluwanne auf dem Hof, wenn wir mal wieder durch den Misthaufen sind. Und ? Hat's uns geschadet ? Nö...

Wie denkt Dein 13jähriger über Deine Meinungen, Christian ? Das würde mich mal interessieren. Wenn Du das nicht breit treten willst, kannst das auch per PN schreiben.
Also ich rede schon Klartext. Über die Umweltverschmutzung (Plasik Planet) über das Gift im Essen nur um höchstmögliche Profite zu machen, über eine Pharmaindustrie die lieber alternative und kostengünstige Heilmethoden unter Verschluss hält um ihre Chemie an den Mann zu bringen.. und, und.
Aber trotzdem würde ich nicht einfach auswandern und den Lütten mitschleppen. Ihn also dazu zwingen. Obwohl Konny Reimann mal auf die Frage "hättest Du diesen Schritt auch getan wenn Deine Kinder nicht gewollt hätten?" sinngemäß folgedes geantwortet hat - Es ist Dein Leben, wenn die Kinder groß sind hast Du vielleicht keine Kraft mehr Deinen Traum zu erfüllen..., dann kriegst Du von Deiner Tochter vielleicht einen tritt in den A... und dann ist es zu spät für Dich..., ja, wir wären diesen Weg auch gegangen wenn die Kinder nicht gewollt hätten, denn es ist ja unser Leben"
Und er hat schon Recht. Die Kinder können ihr weiteres Leben ja so gestalten wie sie es für richtig halten. Machen sie ja sowieso. Aber man selbst ist dann warscheinlich nicht mehr auf Draht genug um sein eigenes Leben umzukrempeln.. Trotzdem bringe ich es nicht über das Herz den Bengel einfach aus seiner vertrauten Umgebung zu reißen und was Neues anzufangen.


Zuletzt geändert von Spencer am Mo 11. Jun 2012, 10:52, insgesamt 1-mal geändert.

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BeitragVerfasst: Mo 11. Jun 2012, 10:46 
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Träumer

Registriert: So 10. Jun 2012, 14:28
Beiträge: 8
Lucca es ist schwer etwas darüber zu schreiben, weil es doch sehr stark von den Gegebenheiten vor Ort abhängt. Ich kann ja nicht sagen: "Wenn die Kinder bei Euch gerne mal in einem Sportverein möchten oder Theatergruppe, dann lasst sie hin." Es muss ja solche Angebote auch vor Ort geben. Wenn aber dieser Wunsch da ist, Dinge außerhalb kennen zu lernen, dann sollte man versuchen es auch möglich zu machen. Es muss ja nicht jedesmal ein Heidengeld kosten.

Was ich wichtig finde: Wirklich hinhören, was die Kinder/Jugendliche wollen. Besonders wenn sie älter werden. Da stimme ich auch nicht mit Christian überein. Bei einem 13jährigen Sohn fände ich eine Mitbestimmung über die Art, wie er sich das Leben vorstellt, schon sinnvoll. Klar, man kann nicht allem stattgeben. Aber manche Sachen kommen auch tief aus dem Herzen. Man sollte das nicht alles als Unsinn ab tun. Auch muss man akzeptieren, wenn die Kinder einen anderen Weg als den eignen gehen möchten. Auch wenn man den für falsch hält. Das ist einfach auch ihr Recht. Es ist ihr Leben, egal wie sie es später leben, das müssen Eltern wohl akzeptieren. (Dieser Generationskonflikt ist ja nicht die Erfindung der "Aussteiger-Bewegung")

Wenn Kids also mal das "normale Leben" kennen lernen möchten, warum nicht in Urlaub zu den "spießigen Verwandten" schicken? So erleben sie auf Probe auch mal eine andere Seite.


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BeitragVerfasst: Mo 11. Jun 2012, 10:58 
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Guru
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Beiträge: 1836
:D :D :D :D

- dann aber die spießigste Tante aussuchen die das Kind hat, am Besten wo nach jedem Handschlag das Desinfektionstuch gereicht wird...


