Aussteiger und Selbstversorger Forum

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BeitragVerfasst: Fr 25. Jul 2014, 12:31 
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Backpacker

Registriert: Sa 14. Jun 2014, 13:55
Beiträge: 73
WOW.
Vielen Danke für so viel Zuspruch.
Ich hatte erwartet, dass Ihr schreibt, man solle erst 10 Jahre arbeiten gehen.

Was die Ausbildung angeht: Wenn man eine abgeschlossene Berufsausbildung hat, hat man ja auch ein gutes Gewissen und weis, die Mitmenschen halten einen nicht für faul.

Wenn man von einem Aussteigerleben (2-5 Jahre) zurückkommt, erwarte ich nicht, in einem guten Beruf Halt zu finden. Es reicht mir auch, Bratwürste zu verkaufen. Ich habe mal ein Stand gesehen, der ein Brater sucht. Irgendwas findet sich bestimmt immer.


Danke. Ich freue ich auf weitere Nachrichten. :)

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VM/M/22/such Backpacker und mitreisende


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Verfasst: Fr 25. Jul 2014, 12:31 


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BeitragVerfasst: Fr 25. Jul 2014, 13:36 
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Aussteiger

Registriert: Mi 10. Mär 2010, 21:42
Beiträge: 215
Wohnort: St.Ingbert
Hallo Vanwirdfrei,


lass die Leute alle reden, die dir sagen, du sollst erstmal 10 Jahre arbeiten gehen um dir den Ausstieg zu finanzieren.

Nach 10 Jahren Arbeitsleben bist du so konditioniert (angepasst) an diese Gesellschaft, dass selbst wenn du aussteigst, deine Konditionierung mitnimmst.

Damit meine ich, dass du geistig nicht mehr frei sein wirst. Du wirst deinen 8 Stundenarbeitsalltag, Stress usw.. mitnehmen in dein Aussteigerleben.

So war es nämlich bei allen Aussteigern, bei denen ich war, die vorher lange im System gearbeitet haben. Sie sind nicht mehr in der Lage sich mental frei zu machen.


Ich hab auch keine abgeschlossene Ausbildung. Na und? Ich hab hier einen grossen Gemüsegarten, ich weiss wie ich mich ernähren kann, ich bau mir vieles selbst, ich schmiede, ich schreinere, ich bau Technik.

Und wenn ich mal Geld brauch, dann geh ich halt im Herbst als Erntehelfer arbeiten, das reicht dann fürs ganze Jahr.

Und ich bin froh darüber, keinen abgeschlossenen Beruf zu haben und niemals lange in dem System gearbeitet zu haben.

Ich mache immer das, was mir Spass macht. Und mein Arbeitstag hat vielleicht 5 Stunden.


Nur rechne nicht mit dem Applaus deiner Mitmenschen und Familie. Damit musst du rechnen, dass der Kontakt sehr schnell abbricht, wenn du diesen Weg gehst.


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BeitragVerfasst: Fr 25. Jul 2014, 14:50 
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Tunnelmensch
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Beiträge: 6246
Wohnort: NRW
outdoorfreak hat geschrieben:

Nach 10 Jahren Arbeitsleben bist du so konditioniert (angepasst) an diese Gesellschaft, dass selbst wenn du aussteigst, deine Konditionierung mitnimmst.

Damit meine ich, dass du geistig nicht mehr frei sein wirst. Du wirst deinen 8 Stundenarbeitsalltag, Stress usw.. mitnehmen in dein Aussteigerleben.



ich weiß nicht wie das bei andere ist...aber wenn ich urlaub mache...dann ist die ganze arbeit und konditionierung sowas von schnell weg...als ob ich nie dringewesen wäre...



.


