Servus CubaLibre1928.
Das gibt genau meine Gedanken wieder. Im Moment bin ich völlig ungebunden und hab keine Verpflichtungen gegenüber anderen. Arbeit hab ich im Frühjahr aufgegeben, da es für mich nicht haltbar war was ich dort machen sollte und seit her hab ich überlegt wie ich mein Leben weiter gestallten möchte. Es gibt für mich jetzt zwei Möglichkeiten, entweder ich bleibe in dem Hamsterrad und arbeite mir den Buckel krumm und wird früher oder später ein Herz- und Gewissenloser Arbeitssklave der zufrieden ist wenn er mit nem Bier und nem Döner vor der Röhre sitzen und politisieren kann oder ich probiere einfach mal aus meinen Traum zu leben. Wenn's in die Hose geht, dann ist es eben so, dann steh ich aber immer noch an der selben Stelle wie jetzt auch nur das ich um einige Erfahrungen reicher bin (und vielleicht etwas reifer
).
Die Frage ob ich schon länger in der Natur gelebt habe muss ich verneinen. Die einzigen praktischen Erfahrungen die ich vorweisen kann stammen aus meiner Schulzeit (da kannte ich das Wort Freizeit noch, das später mit dem Wort Überstunden ersetzt wurde). In der Zeit war ich an den Wochenenden und in den Ferien sowieso, manchmal Wochen lang im Wald (meine Eltern haben ein kleines verwildertes Waldgrundstück). Geschlafen hab ich meist in einfachen Unterständen die ich mit Zeltbahnen von der Armee Stöcken, Stämmen usw. baute, auch einmal in so was wie einem Erdhaus. Das war noch die Zeit wo man jede Minute im Internet bezahlen musste und Fachliteratur hat ich nur das Handbuch der Soldaten der NVA, also musste ich für die meisten Dinge selber durch probieren ne Lösung finden. Ernähren konnte ich mich in der Zeit nicht aus der Natur, meistens gab's da Büchsenfutter, aber auch Tee aus verschiedenen Dingen die ich hier und da aufgeschnappt hatte. Einmal auch ne "Suppe" aus einer geklauten Rübe, Gänseblümchen und keine Ahnung was ich da noch rein gerührt hab. Meine Eltern haben meist mit dem Kopf geschüttelt wenn ich los zog, hab mir immer das beschissenste Wetter rausgesucht, einmal mitten im Winter, schön hoch Schnee und knackig kalt (nicht so wie jetzt wo der Weihnachtsmann Räder an seinem Schlitten braucht). Naja, wie schon erwähnt hat ich damals die Zeit aber nur wenige Wissensquellen, später dann Wissensquellen aber kaum Zeit. Mein Wissen konnte ich als nur theoretisch ausbauen.
In meinem Plan ist aber diese Zeit um zu lernen, dieses theoretische Wissen umzusetzen mit eingeplant. Trotz meiner Probierfreude und dem Wissen aus Büchern wird es sicher schwer werden jeden Tag genug essbares zu finden, deshalb ist Notnahrung fester Bestandteil meines Gepäcks. Die erste Zeit im Dschungel hab ich mir vorgenommen viel unterwegs zu sein, deshalb ist auch der Bau einer Unterkunft erst mal nicht von Nöten, Hängematte, Mückennetz und ne Plane werden mein transportabler Schlafplatz sein. Ganz Ziellos werde ich natürlich nicht einfach in den Regenwald rennen, hab da schon grob ne Orientierung welches Gebiet ich mir ansehen möchte (Glücklicher Weise hab ich kein Navi und kann noch etwas mit Karte und Kompass anfangen (wobei es natürlich mit Karten da auch schlecht aussieht
). Warum wieso und welches Gebiet möchte ich mir hier aus Platzgründen sparen, der Text ist eh schon wieder viel zu lang als das es sich viele durchlesen werden
.
"Eigentlich zieht es mich wieder mehr nach Süd-Ost-Asien."@CubaLibre1928
Ohne jetzt hier alle Dinge aufführen zu wollen die mich auf Franz.Guyana gebracht haben ist sicher der wichtigste, das ich ganz legal einreisen und so lange bleiben kann wie ich möchte, ohne dauerhaft als illegaler auf der Flucht zu sein oder mir ne Einbürgerung zu erkaufen (für die ich auch kein Geld über habe). Des weiteren gibt es (trotz das es zu Frankreich gehört) kaum Gesetzliche Regelungen die meinem Vorhaben im Weg stehen, was das Jagen und niederlassen im Dschungel betrifft. Meine schlechten Fremdsprachenkenntnisse (nur schlechtes Schulenglisch) halten mich ebenfalls von dem Versuch ab es in nicht EU-Ländern (Reisefreiheit usw.) zu versuchen. Die EU-Gesetze ersparen mir (hoffentlich, sicher kann man sich ja nie sein) das die Justiz Anstoß daran findet das ich im Lande bin, ohne das ich großen bürokratischen (oft auch teuren) Aufwand habe.