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BeitragVerfasst: Mo 11. Jun 2012, 10:59 
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Aussteiger

Registriert: Sa 26. Mai 2012, 16:11
Beiträge: 218
Ich glaub ich muss da mal was richtig stellen.
Meinen Sohn habe ich erwähnt als Beispiel das sich Eltern um Ihre Kinder sorgen und das Beste für sie wollen.
Ich habe leider keinen Kontakt zu Ihm. Daher stellt sich auch nicht die Frage was er darüber denkt. Er wird es wohl nicht mal erfahren. :( Aber das ist n anderes Thema.


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BeitragVerfasst: Mo 11. Jun 2012, 19:56 
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Durchgeknallt
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Beiträge: 2038
Ich denke, dass Kinder sich häufig ganz gegensätzlich zu dem entwickeln, was den Eltern so vorschwebt. Aber ich denke auch, dass Kinder später immer auf das zurückgreifen können, was man ihnen als Fundament mitgegeben hat. Als meine Tochter (14J.) mitbekam, dass ich hier im Forum bin und womit ich mich im Moment so beschäftige, da kriegte sie erst mal das "P" auf die Stirn. Ich musste ihr verichern, dass wir nichts dergleichen, was mit Auswander o.ä. zu tun hat, in Angriff nehmen werden, solange sie nicht selbständig genug ist und auf eigenen Beinen steht. Dieses Urvertrauen, ist doch letztendlich das Wichtigste, was wir unseren Kindern mitgeben können, die Sicherheit, auf die sie immer vertrauen können. Als wir vor ca. 10 Jahren aufs Land zogen, war es der Weltuntergang, für unsere große Tochter (damals 12J.). Sie hat es uns immer vorgehalten, dass wir in der Wallah Pampa (ihrer Meinung nach ) leben. Sie fühlte sich von da an in ihren Freiheiten eingeschränkt. Für sie war es total ätzend, von uns so abhängig zu sein. Immer musste sie uns fragen, wenn sie von A nach B wollte, ob wir sie fahren können. Die Schulwege, die Freizeitaktivitäten, die verlorene Zeit, um überhaupt irgendwo anzukommen und wieder nach Hause zu kommen, haben sie immer extrem genervt. Deshalb ist sie auch früh ausgezogen. Jetzt lebt sie in der Großstadt und ist glücklich, mit all dem, was sie umgibt. Aber wenn sie zu Besuch am Wochenende bei uns ist, genießt sie es schon, früh morgens die Rehe vom Küchenfenster aus auf der Wiese grasen zu sehen.
Ich arbeite mit den Kindern/Jugendlichen zusammen, die dieses Urvertrauen nicht mitbekommen haben. Deren Leben ist bestimmt durch Gewalt, Drogen, Kriminalität, Egoismus und psychische Störungen. Für sie bedeutet Freiheit: Leben ohne Regeln und Grenzen, ganz so, wie es ihnen gefällt. Manchmal ziehen sie ein Leben auf der Straße vor, irgendwie kommen sie ja durch, sei es nun Prostitution, das Dealen mit Drogen oder Menschen "abziehen". Meine Traumvorstellung von meiner Arbeit, mit den Jugendlichen wäre, dass man sie wirklich zu den menschlichen Wurzeln zurückführen könnte. Ganz nach dem Motto: Wenn du kein Holz hackst, dann musst du eben frieren. Wenn du beim Ernten nicht mithelfen willst, dann musst du hungern. Wenn du Fleisch essen willst, dann musst du töten, wenn du das Korn nicht mahlst, dann hast du kein Brot........
Man weiß doch, dass Kinder durch das Be- Greifen lernen. Aber davon haben wir uns zu weit entfernt. Heute wird überall nur noch dran rumgebastelt und versucht zu flicken, was kaputt gegangen ist. Leider ist es in den wenigsten Fällen haltbar.
Ach, ich könnte mich da noch ewig darüber auskotzen, aber das würde den Rahmen sprengen. :(