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BeitragVerfasst: Fr 25. Jul 2014, 15:37 
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Backpacker

Registriert: Mi 23. Jul 2014, 09:19
Beiträge: 26
Ich stimme outdoorfreak voll zu. Die meisten Menschen, die zehn Jahre lang gearbeitet haben, können gar nicht mehr aussteigen. Sie haben viel zu viel Angst, alles zu verlieren, was sie sich bisher erarbeitet haben. Und dazu kommen viele Sachzwänge (eine große Wohnung, ein Auto, Versicherungen...).

Wer möchte schon zehn Jahre lang sein Leben mit einem völlig sinnlosen Job vergeuden? Das Ganze ist ein einziger Albtraum: Man schuftet Tag für Tag, macht irgendwelchen Unsinn, irgendwelche Routineaufgaben und verkümmert dabei. Ich kenne Leute, die schauen schon um zehn Uhr morgens auf die Uhr und hoffen, dass es endlich fünf Uhr ist, damit sie nach Hause gehen können. Sie denken die ganze Woche lang nur an das Wochenende und fürchten sich dann vor dem Montag, wenn die Tretmühle von vorn beginnt.

Es gibt viele Möglichkeiten, eine Arbeit zu finden, die einen wirklich erfüllt und von der man auch leben kann. Das Wichtigste, Vanwirdfrei, ist, dass du glücklich wirst und dass du, was du tust, auch gerne machst. Du wirst es schaffen - da bin ich mir ganz sicher.

Und, outdoorfreak, ich bewundere die Art, wie du lebst. Das ist eine große Leistung, und ich finde es gut, dass es solche Menschen wie dich gibt. Du bist für mich ein Vorbild.


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BeitragVerfasst: Fr 25. Jul 2014, 16:39 
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Backpacker

Registriert: Sa 14. Jun 2014, 13:55
Beiträge: 73
Danke für eure Antworten.
@silvi73: Ich kann mir auch kaum vorstellen, dass man dann sein Verhalten im System mitnimmt.

@janjanni: Danke für deinen langen Text.


Wer hat denn schon Aussteigererfahrungen und könnte sie hier den anderen mitteilen. Danke. :)

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BeitragVerfasst: Fr 25. Jul 2014, 18:15 
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Tunnelmensch
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janjanni hat geschrieben:
Ich stimme outdoorfreak voll zu. Die meisten Menschen, die zehn Jahre lang gearbeitet haben, können gar nicht mehr aussteigen. Sie haben viel zu viel Angst, alles zu verlieren, was sie sich bisher erarbeitet haben. Und dazu kommen viele Sachzwänge (eine große Wohnung, ein Auto, Versicherungen...).


die einzige versicherung deren fehlen die leute zum aussteigen hemmt ist nur die krsnkenversichrung...ansonsten nichts

Zitat:
Wer möchte schon zehn Jahre lang sein Leben mit einem völlig sinnlosen Job vergeuden? Das Ganze ist ein einziger Albtraum: Man schuftet Tag für Tag, macht irgendwelchen Unsinn, irgendwelche Routineaufgaben und verkümmert dabei. Ich kenne Leute, die schauen schon um zehn Uhr morgens auf die Uhr und hoffen, dass es endlich fünf Uhr ist, damit sie nach Hause gehen können. Sie denken die ganze Woche lang nur an das Wochenende und fürchten sich dann vor dem Montag, wenn die Tretmühle von vorn beginnt.


absolut richtig

.


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BeitragVerfasst: Fr 25. Jul 2014, 20:19 
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Beiträge: 3783
Wohnort: Perle des Erzgebirges
janjanni hat geschrieben:
Wer möchte schon zehn Jahre lang sein Leben mit einem völlig sinnlosen Job vergeuden? Das Ganze ist ein einziger Albtraum: Man schuftet Tag für Tag, macht irgendwelchen Unsinn, irgendwelche Routineaufgaben und verkümmert dabei. Ich kenne Leute, die schauen schon um zehn Uhr morgens auf die Uhr und hoffen, dass es endlich fünf Uhr ist, damit sie nach Hause gehen können. Sie denken die ganze Woche lang nur an das Wochenende und fürchten sich dann vor dem Montag, wenn die Tretmühle von vorn beginnt.