Wie es im Regenwald aussieht und wie ich dort mit dem Klima und Gegebenheiten zu recht komme, hab ich echt überhaupt keine Ahnung. Hab mir auch überlegt einen Probelauf zu unternehmen, mir die Sache erst einmal anzusehen und mir die Materie vor Ort anzugucken. Bin aber zu dem Endschluss gekommen, es gleich so anzugehen wie ich es vor habe, da sich der Aufwand (auch finanziell) von einem Probedurchlauf vom Aussteigen im Dschungel nicht von dem eigentlich geplanten unterscheiden würde, im Gegenteil, der finanzielle Aufwand wäre viel Größer und das mehrfache Hin-und Herfliegen würden meine Finanzen extrem schrumpfen lassen. Wenn man so will, ist das was ich vor habe der Probelauf, sollte er scheitern, weiß ich (hoffentlich) warum und kann einen zweiten Versuch unternehmen, das aber auch nur aus dem Grund da mein Vorhaben im Gegensatz zu einer offiziellen Auswanderung weder viele Tausende Euro kostet und ich mich auch örtlich nicht fest an irgendeinen Ort binde (z.B. durch Gründstückserwerb). Ich hab allso selbst wenn es nicht funktioniert immer die Möglichkeit wieder zurück zu kommen. Einzig die Flugkosten sind der Einsatz den ich bei einem neuem Versuch bringen muss und die sind (wie du @CubaLibre1928 schon angeführt hast) recht gering, im Gegensatz zu einer Auswanderung mit Grundstückskauf, Einbürgerung usw..
"Habe gerade mal geschaut. Die Flüge dorthin sind von Paris aus ja super billig. 4-500€ hin-und zurück."@CubaLibre1928
Hab ich auch gesehen das es aller Wahrscheinlichkeit günstiger ist nach Paris zu fahren (mit Zug oder Bus) und von da zu fliegen. Bin mir bei der Geschichte aber noch recht unsicher, wie und was. Hab noch keine Erfahrung mit der Buchung von Flugreisen, lese mich da noch ein.
"Schreib mal ein bisschen mehr, finde das sehr interessant"@CubaLibre1928
Tja, nun hab ich bissl was geschrieben, hoffe es ist das dabei was du dir erhofft hast, von mir zu erfahren, sonst frag einfach weiter
"bin absolut nicht abgeneigt"@CubaLibre1928
Ich würd mich über Gesellschaft bei meinem Abenteuer freuen, aber auch über jeden anderweitigen Austausch von Erfahrungen (wobei bei mir da wie erwähnt nicht viel los ist mit Erfahrung
).
Kann ja diese Stell hier nutzen um kurz allgemein noch meine Gedanken zu erläutern wenn sich jemand dafür interessieren sollte mit zu kommen. Ich bin ein Mensch der den Religion, Weltanschauung, sexuelle Ausrichtungen usw. meiner Mitmenschen tolerant gegenüber steht, sofern man nicht versucht mich zu irgendetwas zu bekehren und mir mit seinem Zeug auf den Sack geht. Wenn also einer 10 mal am Tag seinen Gebetsteppich ausrollen muss, kann er das gern tun, ich beschäftige mich derzeit dann anderweitig, ich werde aber nicht anfangen einen Turban zu tragen nur weil es seine Religion vorschreibt (ein besseres Beispiel ist mir hier nicht eingefallen:-S ). Genau diese Toleranz erwarte ich aber ebenfalls mir und meinen Ansichten gegenüber, auch ich habe nicht vor jemanden mit meiner Weltanschauung zu nerven oder gar zu bekehren. So weiter im Text.
Es sollte auf jeden fall gut durchdacht und keine spontane Entscheidung sein, mich zu begleiten. Absoluten Neulingen (fast so wie ich
) kann ich nur raten nicht mit zu kommen. Ich bin sehr hilfsbereit und alles, allerdings muss jedem klar sein, das ich da niemanden ans Schürzenbändel nehmen kann. Alles was ich weiß (bzw. hier daheim und dann dort noch lerne) werde ich super gern weiter geben, aber Leute die sich denken ich fahr mal mit, der Adschi wird mir schon was zu essen besorgen, der hat harte Zeiten vor sich und muss drauf warten bis ich selber was essbares gefunden habe.
Soll natürlich jetzt nicht den Eindruck machen das ich nur die übelsten Überlebenskünstler mitnehmen würde, bestimmt nicht. Jeder kann seine Fähigkeiten selber am besten einschätzen, wenn ihr der Meinung seit, ihr schafft das, wollt euch ausprobieren und seit ein "klein wenig" verrückt (verrückt muss man wahrscheinlich sowieso sein, zumindest in den Augen der "normalen" Menschen
), dann hab ich keine Einwände. Wie lange ihr auf meinem Weg mitgeht ist auch jedem Überlassen. Ob nun jemand mit kommt und die ersten Wochen und Monate sich mit durch den Dschungel kämpft und dann wieder heim fliegt, seinen eigenen Weg einschlägt oder ob jemand sich (wie ich es ja vor habe, wenn alles gut klappt) sich mit mir oder in meiner Nähe niederlässt, oder oder oder, überlasse ich jedem selbst. Vielleicht hört sich das jetzt ein wenig so an, als wenn ich dort nur einen straffen von mir erdachten und unveränderlichen Plan verfolgen möchte, dem ist aber nicht so. Sicher ist das ich mich nicht zu einer Küstenwanderung überreden lasse oder dort mit jemanden die Stadtdiscos unsicher machen werde, da ich ins Landesinnere vorstoßen möchte. Wie ich es versuche umzusetzen, wenn ich ohne Begleitung bin ist schon erdacht, bin dort aber (wenn mich jemand begleitet) offen Gegenüber jedem Wunsch der in die selbe Richtung führt, verfolge auch keinen Straffen Zeitplan oder ähnliches, das einzige Ziel (wenn alles gut läuft) das ich habe ist möglichst einige Wochen vor Begin der Regenzeit einen Platz gefunden zu haben an dem ich mich niederlassen möchte (sprich ein festes Dach bauen, anfangen einen Garten anzulegen und Pflanzen zu kultivieren, mitgebrachte Samen anzupflanzen, Gebrauchsgegenstände herzustellen, usw.).
Hoffe mit dem hier geschriebenen halben Roman
konnte ich ein paar Fragen beantworten und einen klein wenig tieferen Einblick in meine "Fähigkeiten" und dem von mir geplanten geben.
Lg Adschibio