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BeitragVerfasst: Mo 11. Jun 2012, 20:17 
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Aussteiger
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also eimn "zwangscamp" das jeder jugendliche besuchen MUSS

so wie zivi

wo er sich ein bischen abrackern muss
als selbstversorger


würde bestimmt bei manchen etwas bringen


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BeitragVerfasst: Mo 11. Jun 2012, 20:24 
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Hm, mir schweben viele Gedanken im Kopf herum, aber ich bin zu jung und unerfahren in der Sache, bevor ich da ernsthaft mit euch mitreden könnte ^^

Es wär einfach schön, den Kindern von Anfang an zeigen zu können: So leben wir zu Hause in der Pampa, und so ist es in den Sommerferien in der Stadt. Wenn du Geld willst als Teenager, arbeite in den Sommerferien in der Stadt in irgend einem gastronomischen Betrieb und lerne selbst, wie es ist, schwer für dein Geld zu arbeiten. Ich denke die Kinder würden vlt schnell merken, dass es keinen Spaß macht, für kurzlebige und unnötige Dinge das so schwer erarbeitete Geld auszugeben. Zu Hause sehen sie dann, dass sie das nötigste direkt über ihre Arbeit bekommen die eventuell weniger stressig und hektisch ist. Der Zwischenweg Geld verliert womöglich so an Attraktivität?

Keine Ahnung. Sind nur überlegnungen. Vll etwas naiv...

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See you down the road ;)


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BeitragVerfasst: Mo 11. Jun 2012, 20:45 
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Selbstversorger
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Zitat:
Sind nur überlegnungen. Vll etwas naiv...


Finde ich nicht naiv. Hört sich in meinen Ohren gut an. So lernen die Kinder beide Seiten kennen und nicht nur die Vorteile der einen und die Nachteile der anderen Option.

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Menschen, die bloß arbeiten,
finden keine Zeit zum Träumen.
Nur wer träumt, gelangt zur Weisheit.

(Smohalla)


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BeitragVerfasst: Mi 13. Jun 2012, 20:42 
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Backpacker
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Lustig :) hab gerade ebenfalls den anderen Thread und den Beitrag über Kindererziehung gelesen, und war am überlegen ob es nicht eine gute Idee wäre, ein extra Thema dazu zu eröffnen ^^

Auch ich bin selbst vlt noch zu jung um da mit Erfahrung mitreden zu können. Trotzdem finde ich das Thema äußerst interessant und auch die Kommentare und Vorschläge die hier zum Teil schon geäußert wurden echt gut!

Ich halte es für wichtig bei der Gründung einer Community zumindest an das Thema Kinder zu denken. Beziehe mich mal wieder auf die Doku über SiebenLinden da gibt es auch Mitbewohner die die Kindererziehung für einen wichtigen gemeinschaftlichen Punkt halten, andere sagen nene das ist mein Kind, alles andere ist eine Entscheidungsfrage der Gemeinschaft, aber bei meinem Kind hört das auf.
Irgendwo in den zusätzlichen Filmmaterial, kreidet mal eine Dorfebewohnerin den Standpunkt zur Kindererziehung an. Das Projekt sei somit nicht Zukunftsorientiert. Kinder langweilen sich oft, weil die Erwachsenen sie von Arbeiten ausschließen die ihnen Spaß machen würden (Häuserbauen, arbeiten mit Holz, kleine künstlerische Tätigkeiten).