Ein klein wenig muss ich da mal dagegenwettern.

Ja es gibt solche Leute, die dann auch nach 45 Jahren arbeiten "Juhu!" schreien um dann endlich in Rente zu gehen.

Aber es geht auch anders. Wenn man weiß was man will, sucht man sich eine Arbeit die zu einem passt und die einem auch Spaß macht.
Hat bei mir zwar 10 Jahre gedauert über Gärtner, BWL-Studium, Mechatronikstudium und Elektromaschienenbauerlehre. Aber ich muss sagen meine Arbeit macht mir Spaß.

Und nebenher kann man dann immernoch das machen was einem sonst noch so liegt.
Man kann selber entscheiden wie groß das Rädchen im System ist, was man ist.

Mfg

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Was wir in dieser Welt brauchen sind ein paar Verrückte mehr, denn seht wohin uns die Normalen gebracht haben. "George Bernard Shaw"
Glaubt an morgen und pflanzt einen Baum.


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BeitragVerfasst: Fr 25. Jul 2014, 21:31 
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Backpacker

Registriert: Sa 14. Jun 2014, 13:55
Beiträge: 73
Ja klar. Es gibt Berufe, die großen Spaß machen könnten.
Aber ich denke oft daran, dass ich etwas tue um Geld zu verdienen und mein Spaß habe und dafür die Erde leiden muss. Und es ist wirklich so.

Da tuen die Penner doch das einzig richtige. Essen und schlafen.
Und nicht mit nem dicken Auto herumfahren, haufen unnützes Zeug verbrauchen und produzieren.

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BeitragVerfasst: Sa 26. Jul 2014, 08:46 
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Backpacker

Registriert: Mi 23. Jul 2014, 09:19
Beiträge: 26
Nehmen wir einmal an, jemand hat eine hohe Qualifikation, arbeitet mit Freude 8 bis 10 Stunden in einem Betrieb, darf dort buckeln, sich in der Hierarchie unterordnen, immer sich schön anpassen. Wenn man Glück hat, wird man nicht entlassen und darf dann zum Ausgleich am Wochenende im Schrebergarten Rosen züchten und den Rasen mähen. Sozusagen als kleines Trostpflaster für ein zurechtgestutztes Leben.

Es gibt wahrscheinlich verschiedene Arten, wie man frei sein kann.

Man ist hoch qualifiziert und hat so viele Ideen, dass man einigermaßen frei und unabhängig leben kann, ohne sich anpassen zu müssen (ich denke an Informatiker, Künstler und andere, die reisen und ungebunden sind).

In einem Betrieb schafft das niemand - dort gibt es nämlich immer Hierarchien, strenge Vorgaben, vorgeschriebene Arbeitszeiten, schwierige Vorgesetzte und Kollegen, Mobbing und Konflikte. Ich habe noch nie ein Unternehmen gesehen, in dem Leute sich völlig frei entfalten konnten. Immer gibt es einen langweiligen Acht- oder Zehnstundentag, langweilige Aufgaben und pingelige Normen (in manchen Unternehmen ist sogar die Kleiderordnung bis ins kleinste Detail vorgeschrieben).

Die andere Möglichkeit ist die, die hier schon erwähnt wurde: Man macht nur noch Gelegenheitsjobs (Erntehelfer und anderes). Es kann sogar Spaß machen (Schafe hüten vielleicht). Das Problem ist aber wahrscheinlich: Langfristig ist die Arbeit meistens sehr hart und schlecht bezahlt.

Manche Leute versuchen natürlich auch, völlig aus der Geldwirtschaft auszusteigen. Mir fällt als Beispiel Mark Boyle ein, der ganz auf das Geld verzichtet.

Ich finde, man muss immer genau prüfen, wie frei man noch ist. Leute, die jeden Tag acht Stunden einen Job machen, der ihnen nicht gefällt, und deren einzige Abwechslung ein Kegelabend am Wochenende ist, tun mir leid.


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BeitragVerfasst: Sa 26. Jul 2014, 09:00 
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Registriert: Di 17. Jun 2014, 09:39
Beiträge: 47
janjanni hat geschrieben:
Nehmen wir einmal an, jemand hat eine hohe Qualifikation, arbeitet mit Freude 8 bis 10 Stunden in einem Betrieb, darf dort buckeln, sich in der Hierarchie unterordnen, immer sich schön anpassen.


das reicht nicht mehr, 12- 14std besser, emails nach 12std auf smartphone etc. wenn man 45 wird kann man sicher mit kündigung rechnen wenn man nich vorher schon burn out hat :)
Firmen machen "Sparprogramme" mit 3MRD € Gewinn im Jahr weil es nicht genug ist... und der gute Mitarbeiter arbeitet munter weiter
Sklave 2.0 und alles ganz freiwillig

Zitat:
Ich finde, man muss immer genau prüfen, wie frei man noch ist. Leute, die jeden Tag acht Stunden einen Job machen, der ihnen nicht gefällt,


Viele machen den acht stunden job weil sie sonst gar nicht wüssten was sie tun sollen... ja einige haben ohne job gar kein Sinn im Leben mehr :shock:


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BeitragVerfasst: Sa 26. Jul 2014, 09:22 
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kuu hat geschrieben:
Viele machen den acht stunden job weil sie sonst gar nicht wüssten was sie tun sollen... ja einige haben ohne job gar kein Sinn im Leben mehr :shock:


...bestes beispiel etliche rentener die immernoch nicht in rente gehen wollen..weil sie zuhause nix zu tun haben...habe ich selbst solche auf der arbeit.

wenn man aber es sehr genau nimmt...können mehr als 60% der menscheit mir ihrem leben nichts anfangen..es ist eine art funktionieren...und dann landet man wieder beim..."welcher ist der sinn des lebens"...

.


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BeitragVerfasst: Sa 26. Jul 2014, 12:59 
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Backpacker

Registriert: Di 17. Jun 2014, 09:39
Beiträge: 47
Zitat:
...bestes beispiel etliche rentener die immernoch nicht in rente gehen wollen..weil sie zuhause nix zu tun haben...habe ich selbst solche auf der arbeit.


da ist dann die konditionierung nicht mehr zu ändern, aber wer das machen will...

Zitat:
wenn man aber es sehr genau nimmt...können mehr als 60% der menscheit mir ihrem leben nichts anfangen..es ist eine art funktionieren...und dann landet man wieder beim..."welcher ist der sinn des lebens"...


kann sein aber was sollen die leute machen wenn ihnen nichts anderes "gezeigt oder anders gefördert" wird... so züchtet man sich eben die sklaven 2.0 in massen heran und es funktioniert... leider :roll:


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BeitragVerfasst: Sa 26. Jul 2014, 13:16 
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Beiträge: 2533
Vanwirdfrei hat geschrieben:
Aber ich denke oft daran, dass ich etwas tue um Geld zu verdienen und mein Spaß habe und dafür die Erde leiden muss.


Das mit der Umweltzerstörung liegt eher an die Unfähigkeit der Menschen mal zu vernünftigen Entscheidungen zu kommen mit der Umweltverpestung und Zerstörung. Die Umwelt kann man auch ganz ohne Technik zerstören, wenn nicht reguliert wird. Siehe Osterinsel, Mammuts etc. Was alles für die Gesellschaft spricht, denn jede unerwünschte Lücke wird geschlossen wenn sie nicht durch Gewalt blockiert wird, so läuft das halt und wirds auch immer laufen. Nur muss die es eben auch vernünftig machen...
Penner verbrauchen ja auch das was hergestellt wurde und verbrauchen Geld um sich Konsumsachen zu kaufen, Bier etc... wofür auch jemand ganz normal arbeiten muss.