Für meinen Teil wäre die Idealvorstellung, die Kindererziehung von der ganzen Gruppe mitzugestalten und mitzutragen. (Oder zumindest von einem Großteil, gibt wohl immer welche die mit Kindern gar nicht können) Dadurch werden die Eltern direkt entlastet, können ihren Tätigkeiten auch weiter nachgehen und die Kindererziehung erfordert nicht 80% der Aufmerksamkeit. Vor allem die "Seniorengeneration" hat doch viel Weisheit und Erfahrungen über ein ganzes Leben lang gesammelt, diese Menschen haben auch oft viel Geduld und Zeit IDEAL! Dann sind da Jugendliche und junge Erwachsene die genug Energie haben um mit den kleinen herum zu toben und zu spielen. Ich kenne es, dass manche Eltern vor allem allein erziehende Mütter damit zum Teil vollkommen überfordert sind. Sich selbst eigentlich nach Ruhe sehnen und der Nachwuchs hat einfach immer noch unendlich viel Energie und will beschäftigt werden, will rumtoben und Lärm machen. Habe schon den ein oder anderen wirklich tief erleichterten Blick oder Dankesausdruck bekommen, wenn man die Kleinen einfach mal 2 Stunden auf einem rumtoben lässt und auf den Kopf stellt, dass sie quietschen, kreischen und lachen und danach glücklich und Zufrieden einschlafen und einfach Ruhe geben ^^

Was ich damit sagen will, ich finde man sollte die Synergie die eine Gemeinschaft bei fast allen Tätigkeiten entwicklen kann auch auf die Kindererziehung/Betreuung ausweiten und nicht genau am vlt. wichtigstem Punkt (der Zukunft/neuem Leben) aufhören.

Nicht umsonst kann man eine derartige Kindererziehung bei fast allen Naturvölkern aber auch unseren "Vorfahren" (Germanen/Kelten..) beobachten. Auch danach gab es noch lange die Erziehung in der Großfamilie (Bauernhöfe/Dorfgemeinschaft) So falsch kann das also gar nicht sein ^^


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BeitragVerfasst: Mi 13. Jun 2012, 20:50 
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Selbstversorger
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Für meinen Teil wäre die Idealvorstellung, die Kindererziehung von der ganzen Gruppe mitzugestalten und mitzutragen.


Ist auch meine Idealvorstellung. Ich z.B. will keine eigenen Kinder, aber ich fände es toll wenn es in meiner Gemeinschaft Kinder geben würde, um die ich mich kümmern könnte. Das entlastet die Eltern und die Kinder sind froh auch mal mit anderen spielen zu können.

Allerdings kann es kompliziert werden wenn es nicht mehr nur ums Kinder beschäftigen, sondern um die Erziehung geht. Die Eltern stellen sich die Erziehung vielleicht total anders vor als die anderen Mitglieder.

Hat jemand aus 7 Linden auch angesprochen. Da rennen die Kinder wohl teilweise schreiend beim gemeinsamen Mittagessen durch den Raum und keiner traut sich was zu sagen.

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BeitragVerfasst: Mi 13. Jun 2012, 20:56 
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Weltreisender
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Beiträge: 116
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Genial, da kann ich nur ein Amen drunter setzen. Wie regeln das nämlich Eingeborenenstämme? Genauso, die Gruppe hält auch bei der Erziehung zusammen und die jungen profitieren von der weisheit der alten und dieser leben nochmal auf durch die jungen. So sollten soziale Gruppen funktionieren :)

Find ich gut @ Sturmrabe & Esther! :)

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BeitragVerfasst: Mi 13. Jun 2012, 21:20 
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Backpacker
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Beiträge: 60
Wohnort: Deutschland
Ja Esther du hast recht, es ist schwierig und ein Thema das wohl auch zu wirklich harten und intensiven Konflikten führen kann. Kindererziehung ist etwas, was man heute als sehr wichtig und vor allem oft als sehr persönlich versteht. Da will man sich nicht reinreden lassen. Sind ja schließlich meine Kinder und nicht die von der Gruppe!
Deshalb denke ich, dass es wichtig ist so was ganz grundsätzlich klar zu stellen, bevor Kinder in die Gemeinschaft integriert werden!! Natürlich ist das ganze Konzept auch denkbar in nur teilweiser Umsetzung. Dass die Gruppe sich zwar mit um die Kinder kümmert und auf sie aufpasst, aber die Erziehung Hoheitsgebiet der Eltern ist. Nur wo hört Aufpassen auf und wo fängt Erziehen an? Toleranz und Mitgefühl sind wohl mal wieder Schlüsselbegriffe ^^


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