Also, wenn man mal eine Arbeit gefunden hat, wo man auch mit dem Chef sehr gut zurechtkommt und was man auch gerne macht ist auch normales Arbeiten nicht schlimm. Ist ja nicht jeder Chef ein Tierquäler.
Meiner hatte sogar mal einen Albtraum, dass er sich mit mir gestritten hat.
War schon ein Lieber, der nicht gerne gestresst hat. :D
Allerdings hatte ich dann auch Zuckungen durch die Arbeit, wodurch ich nicht mehr richtig schlafen konnte.
Das war für mich so der Punkt, wo ich dann endgültig keine Lust mehr hatte.
Da findet man schon was, wo es gar nicht mal sooo schlecht ist und dann so etwas, außerdem hat die Klitsche auch noch zu gemacht, jahrelang was Neues zu suchen hatte ich auch keine Lust, irgendwann muss man auch mal zu Potte kommen. Außerdem fallen bei mir schon mal alle sozialen Berufe durch, weil ich davon Kopfschmerzen bekomme. :D

LG


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BeitragVerfasst: So 27. Jul 2014, 12:19 
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Backpacker

Registriert: Mi 23. Jul 2014, 09:19
Beiträge: 26
Es gibt sehr viele Arten des Aussteigens. Die Vorstellung, dass "Penner" (eine Bezeichnung, die mir nicht gefällt - vielleicht besser: Menschen ohne festen Wohnsitz) ein gutes Leben haben, ist naiv. Ich habe einmal an einer Stadtführung mit dem Thema "Die Großstadt von unten" teilgenommen. Das Erlebnis war sehr schockierend; der Mann zeigte uns alle Plätze, an denen er übernachtet hatte (im Winter und im Sommer), die Beratungsstellen (Häuser ohne Schild, mit Einlasskontrollen und mit Kameras) und wo er gebettelt hatte. Der Mann war durch die ständige Nässe und Kälte ganz krank und völlig verzweifelt.

Deshalb, Vanwirdfrei, mach dir keine Illusionen. Es ist wichtig, dass man sich gut auf das Aussteigen vorbereitet, damit man wirklich glücklich leben kann. Aber lass dich auf keinen Fall entmutigen. Das Ganze funktioniert, wenn man ein gutes Konzept hat.

Aussteigen kann man auf viele Arten: Es gibt die Mallorca-Aussteiger, die geerbt haben und in ihrer Finca sitzen. Es gibt die Mutigen, die nur mit einem Rucksack, ein paar Groschen und einem Fahrrad um die Welt fahren. Es gibt die "Heiapopeia"-Aussteiger vom Prenzlauer Berg, die jeden Tag morgens veganen Kaviar genießen, aus Ziegenwolle Mützchen stricken und mit Vorliebe gärtnern, obwohl sie eine Begonie nicht von einem Stiefmütterchen unterscheiden können.

Tatsache ist wohl: Es weint sich leichter in einer Luxussuite im Plaza Hotel in der Fifth Avenue als auf einer kalten Parkbank in Berlin-Pankow.


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BeitragVerfasst: So 27. Jul 2014, 12:41 
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Tunnelmensch
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Registriert: So 9. Sep 2012, 16:45
Beiträge: 6246
Wohnort: NRW
janjanni hat geschrieben:

Deshalb, Vanwirdfrei, mach dir keine Illusionen. Es ist wichtig, dass man sich gut auf das Aussteigen vorbereitet, damit man wirklich glücklich leben kann. Aber lass dich auf keinen Fall entmutigen. Das Ganze funktioniert, wenn man ein gutes Konzept hat.



genau so ist es.

mancheiner hier löst sein bisheriges "system-leben" auf und sagt..jetzt bin ich aussteiger nur weiß nicht wohin und wie es weiter geht....nach dem motto jetzt bin ich gezwungen wird sich schon was finden...die realität sieht nun mal anders aus.


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